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013 - Das Milliarden-Heer

013 - Das Milliarden-Heer

Titel: 013 - Das Milliarden-Heer
Autoren: Timothy Stahl
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Bevölkerung der Oberfläche - auch dies ein bislang ungelöstes Rätsel. Von diesen »Technos« erhoffte sich Matthew Antworten, und deshalb hieß sein nächstes Ziel London, wo er eine sogenannte »Community« dieser Bunkermenschen wusste.
    Einer Sache allerdings konnte er sich ganz sicher sein: Ein Traum war es nicht, den er hier durchlebte. Das verriet ihm sein Körper mit buchstäblich schmerzhaftem Nachdruck, denn im Laufe der Zeit hatte er doch etliche Blessuren davongetragen, die noch nicht alle wieder abgeklungen waren.
    Als habe der Teufel seine Hand im Spiel, gerieten er und Aruula nämlich mit geradezu erstaunlicher Regelmäßigkeit in außergewöhnlichste Gefahrensituationen, und wenn diese postapokalyptische Welt auch anderweitig vieles vermissen ließ, an Bedrohlichkeiten zumindest mangelte es ihr nicht. Matt Drax hätte mittlerweile ganze Nächte als Gaststar an Pfadfinderlagerfeuern bestreiten können, so viele Horrorstorys hatte er in petto.
    Und die aktuellste in dieser Sammlung war noch nicht vorbei! Aruula und er steckten noch mittendrin.
    Auf ihrer Wanderung hatten sie vor kurzem die Stadt erreicht, die in Matt Drax' Welt und Zeit Köln geheißen hatte.
    Dort hatte ein obskurer Verein regiert, der sich »Sekte des Lichts« nannte, und mit eben diesen Irren, die die missratenen Klone der angeblichen Heiligen Drei Könige verehrten, waren Matt und Aruula aneinander geraten. [1]
    Zu guter Letzt hatten Widerstandskämpfer unter der Führung des geheimnisvollen Albinos Rulfan zwar den Sieg errungen, doch der harte Kern der Sektierer hatte sich rachsüchtig an die Fersen von Matt und Aruula gehängt. Und diese Verfolgungsjagd dauerte seit nunmehr drei Tagen an.
    Matt und Aruula waren auf einem Frekkeuscher unterwegs, einem der gebräuchlichen Reittiere dieser Ära -Heuschrecken, die zur Größe von Kamelen mutiert und von den Menschen domestiziert worden waren. Die Tiere konnten Sprünge von dreißig bis vierzig Metern vollführen und waren darüber hinaus auch des Fliegens über kurze Strecken mächtig.
    Mittlerweile kam Matt mit diesem »Transportmittel« einigermaßen zurecht, trotzdem hatte er die Zügel des Tieres inzwischen Aruula überlassen. Sie hatte doch mehr Erfahrung im Umgang mit Frekkeuschern, und eine Weile lang schien es, als habe sich eben dieses Wissen ausgezahlt. Aruula hatte die Riesenheuschrecke kreuz und quer durch die Gegend getrieben, und sie hatten geglaubt, ihre Häscher getäuscht und abgehängt zu haben.
    Bis Aruula etwas gespürt hatte. Etwas, über dessen Natur und Ursprung sie Maddrax - wie sie ihren Gefährten nannte - im Unklaren gelassen hatte.
    Er hatte nur gesehen, dass sich plötzliches Erschrecken tief in ihr schönes Gesicht gegraben hatte. Dann hatte Aruula den Frekkeuscher zum Stehen gebracht, war aus dem Sattel gesprungen, und seither kniete sie in dieser devot anmutenden Haltung am Boden. Sie sprach kein Wort. Matt hörte nur gedämpft ihren Atem, weil ihr Gesicht beinah den Boden berührte, und sah, wie sich ihr nackter Rücken hob und senkte.
    Er selbst versuchte derweil die zunehmende Dunkelheit um sie her mit Blicken zu durchforsten, auf dass sie keine unliebsame Überraschung erlebten. Schatten hingen wie schwarze Tücher zwischen den Bäumen, aber zumindest so weit Matts Auge reichte, rührte sich nichts. Der Eindruck jedoch, beobachtet zu werden, blieb. Er nahm eher noch zu. Das Gefühl, etwas bewege sich trippelnd über seine Haut, wurde so stark, dass er sich an den Armen zu kratzen begann - und etwas unter seinen Fingern spürte. Etwas wie feine harte Krümel, die »Angst!«
    Matt schrak auf, als Aruula endlich etwas sagte. Sie kniete immer, noch am Boden, hatte sich aber aufgerichtet und sah Matt aus großen Augen an.
    »W-was?«, setzte er verwirrt an. »Wovon redest du?«
    »Sie haben Angst«, erwiderte Aruula.
    »Große Angst.«
    »Wer?«
    »Unsere Verfolger. Sie haben aufgegeben.«
    Matt lachte humorlos. »Aufgegeben? Aus Angst? Vor uns?«
    »Nein.« Aruula schüttelte entschieden den Kopf. »Ich weiß nicht genau, wovor sie sich fürchten. Aber es muss etwas Schreckliches sein. Etwas sehr Altes«, sie sah sich voller Unbehagen um, »das in dieser Gegend haust. Die Männer, die uns jagen, wissen von seiner Existenz.«
    Matt fand es immer wieder erstaunlich, wie gut Aruula mittlerweile Englisch sprach; nahezu fließend. Und das, obwohl er ihr einziger Lehrer gewesen war. Seine eigenen Fortschritte im Idiom dieser Welt - das sich aus
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