Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0119 - Saat des Verderbens

Titel: 0119 - Saat des Verderbens
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
erhalten hat."
    Hölscher klemmte das kleine Gerät in seinen Gürtel und blickte Rhodan abwartend an. Der Administrator wies auf das fremde Schiff.
    „Die Schleusen sind noch offen, und unsere Männer warten bereits", sagte er. Sie setzten sich in Bewegung. Vor dem Schiff hatten sich dreihundert Soldaten einer Eliteeinheit versammelt. Stumm warteten sie auf Rhodans Erscheinen.
    John Marshall, der Führer der Mutanten, der ebenfalls mit abgesprungen war und dessen blasses Gesicht zu der farbenfrohen Umwelt einen krassen Gegensatz bildete, kam auf Rhodan zu.
    „Es ist mir gelungen, mit Gucky telepathischen Kontakt aufzunehmen", sagte er leise. „Der Mausbiber behauptet, daß wir ohne Gefahr das Schiff betreten können. Goldstein, Tschubai, Heystens, Noir und Sengu sind bereits im Innern."
    Rhodan erinnerte sich, daß Pelant bei dem Zerstörer geblieben war.
    „Was ist mit MacDowell?" fragte er.
    Marshall konzentrierte sich. Nach einer Weile sagte er tonlos: „Er lebt nicht mehr, Sir."
    Rhodans Gesicht verhärtete sich. Er rief Hölscher zu sich, und der magere Sergeant tauchte an seiner Seite auf.
    „Claudrin soll sich mit Atlan in Verbindung setzen", befahl Rhodan. „Der Imperator kann vielleicht feststellen, ob die Notrufe des Saatschiffes beantwortet wurden. Veranlassen Sie das, Sergeant."
    Hölscher vermied es, in das finstere Gesicht des Administrators zu blicken. Er betätigte das Funkgerät und rief Claudrin.
    „Marshall, Sie und Bully kommen mit mir. Alle anderen warten hier vor dem Schiff, bis wir sie rufen", ordnete Rhodan an. „Falls wir uns innerhalb einer Stunde nicht auf irgendeine Weise melden, wird das Schiff gründlich untersucht."
    Eine Bewegung in der Schleuse ließ ihn herumfahren, aber es war nur Gucky, der gemütlich herangewatschelt kam und ihnen zuwinkte.
    „Ich habe mir gedacht, daß ich euch den Weg zeigen kann, denn das Schiff ist ziemlich groß", sagte er heiter. „Dort im Innern steht dir eine nette Unterhaltung mit dem Kommandanten bevor, Perry."
    Die seltsame Betonung, mit der Gucky das Wort. „Kommandant" aussprach, machte Rhodan sofort stutzig. Er wußte jedoch, daß es sinnlos sein würde, den Mausbiber zu fragen. Gucky hatte eine Vorliebe für Überraschungen, und er würde sich auch diese nicht nehmen lassen.
     
    *
     
    „Im ersten Augenblick dachten Ras und ich, daß sie uns angreifen würden, als sie in die Zentrale kamen. Ras empfahl mir spöttisch, mit ihnen das gleiche zu tun, das mir bei den Relais so leichtgefallen war. Wir griffen nach unseren Waffen, um für jeden Angriff gerüstet zu sein. Doch sie bedeuteten uns, daß sie zu verhandeln wünschten. Die Zerstörungen hatten sie friedlich gemacht, und der Ausfall der unzähligen Saatroboter mußte ein harter Schlag für sie sein." Gucky hob seine Stimme. „Aber der Anblick dieser drei Roboter ist eine Täuschung, Perry. In Wirklichkeit ist das gesamte Schiff ein einziger Robot, dessen Funktionen unentwirrbar ineinander verschachtelt sind. Jedes Teil ist vom anderen abhängig - fällt eines aus, so ist schon in Frage gestellt, ob das nächste noch fähig ist, seine Aufgabe durchzuführen. Wir haben herausgefunden, daß das Schiff in drei Sektionen unterteilt ist und für jede einzelne ist ein Kommandant verantwortlich. Diese drei positronischen Gehirne sind jedoch miteinander gekuppelt, die Arbeit eines einzelnen ist ohne die beiden anderen undenkbar. Sektion eins ist für den Weltraum verantwortlich, hier werden die Daten für einen Hyperraum-Sprung errechnet und ausgewertet. Der zweite Kommandant befehligt die Schiffsmaschinen, der dritte setzt die Saatroboter ein. Als ausführendes Organ hat jeder Kommandant einen beweglichen Roboter zur Verfügung." Gucky entblößte seinen Nagezahn und grinste. „Das sind diese drei Burschen", sagte er.
    „Das bedeutet also, daß sich nicht ein einziges lebendes Wesen an Bord befindet?" fragte Rhodan.
    Gucky schüttelte den Kopf. „Wir können dieses Schiff nicht mit den Robotschiffen der Arkoniden vergleichen - es ist anders. Die Mentalität seiner Erbauer muß von der unseren grundverschieden sein. Ihr Gemeinschaftssinn muß wesentlich besser entwickelt sein als der unsere, denn das ist die einzige Erklärung für die Abhängigkeit der Einzelteile dieses Schiffes voneinander. Ich möchte behaupten, daß dieses Schiff bewußt so gebaut wurde, aus dem einfachen Grund, weil die Erbauer glauben, daß es die Ideallösung darstellt."
    „Das ist natürlich ein Trugschluß",
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher