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0126 - Die Schatten greifen an

Titel: 0126 - Die Schatten greifen an
Autoren: Unbekannt
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zusammen. Rhodan horchte auf. Bully begann, homerisch zu lachen. Dabei stöhnte er immer wieder „Opa! Das ist gut, Opa!" und wollte sich nicht mehr beruhigen.
    Als Iltu sah, was sie mit ihrer Bemerkung angerichtet hatte, kam sie schnell von Rhodans Schoß, trippelte zu Gucky und nahm ihn bei der Hand.
    „Ich meine es doch nicht so .."
    Gucky entsann sich seiner Männlichkeit.
    „Laß mich in Ruhe!" fauchte er und schüttelte ihre Hand ab. „Du... du Säugling! Du Kleinkind! Du... du... du ..." Ihm fehlten die Ausdrücke.
    Iltu starrte ihn an, dann richtete sie sich auf. Jetzt war sie fast noch größer als Gucky. Mit schriller Stimme fuhr sie ihn an: „Was, du wirst frech? Das werde ich dir austreiben, warte nur!"
    Sie nahm ihn bei der Hand. „Jetzt sofort! Allein! Du wirst dich noch wundern. Pah, zu alt! Zu jung! Ausrede! So, und nun komm gefälligst!" Sie entmaterialisierten. Das letzte, was Rhodan und Bully noch von Gucky wahrnahmen, war sein vorwurfsvoller Blick und seine unnachahmliche Leidensmiene. Rhodan sagte: „Du könntest allmählich aufhören zu lachen, Bully. Respektiere die Gefühle unseres kleinen Freundes. Er ist verliebt."
    Bullys Lachen brach abrupt ab. Er sah Rhodan erstaunt an.
    „Du meinst doch nicht im Ernst... ?"
    „Natürlich! Bist du noch nie verliebt gewesen?"
    Bully lief rot an und machte eine verlegene Geste. „Aber Iltu ist doch ..."
    „... ein Mausbiber? Na und? Für Gucky ist sie bestimmt das hübscheste und reizendste Mädchen im ganzen Universum. Was würdest du zum Beispiel sagen, wenn Gucky eines Tages nicht Opa - das hat noch viel Zeit - aber ein stolzer Vater würde? Vater über drei oder vier niedliche, winzige Mausbiber. Wenn ich mir das vorstelle ..."
    „Lieber nicht!" stöhnte Bully entsetzt. „Das halte ich nicht aus. Ich denke nur an meinen Besuch in der Mausbiberkolonie auf dem Mars. Die kleinen Kerlchen saßen mir auf dem Kopf, dem Bauch und den Beinen herum, kraulten mich und hatten ihren Spaß, wenn ich kitzelig wurde... nein! Guckys Kinder sind mein Tod."
    „Vielleicht", sagte Rhodan nachdenklich und betrachtete den verwaschenen Fleck in der Mitte des Bildschirms, „sind sie genau das Gegenteil. Für die Erde nämlich!" Immer noch sah er den fernen Nebel, der unzählige Lichtjahre entfernt und vielleicht die Heimat der Unsichtbaren war. „Vielleicht werden Guckys Kinder eines Tages das Schicksal der Menschheit bestimmen."
    „Du übertreibst", erwiderte Bully ohne Überzeugung. Dann stand er auf. „Wo willst du hin?" fragte Rhodan. „Wir müssen uns noch die Infrarot-Filme ansehen."
    „Ich will nachdenken, Perry. Es ist immer so schwer, das richtige Geschenk zu wählen. Ich muß wirklich darüber nachdenken."
    „Geschenk?"
    Rhodan schüttelte verblüfft den Kopf. „Was für ein Geschenk?"
    Bully war schon an der Tür. „Hochzeitsgeschenk", sagte er und war verschwunden.
    Rhodan sah gegen die geschlossene Tür und begann plötzlich zu lächeln. Er lächelte immer noch, als Bully zehn Minuten später mit einer Beule an der Stirn wieder in die Zentrale kam.
    „Oh", murmelte Rhodan mitfühlend. „Gucky scheint wieder auf dem Damm zu sein."
    „Nein", sagte Bully und strich sich über die Beule. „Aber Iltu!"
    „Ein gutes Zeichen für Gucky" Bully setzte sich. Er fand nicht, daß es ein gutes Zeichen war.
    Wenigstens nicht für ihn.
     
    ENDE
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