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0126 - Die Schatten greifen an

Titel: 0126 - Die Schatten greifen an
Autoren: Unbekannt
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sein als sie. Und klüger."
    Leutnant Germa lächelte vor sich hin. Die Antwort Guckys schien ihm zu gefallen.
    „Komm, ich zeige dir deine Kabine. Sie ist gleich neben meiner."
    Der Mausbiber watschelte hinter ihm her, obwohl er viel lieber teleportiert wäre, aber er hatte in den Gedanken des jungen Offiziers einige recht wichtige Hinweise entdeckt. Zuerst einmal stellte er fest, daß Germa ihn - Gucky - sehr mochte. Nicht die übliche Hochachtung vor seinen überragenden Fähigkeiten, sondern regelrechte Sympathie und Freundschaft. Und zweitens hatte Germa an die beabsichtigte Zwischenlandung auf dem Mars gedacht.
    Mars? Was wollte die CÄSAR auf dem Mars?
    Germa wußte es nicht, erkannte Gucky dann. Wenn jemand den Zweck der Zwischenlandung kannte, dann höchstens der Kommandant. Den also mußte man fragen, wenn er nicht von selbst daran dachte.
    Die Kabine entsprach Guckys extraterrestrischer Mentalität und enthielt alles, was der Mausbiber für einen längeren Aufenthalt bevorzugte. Sogar die Gefriertruhe mit Frischgemüse war nicht vergessen worden. In dem breiten Bett hätte selbst ein ausgewachsener Mann quer liegen können.
    „Schön, sehr schön", piepste Gucky anerkennend und klopfte dem viel größeren Germa auf den Rücken. „Da müßt ihr euch aber sehr beeilt haben. Du wohnst also links von mir. Und wer hat die Kabine rechts?" Germa zuckte die Schultern. „Keine Ahnung. Sie steht, glaube ich, leer."
    „Mir auch recht", knurrte Gucky und setzte den kleinen Reisesack ab, in dem er seine wichtigsten Utensilien aufbewahrte.
    „Jedenfalls war ich zu pessimistisch. Ich habe meine eigene Ernte ganz umsonst mitgeschleppt."
    Er nahm den Sack wieder auf und schüttete, den Inhalt auf den Boden. Es waren lauter frische Mohrrüben.
    Leutnant Germa lachte, daß ihm die Tränen kamen.
    Im gleichen Augenblick startete die CÄSAR und beschleunigte mit geringen Werten. Im Schiff war nicht viel davon zu spüren, denn die Schwerkraftfelder nahmen den Andruck weg. Jedes Kurswechselmanöver wurde neutralisiert.
    „Du mußt dich noch beim Kommandanten melden", sagte Germa ein wenig besorgt. „Oberst Sukril legt Wert auf Formalitäten. Es ist schon ein Wunder, daß er startete, ohne deine Anwesenheitsmeldung entgegengenommen zu haben" Gucky zog ein schiefes Gesicht. „Ich hasse Formalitäten, Germa.
    Mit solchen Leuten bekomme ich stets Krach. Wie ist er denn sonst?"
    „Guter Offizier, Draufgänger, etwas aufbrausend, aber sonst in Ordnung und sehr gerecht. Ich glaube, es ist besser, wenn du - hm ..."
    „Wenn ich - was?" horchte Gucky auf.
    „Ich meine, vielleicht duzt du ihn nicht gleich. Es könnte sein, daß er sonst in die Luft geht" Gucky grinste und ließ seinen legendären Nagezahn sehen, ein sicheres Zeichen dafür, daß die Sache ihm Spaß zu machen begann.
    „Du kennst ihn besser als ich, gut. Warum unnötigen Ärger verursachen? Aber wehe, der gute Sukril duzt mich! Dann kann er was erleben! Schön, gehen wir - oder kommst du nicht mit?"
    „Das soll ich mir entgehen lassen?" entrüstete sich Germa und ging voraus. „Gleich drüben ist der Lift."
    „Ich wäre ja schneller da, wenn ich wollte, aber ich will Sukril nicht unnötig erschrecken. Außerdem ist ein Spaziergang nach dem Essen nur gesund."
    Die CÄSAR war eine Welt für sich. Mit ihren eintausendfünfhundert Metern Durchmesser erinnerte sie an eine terranische submaritime Kompakt-City mit Straßen und Gebäuden, die durch Lifte miteinander verbunden waren. Ein Nichteingeweihter würde sich unrettbar in diesem Gewirr modernster Anlagen verirren und nie mehr zum Ausgangspunkt zurückfinden. Gucky kannte das Innere der Superschlachtschiffe gut genug. Er entsann sich noch der intensiven Alarmübungen zu jener Zeit, als solche Schiffe neu für die terranische Flotte waren.
    Vor der Tür zur Kommandozentrale hielt Germa an.
    „Es ist immer so, als träte man vor den lieben Gott", hauchte er.
    Gucky kicherte verhalten. „Du übertreibst. Langer. Ich habe noch nie vor einem Kommandanten Angst gehabt. Wenn er nicht nett ist, lasse ich ihn durch die Gänge segeln und klebe ihn irgendwo an der Decke fest. Da kann man ihn dann mit Leitern herabholen."
    „Du mit deiner Telekinese", nickte Germa erschüttert und deutete auf die Tür. „Geh nur voran."
    Gucky ließ vorsichtshalber den Nagezahn verschwinden und drückte gegen den automatischen Öffner. Die Tür glitt in die Verschalung und gab den Weg in die Zentrale frei.
    Durch die Menge der
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