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0125 - Wir stutzten ihm die Krallen

0125 - Wir stutzten ihm die Krallen

Titel: 0125 - Wir stutzten ihm die Krallen
Autoren: Wir stutzten ihm die Krallen
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die Sache vergessen.«
    »Wenn Sie mir ein bisschen Zaster geben, Chef«, sagte er trotzig, »dann verschwinde ich sofort. Wir müssen doch abhauen, und da braucht man Zaster.«
    Consmith stutzte.
    »Ihr müsst verschwinden?«
    »Ja!«
    »Warum denn?«
    »Na, weil die Cops den Cammer eingebuchtet haben!«
    Jetzt sah man zum ersten Mal, dass Consmith erschrak.
    »Cammer ist verhaftet?«, wiederholte er tonlos.
    »Ja! Weil er Marly umgelegt hat.«
    »Dieser verdammte Idiot!«, schrie Consmith wütend. »Kann er sich denn nicht vernünftiger aufführen! Und jetzt haben ihn die Cops?«
    »Ja. Lucky sagte es. Und wenn der was sagt, dann stimmt es.«
    Moore fühlte sich geschmeichelt. Ist doch eine gute Haut, dieser Serrock, dachte er. Es wird wohl langsam Zeit, dass ich ihn aus der ungemütlichen Situation da heraushole.
    Er drückte die Tür etwas weiter auf und schlich von der Seite her ins Schlafzimmer. Er hatte keinen Blick für das breite Doppelbett, das in seinem Rücken stand.
    Consmith schrie Serrock an, als ob er an allem schuld wäre. Dadurch überhörte er, dass Moore von hinten kam und ausholte.
    Aber Moore hatte in der Aufregung auch das leichte Geräusch in seinem Rücken überhört, und das wurde sein Verhängnis.
    Er hatte gerade mit seinem schweren Totschläger ausgeholt, als die Frau im Bett abdrückte.
    Moore zuckte zusammen wie unter einem elektrischen Stromstoß. Sein erhobener Arm blieb einen Augenblick in dieser Stellung, dann sackte er kraftlos zur Seite herab.
    Consmith war panikartig zur Seite gesprungen und hatte sich herumgeworfen. Er sah dicht hinter sich einen Gangster mit einem erhobenen Totschläger. Ob es Panik oder sonst was war, ließ sich nie feststellen. Er drückte ab und schoss ebenfalls. Mit verzerrtem Gesicht jagte er vier Kugeln in Moores Körper.
    Serrock stand wie gelähmt.
    Als er endlich wieder Herr über seine Glieder war, fauchte ihn Consmith mit verzerrtem Gesicht an: »Hast du eine Kanone?«
    Serrock nickte.
    »Ja… warum…?«
    »Zeig sie her!«
    Gehorsam griff Serrock in seine Jacke. Als er die Waffe herauszog, drückte Consmith ab.
    In Serrocks Stirn erschien ein hässliches, kleines Loch.
    »So«, sagte Consmith. »Jetzt sieht es bei dem auch so aus, als hätte er auf mich schießen wollen. Reine Notwehr, verstehst du, Liebling?«
    Lydia Ray lachte.
    »Du bist ein kaltblütiger Bursche, Darling!«
    ***
    Ich hörte den Schuss und wenige Sekunden später noch vier. Zusammen mit Phil stürmte ich die Treppen hinauf zur Haustür. Wir fanden sie offen.
    Hinter einer aufgebrochenen Wohnungstür brannte Licht. Und irgendwo da drin fiel jetzt noch ein Schuss.
    Ich wollte weiterrennen, da hörte ich, wie eine männliche Stimme sagte: »So! Jetzt sieht es bei dem auch so aus, als hätte er auf mich schießen wollen. Reine Notwehr, verstehst du, Liebling?«
    »Du bist ein kaltblütiger Bursche, Darling!«, erwiderte eine weibliche Stimme anerkennend.
    Ich gab Phil ein Zeichen. Wir zogen unsere Pistolen und schlichen uns leise in den Korridor hinein.
    »Möchtest du nicht die Polizei anrufen?«, fragte die Frau.
    »Gleich! Erst muss ich sehen, was die beiden in den Taschen haben. Womöglich haben sie aufgeschrieben, dass ich mit Cammer manchmal zusammen gewesen bin. Ich muss ganz sichergehen. Solange Cammers Aussage allein steht, kann er nicht viel machen. Dann steht Aussage gegen Aussage.«
    Wir standen jetzt einen Schritt von einer offenstehenden Tür entfernt, hinter der ebenfalls Licht brannte.
    Ich hörte, Wie jemand Taschen durchsuchte. Mit einem Kopfnicken verständigten wir uns. Phil blieb stehen, weil er hinter mir stand. Ich hetzte mit zwei großen Sprüngen an der offenstehenden Tür vorbei und presste mich gleich wieder in den toten Winkel der Flurwand.
    »Consmith! Hier sind FBI-Beamte! Kommen Sie heraus!«, rief ich.
    Plötzlich herrschte Totenstille in dem Zimmer.
    Ich bemerkte, dass neben mir noch eine Tür offen war. Vorsichtig peilte ich hinein. Der Raum dahinter war nicht beleuchtet, aber man sah durch eine offenstehende Verbindungstür Licht hereinfallen.
    Ich deutete mit dem Lauf meiner Pistole in den Raum. Phil nickte. Er hatte verstanden.
    Mit drei geräuschlosen Schritten huschte ich auf die Verbindungstür zu, während Phil draußen im Flur wieder rief: »Consmith! Hier sind FBI-Beamte! Kommen Sie mit erhobenen Händen heraus!«
    »Wer ist da?«, fragte Consmith, um Zeit zu gewinnen.
    Durch den Spalt der Verbindungstür sah ich, dass er das Magazin in
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