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0125 - Wir stutzten ihm die Krallen

0125 - Wir stutzten ihm die Krallen

Titel: 0125 - Wir stutzten ihm die Krallen
Autoren: Wir stutzten ihm die Krallen
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anfangen?«
    »Zunächst kann es für uns eine Handhabe in der Fahndung nach dem Ort sein, wo Sie betäubt und ohne Ihr Wissen fotografiert worden sind. Außerdem kann es später als Beweismaterial vor dem Gericht verwendet werden.«
    Sie nickte und setzte sich in der Ecke an den Schreibtisch. Phil stellte ihr einen großen Aschenbecher hin und legte eine Schachtel Streichhölzer daneben.
    »Die Negative verbrennen Sie am besten gleich«, sagte er.
    Miss Cell nickte. Sie sah uns einen Herzschlag lang stumm an, dann sagte sie ernst: »Ich bin sehr froh, dass Professor Holder das FBI verständigt hat. Ich hatte Sie nicht für so taktvoll gehalten.«
    Phil grinste nur. Ich sagte: »Vielen Dank für die Blumen. No, Sie brauchen sich nicht zu entschuldigen. In Solchen Sachen würde jede junge Dame zögern, zur Polizei zu gehen.«
    Damit war diese Seite der Sache erledigt.
    ***
    Es war nachts gegen zwei Uhr, als Miss Cell mit dem Übertuschen der Fotos fertig war. Wir besahen uns das, was auf den Bildern noch zu erkennen war.
    »Antike Einrichtung«, sagte Phil schon nach dem ersten Blick. »Und wahrscheinlich sogar eine echte.«
    »Sieht nicht nach armen Leuten aus«, bestätigte ich.
    Wir besahen uns jedes einzelne Foto genau, aber es gab nichts, was uns einen brauchbaren Anhaltspunkt hätte liefern können. Wir ließen Miss Cell von einem unserer Streifenwagen nach Hause bringen und wollten gerade die Lampen ausschalten, um endlich auch ins Bett zu kommen, als bei mir noch einmal das Telefon klingelte.
    »Die glauben anscheinend, wir wären hier Dauergäste«, brummte ich, denn ich war nun auch redlich müde und hatte eigentlich nur noch Interesse für mein Bett.
    »Cotton«, sagte ich ziemlich ungnädig in den Hörer.
    »Funkleitstelle. Soeben lief in Ihrer Sache ein Fernschreiben aus Washington ein. Die müssen dort Tag und Nacht für euch in den Archiven stöbern. Können Sie sich das Fernschreiben holen?«
    »Ja, ich komme rauf.«
    Wir fuhren mit dem Lift hinauf zur Funkleitstelle und ließen uns das Fernschreiben geben. Es hatte folgenden Text: »der von Zigarettenpackung stammende satz von fünf fingerspuren wurde identifiziert stop identifikationsperson ist john roger consmith geboren 21. februar 1901 in new york stop nicht vorbestraft stop fingerabdrücke stammen aus der heereskartei stop erbitten rückantwort ob consmith in verbrechen verwickelt stop.«
    Phil sah mich an und lächelte: »Was sagst du nun?«
    Ich zuckte skeptisch mit den Achseln: »Noch ist gar nichts erwiesen. Es kann ein Freund von Johnny gewesen sein, der die Zigaretten für Johnny liegen ließ. Komm ins Office! Ich möchte schnell noch im Adressbuch nachsehen, ob dieser Consmith noch in New York lebt und was er für einen Beruf hat.«
    Wir fuhren mit dem Lift zurück ins Office. Dann machten wir uns über den ersten Band des Adressbuches von Groß-New York her.
    Sechzig Sekunden später hatten wir unsere Überraschung. Wir lasen: Consmith, John Roger, Kunsthändler, 3, East 72nd Street.
    Wir sahen uns wortlos an.
    Kunsthändler!
    Ich ging zum Telefon und wählte. Es dauerte trotz der Nachtstunde nicht lange, und ich hörte die ruhige Stimme unseres Chefs: »John D. High.«
    »Hier ist Jerry. Entschuldigen Sie, Chef, dass ich Sie mitten in der Nacht ans Telefon hole. Phil und ich sind noch im Office.«
    »Handelt es sich um Johnny?«
    »Halb und halb. Wir haben aus Washington ein Fernschreiben über die Identifizierung einer Fingerabdruckserie, die an einer in Johnnys Wohnung gefundenen Zigarettenpackung saßen.«
    »Und wer ist es?«
    »Ein gewisser Consmith, Kunsthändler in der 72. Straße, muss ganz nahe an der Fifth Avenue sein, denn die Hausnummer ist sehr niedrig.«
    »Rufen Sie Pinkertons Privatdetektei an, Jerry. Die haben auch nachts immer ein paar Leute bereit. Fragen Sie, ob man etwas über den Mann wüsste. Pinkerton ist in diesen Kreisen bestens informiert. Sollte sich Ihr Verdacht durch die Auskunft verstärken, schreiten Sie sofort zur Festnahme.«
    »In Ordnung, Chef. Gute Nacht!«
    »Viel Erfolg, Jerry!«
    »Danke, Chef.«
    »Sie brauchen dann erst morgen Mittag im Office zu erscheinen. Phil ebenso.«
    »Danke, Chef.«
    Ich legte den Hörer auf und suchte die Nummer von Pinkertons Privatdetektei. Man meldete sich sofort.
    »Hier spricht Jerry Cotton vom FBI New York«, sagte ich. »Wir bitten die Kollegen von der privaten Seite um eine Auskunft.«
    »Stets gern zu Ihren Diensten«, sagte eine helle Jünglingsstimme. »Um was
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