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0120 - Der Planet Mechanica

Titel: 0120 - Der Planet Mechanica
Autoren: Unbekannt
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Licht.
    „Sonst habt ihr nichts zu sagen, Thekus?"
    Er antwortete nicht. Einer meiner Höflinge gefiel sich mit einem „diplomatischen Lächeln". Die untertänige Verbeugung widerte mich an.
    „Euer Erhabenheit wollen gütigst bedenken, wie sehr die Vertreter der Wissenschaften den Vorfall bedauern. Wir werden..."
    „Ihr werdet nichts", unterbrach ich ihn schroff. „Ich danke für Eure Ausführungen, Thekus. Ich sehe mich gezwungen, im Interesse des Reiches andere Maßnahmen einzuleiten."
    Rhodan fühlte die haßerfüllten Blicke. Man hatte verstanden, was ich hatte sagen wollen. Die Herren zogen sich zurück. Als sie verschwunden waren, drückte Gucky auf den Öffnungskontakt der Automatlüftung. „Hier riecht es schlecht", behauptete er. Er sah sich um. Niemand antwortete. Rhodan marschierte schon wieder durch den Empfangssaal, dessen Einrichtung von vergangener Pracht zeugte.
    „Du hast deine Leute nicht informiert, Atlan?"
    Ich schüttelte den Kopf. Es wäre sinnlos gewesen, den Großen Rat über das Auftauchen der Robotschiffe zu unterrichten. Man wußte, daß auf einer fernen Welt das Speckmoos wuchs.
    Niemand, auch Thekus nicht, hatte sich nach den Ursachen erkundigt.
    Rhodan griff nach seiner Schirmmütze und fuhr mit dem Handrücken über das Schweißband.
    „Armer Imperator", seufzte er. „Also stehen wir wieder einmal allein auf weiter Flur. Gut, dann fangen wir an."
    Wie einfach das klang! Ich stellte die gleiche Frage, die er an Thekus gerichtet hatte. „Wie?"
    „Alle Möglichkeiten müssen koordiniert werden. Kann der Wetterhaushalt des Planeten so beeinflußt werden, daß Temperaturen von minus ein Grad Celsius entstehen?"
    „Nein. Dafür wurden die Klimastationen nicht vorgesehen.
    Arkoniden lieben die Wärme."
    „Das merke ich. Die Sporen können danach nicht abgetötet werden. Ich schlage vor, alle Wachstumsgebiete mit Ultraviolett zu bestrahlen. Die Robotflotte muß dazu programmiert und eingesetzt werden. Wir starten sofort. Auf Arkon III sind wir dem Regenten näher. Sobald die Auswertung über die Funkimpulse vorliegt, sehen wir weiter."
    Ich nickte. Mir blieb keine andere Wahl, als zu einem Kompromiß zu greifen. Rhodan konnte sich vorstellen, welche Aufgabe er mir aufgebürdet hatte. Wenn ich - so wie er! - eine Kommandeurbesprechung hätte einberufen und die nötigen Anweisungen erteilen können, wäre alles einfach gewesen. So aber war ich gezwungen, den Regenten von Fall zu Fall einzuweisen. Eine falsche Programmierung konnte den Einsatz verderben. Das Gehirn beging neuerdings Fehler, deren Ursachen niemand beheben konnte. Die mechanische Logik war zu einseitig.
    Wir starteten zwei Stunden später mit der IRONDUKE. Für mich bedeutete es eine Wohltat, wieder unter Menschen weilen zu können. Als wir die obersten Schichten der Arkonatmosphäre durchstießen und in den freien Raum vordrangen, stand ich neben Rhodan in der Zentrale des Schlachtschiffes.
    Die Welt des Handels und der Industrie schrumpfte zusammen.
    Oberst Jefe Claudrin, der Kommandant der IRONDUKE, verstand sein Fach. Er raste so dicht an der heißen Arkonsonne vorbei, daß die Schutzschirme zu knistern begannen. Rhodan sagte kein Wort.
    Ich fand es bewundernswerte mit welcher Gelassenheit er seinen Untergebenen ein weitgehend selbständiges Handeln gestattete.
    „Angewandte Psychologie!" teilte mir mein Logiksektor mit.
    Arkon wanderte schon wieder aus den Bildschirmen aus. Der energetische Sturm in den Schirmen ließ nach. Wir folgten dem imaginären Dreieckschenkel auf gerader Linie. Auch Arkon III gehörte zu jenen Welten, die meine Vorfahren in eine neue Umlaufbahn gezwungen hatten. Dieses Experiment war bisher einmalig in der Geschichte der Milchstraße.
    Wenigstens etwas, was die Terraner noch nicht können, überlegte ich erheitert. Gleich darauf wurde ich jedoch von meinem Extrahirn darüber belehrt, die technischen Probleme einer Planetenversetzung könnten auch von den Menschen beherrscht werden. Wenn sie wollten, wären sie fähig, die solaren Planeten Venus und Mars in andere Bahnen zu bringen.
    Meine gelöste Stimmung wich wieder der inneren Unruhe. Es war sinnlos, über die Terraner nachzugrübeln. Jetzt ging es - bildlich gesprochen - um die ohnehin fleckig gewordene Haut des Arkonidenimperiums.
    Rhodans Stimme schreckte mich auf. Er stand vor dem Mikrofon der Rundrufanlage.
    „Achtung, an alle: Uniformen ablegen, Oberkörper entblößen. An Maschinenleitstand - Beschleunigungsmanöver beenden,
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