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0126 - Satans Razzia

0126 - Satans Razzia

Titel: 0126 - Satans Razzia
Autoren: Friedrich Tenkrat
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was nicht normal war, und sie forderten ihn gemeinsam auf, ihnen zu erzählen, was ihn so sehr erschreckt hatte.
    Er trank zuerst.
    Dann sagte er es ihnen.
    Sie lachten.
    »Ich wußte, daß ihr lachen würdet«, sagte Perkins ärgerlich.
    »Deshalb wollte ich es euch auch nicht erzählen.«
    »Brennende Schlangen«, sagte Sid Mayo und schüttelte den Kopf.
    »Die wollen wir sehen«, sagten die andern.
    »Hast du das öfter?« fragte Mayo.
    »Wißt ihr, was ihr mich könnt? Kreuzweise könnt ihr mich. Alle!«
    Mo Perkins ärgerte sich schrecklich über seine Freunde.
    Die Männer standen auf. Perkins wollte nicht mit ihnen gehen, aber sie ließen ihm keine Ruhe. Er mußte sie begleiten.
    Vor der Waschraumtür blieben sie stehen. Perkins biß sich auf die Lippe. Er hatte ein mieses Gefühl im Magen.
    Sid Mayo legte die Hand auf den Türknauf.
    Er blickte die Freunde der Reihe nach an. »Soll ich?«
    »Natürlich. Deswegen sind wir ja hier«, bekam er zur Antwort.
    »Daß mir keiner von euch vor Schreck in die Hosen macht!«
    »Das passiert höchstens Mo.«
    Sid Mayo drehte den Knauf. Er wartete noch einen Augenblick.
    Dann stieß er die Tür auf. Helles Licht, von den Kacheln reflektiert, traf die Männer.
    Von brennenden Schlangen nichts zu sehen. Die Männer traten grinsend ein.
    »Was sagst du dazu?« fragte Mayo den Freund.
    Mo Perkins hob die Schultern. »Für mich steht trotzdem fest, daß sie hier waren.«
    »Und wo sind sie jetzt?«
    »Blöde Frage. Wieder abgehauen.«
    »Zurück in den Hinterhof?«
    »Warum nicht?«
    »Wir werden uns auch da mal umsehen«, entschied Sid Mayo.
    Perkins schüttelte heftig den Kopf. »Ohne mich.«
    »Hör mal, in unserer Mitte kann dir doch nichts passieren.«
    Perkins starrte seine Freunde wütend an. »Wofür haltet ihr euch denn? Für Übermenschen?«
    »Mo, verdammt noch mal, was ist denn mit dir? Warum brüllst du so mit uns. Wir haben dir doch nichts getan!« sagte Mayo eingeschnappt.
    »Ihr seid blind. Ich übersehe die Zeichen, die Unheil ankündigen. Die Schlangen waren Vorboten des Grauens! Jetzt weiß ich das mit Sicherheit. Wir sollten unter keinen Umständen den Hinterhof betreten. Wir sollten statt dessen bezahlen, was wir getrunken haben, und nach Hause gehen. Glaubt mir, das wäre das vernünftigste, was wir tun könnten.«
    »Wenn der keine Meise hat…«, sagte der Mann, der neben Sid Mayo stand.
    »Ja, ja. Dämlich reden, das könnt ihr. Aber ihr habt keine Antenne für die Gefahr!« schrie Mo Perkins.
    »Hast du die denn?« fragte Mayo.
    »Bestimmt.«
    »Dann bleibst du eben hier«, brummte Sid Mayo.
    Aber das wollte Mo Perkins auch nicht. Er hätte das Gefühl gehabt, seine Freunde im Stich zu lassen. Deshalb seufzte er schwer und entschloß sich dazu, mit den andern den Hinterhof zu betreten, obwohl ihm als einzigem klar war, daß sie damit ihr Schicksal auf eine sträfliche Weise her ausforderten.
    Die Männer verließen den Waschraum.
    Wenig später trat das kleine Grüppchen in den finsteren Hinterhof.
    Mo Perkins wies auf die Stellen, wo die Feuerzungen aus dem Boden geleckt hatten.
    »Hier! Hier! Und hier! Hier auch…!«
    »Quatsch!« sagte einer der Männer. Er ging sogar in die Hocke und berührte den Boden mit der Hand. »Nichts«, stellte er fest.
    »Absolut nichts. Du hast geträumt, Mo.«
    »Anfangs dachte ich das auch«, erwiderte Perkins.
    »Du hattest ‘ne Halluzination, Mo. Mehr nicht«, sagte Sid Mayo.
    Er legte dem Freund den Arm um die Schultern. »Nimm’s nicht tragisch. Kann uns allen mal passieren.«
    »Rede nicht wie mit ‘nem Verrückten mit mir!« herrschte Perkins ihn an. Er schüttelte den Arm ab. »Was ich gesehen habe, habe ich gesehen! Davon lasse ich mich nicht abbringen. Mir ist es völlig egal, ob ihr mir glaubt oder nicht.«
    »Schade«, sagte einer der Männer. »Ich hatte gehofft, etwas Aufregendes zu erleben!«
    »Das wirst du noch, wenn wir nicht schleunigst diesen Hinterhof verlassen«, sagte Perkins. Er blickte sich mißtrauisch um. Dieser Friede kam ihm trügerisch vor. Im Hintergrund lauerte eine große Gefahr. Perkins konnte nicht verstehen, daß seine Freunde sie nicht spürten.
    Niemand glaubte ihm.
    Aber Sekunden später bestätigten sich seine Worte.
    Ein lautes Zischen war zu vernehmen.
    Hinter Sid Mayo.
    Er kreiselte herum und sah die Feuerzunge, die nach seinem Bein leckte. Mit einem erschrockenen Sprung brachte er sich vor ihr in Sicherheit. »Verdammt!« entfuhr es ihm. »Mo hat die Wahrheit
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