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0126 - Satans Razzia

0126 - Satans Razzia

Titel: 0126 - Satans Razzia
Autoren: Friedrich Tenkrat
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bringt er Sie um!«
    »Das wollen wir doch mal sehen!«
    »Lassen Sie mich nicht allein! Ich habe Angst!«
    »Bin gleich wieder zurück.«
    »Hören Sie nicht? Ich fürchte mich zu Tode! Ich bin verletzt!«
    »Setzen Sie sich in meinen Bentley. Verriegeln Sie den Wagen von innen. Dann kann Ihnen nichts passieren. In fünf Minuten bringe ich Sie zum Arzt, okay?«
    Ich eilte weiter.
    »Das… das ist kein Mensch!« rief der Mann mir stammelnd nach.
    Hoppla! Kein Mensch! Diese Warnung löste in mir sofort Generalalarm aus. Geister, Dämonen und all dieses Geschmeiß aus den Dimensionen des Schreckens sind auch keine Menschen. Und auf die Vernichtung solcher Schattenwesen bin ich seit Jahren spezialisiert.
    Damit das Böse nicht nach Belieben schalten und walten kann, schuf Scotland Yard vor einigen Jahren meine Abteilung, die sich ausschließlich mit übersinnlichen Fällen befaßt.
    Ich zog meine mit geweihten Silberkugeln geladene Beretta und tauchte in die Dunkelheit ein.
    In mir brannte die Frage, was mich erwartete. Der verstörte Mann hatte es mir nicht gesagt. Die Ungewißheit erhöhte die Spannung.
    Vorsichtig schlich ich durch die Finsternis. Ich wollte mich nicht überraschen lassen, und doch kam es dazu.
    Der Angriff erfolgte ohne Vorwarnung.
    Urplötzlich war die bleiche Totenfratze da. Buchstäblich aus dem Nichts schälte sich ein Skelett. Jetzt knirschten und knarrten seine Gelenke. Lange Hornkrallen krümmten sich am Ende der gespreizten Knochenfinger.
    Ich riß die Beretta hoch.
    Da schlug mein Gegner zu. Hart und brutal. Ein glühender Schmerz raste durch meinen Arm. Die Beretta sprang mir förmlich aus der Hand, fiel auf den Boden und kreiselte davon.
    Ich hatte keine Zeit, sie mir wiederzuholen.
    Der Knochenmann warf sich mir wuchtig entgegen. Sein Gerippe prallte gegen meinen Körper. Ich wurde gegen die Mauer zurückgestoßen, schlug meine Faust mitten in die grinsende Totenvisage und holte mir blutige Knöchel, das war alles, was ich damit erreichte.
    Unglaublich, wie stark das Skelett war.
    Die schwarze Nacht verlieh meinem Gegner ungeheure Kräfte.
    Er wollte mich packen. Ich steppte zur Seite. Die zuschnappenden Knochenarme verfehlten mich. Ich fegte ihm mit meinem Fuß die Beine unter dem Körper weg.
    Er landete auf dem Asphalt, und ich nahm die Chance sofort wahr.
    Wo meine Beretta ungefähr lag, wußte ich.
    Ich hastete zu der Stelle und suchte die Waffe.
    Hinter mir sprang das Skelett wieder auf die Beine. Die Zeit war verdammt knapp. Meine Hände wischten über den Boden. Die Finger berührten den Pistolengriff.
    Augenblicklich schnappte ich zu.
    Der Knochenmann stampfte heran.
    Ich befand mich in der Hocke, schraubte mich herum, sah den Totenschädel über mir und drückte ab.
    Krachend entlud sich die Beretta. Sie bäumte sich in meiner Faust auf. Eine lange Feuerlanze stach dem Skelett entgegen. Die geweihte Silberkugel bewirkte Auflösungserscheinungen. Das Skelett fiel auseinander. Die weißmagische Kraft meines Geschosses hatte das Kraftfeld des Bösen, das den Knochenmann zusammengehalten hatte, zerstört.
    Nichts hielt die knöcherne Erscheinung mehr aufrecht. Sie fiel in sich zusammen und verging.
    Mir stand der Schweiß auf der Stirn. Eigentlich hätte ich mit meinem Sieg zufrieden sein müssen, aber ich war es nicht, denn mich ließ die Frage nicht los, woher der Knochenmann gekommen war.
    Ich mußte darauf eine Antwort haben.
    Was hatte das Skelett hier zu suchen gehabt? Wer hatte es geschickt? Hatte sich Asmodina, die Tochter des Teufels, neue Tricks ausgedacht, um in der Welt der Menschen besser Fuß fassen zu können? Hatte das Skelett mit Dr. Tods Mordliga zu tun gehabt?
    Eine Vielzahl von Vermutungen wirbelte mir durch den Kopf.
    Und mir fiel der Mann ein, der in meinem Bentley saß und auf meine Rückkehr wartete. Ich wollte seiner Unruhe ein Ende bereiten.
    Vielleicht konnte er mir sagen, woher dieses Skelett gekommen war. Ich drehte mich um und schickte mich an, den Durchlaß zu verlassen. Da riß mich plötzlich ein Geräusch herum. Das Klappern von Knochen!
    ***
    Eddie Morton saß zitternd in meinem Bentley. Er hatte tatsächlich sämtliche Türen verriegelt und klopfte nun die Taschen seines zerfetzten Jacketts ab.
    »Verdammt, wo sind sie denn?« keuchte er.
    Endlich fand er seine Zigaretten. Die Packung war zerknüllt. Die Stäbchen geknickt, aber das störte Morton nicht.
    Er biß in den Filter und drückte auf den Knopf des Zigarettenanzünders. Augenblicke
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