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0126 - Satans Razzia

0126 - Satans Razzia

Titel: 0126 - Satans Razzia
Autoren: Friedrich Tenkrat
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sicher?«
    »Ich habe Freunde, die könnten vorläufig auf Sie aufpassen.«
    »Vorläufig?«
    »Bis ich dem Spuk ein Ende bereitet habe.«
    »Wollen Sie sich mit dem Satansgeneral anlegen?«
    »Davon kann keine Rede sein. Ich muß. Und ich werde nicht zögern, es zu tun.«
    »Er wird sich das nicht bieten lassen.«
    »Damit rechne ich.«
    Ein kleiner Hoffnungsschimmer war in Mortons Augen. »Glauben Sie, daß Sie mit Ko van Hoek und seinen teuflischen Rekruten fertigwerden können, Mr. Sinclair?«
    »Ich werde es versuchen. Packen Sie ein paar Sachen ein und kommen Sie mit mir.« Ich beabsichtige, Eddie Morton im Hause von Sheila und Bill Conolly unterzubringen.
    Morton erhob sich schwerfällig. Er schlurfte ins Bad. Ich begab mich inzwischen zum Telefon, um das Ehepaar Conolly anzurufen.
    Unser Besuch sollte sie nicht unvorbereitet treffen.
    Als ich die Wählscheibe zum drittenmal drehte, zerschellte im Bad ein Glas auf dem Fliesenboden.
    Ich knallte den Hörer sofort wieder in die Gabel.
    Jetzt schrie Eddie Morton so laut, daß mir das Blut in den Adern gerann. Ich rannte los. Die Badezimmertür war halb offen.
    Ich vernahm das Klappern von Knochen, und mir standen unwillkürlich die Haare zu Berge. Mit der Schulter rammte ich die Tür auf. Sie krachte gegen die Wand.
    Im selben Moment sah ich sie.
    Zwei Skelette.
    Eddie Morton kämpfte verzweifelt mit ihnen um sein Leben!
    ***
    Es hörte sich an, als würde eine Schlange zischeln.
    Mo Perkins stand im Waschraum und rieb seine Hände unter dem summenden Lufttrockner. Dabei drehte er den Kopf und blickte zum offenen Fenster in den finsteren Hinterhof hinaus.
    Das Zischeln wiederholte sich.
    Es schien lauter geworden zu sein.
    Mo Perkins vergaß auf den Händetrockner. Er begab sich zum Fenster und schaute hinaus. Sein eigener Schatten kam ihm groß und mächtig vor.
    »He, ist da jemand?« fragte er in die Dunkelheit.
    Keine Antwort.
    Perkins hob die Schultern. Gleichmütig wollte er sich umdrehen.
    Da nahm er den Geruch nach faulen Eiern wahr.
    Schwefelgeruch!
    Und wieder vernahm er dieses beunruhigende Zischeln. Gleichzeitig bemerkte er, wie eine kleine Flamme aus dem Boden züngelte. Sie war nur ganz kurz zu sehen, erlosch sofort wieder, aber Mo Perkins gefiel das nicht.
    Er strich sich mit seinen dicken Wurstfingern über das schüttere seidige Haar und wischte sich die Hände dann an der ärmlichen Kleidung ab.
    Was hatte das zu bedeuten?
    Wieso leckten Flammenzungen aus dem Boden? War eine Gasleitung undicht? Gas riecht nicht so penetrant nach Schwefel!
    Der elektrische Warmluft-Händetrockner verstummte. Endlich herrschte Stille. Zuerst begrüßte Mo Perkins sie, dann rief sie jedoch ein mulmiges Gefühl in ihm hervor.
    Abermals zischte eine Feuerfahne hoch. Diesmal an einer anderen Stelle. Perkins wußte nicht, was er davon halten sollte. Er beschloß, seinen Freunden davon zu erzählen.
    Als er sich vom Fenster abwenden wollte, schossen zwei, drei, vier Flammen aus dem Boden.
    »Verdammt, da kann doch kein Vulkan darunter sein«, brummte Perkins. Er hatte kürzlich einen Film im Fernsehen gesehen. Da waren auch solche schwefelgelben Feuerlohen aus der Erde gezischt.
    Aber das war auf Stromboli gewesen.
    Hier war Hastings, und man hatte festen Boden unter den Füßen.
    Das hatte Mo Perkins jedenfalls bis zum heutigen Tage geglaubt.
    War es nicht so?
    Kündigte sich eine Katastrophe an?
    Perkins leckte sich über die wulstigen Lippen. Er arbeitete im Lager einer ortsansässigen Sportartikelfabrik, und die Freizeit verbrachte er gerne zusammen mit seinen Freunden.
    Geld besaßen sie alle nicht viel.
    »Geld ist das wenigste«, sagten sie immer.
    Aber sie waren trotzdem zufrieden, denn sie stellten keine allzu großen Ansprüche an das Leben, waren genügsam – und für einen Scotch oder ein Glas Bier reichte es allemal noch.
    War einer in der Runde aber mal so knapp, daß er sich nicht einmal das mehr leisten konnte, dann halfen ihm die andern, ohne ein Wort zu verlieren, denn schon morgen konnten sie sich in einer ähnlichen Lage befinden.
    Bei Mo Perkins und seinen Freunden war das Zusammengehörigkeitsgefühl noch in Ordnung, und darauf waren sie stolz.
    Deshalb wollte Perkins auch nicht für sich behalten, was er soeben wahrgenommen hatte.
    Erstaunt stellte er fest, daß er immer noch am Fenster stand, obwohl er eigentlich schon längst zu den Freunden zurückkehren wollte.
    »Jetzt aber!« murmelte Perkins.
    Doch wieder wurde nichts daraus. Das Zischen
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