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0117 - Die gestohlene Raumflotte

Titel: 0117 - Die gestohlene Raumflotte
Autoren: Unbekannt
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Osten. Nur wenige Wolken zogen unter dem rosa gefärbten Himmel dahin. Atlan seufzte und meinte: „Du ahnst nicht, wie sehr ich mich nach so einer wohltuenden Einsamkeit gesehnt habe, Perry. Ein Fluß, ein Stück Wiese, keine Menschen! So etwas kann es auf Arkon niemals geben. Die Leibwachen lassen mich keine Sekunde aus den Augen. Immer wieder stolpert man über die Höflinge und muß sich ihre Phrasen anhören. Hier aber ...” Er schwieg und betrachtete das Flußufer. Das Wasser glitt nur träge dahin. Es war klar und völlig sauber. Keine Fabriken verunreinigten es mit ihrem Schmutz. Auf diesem Planeten gab es überhaupt keine Fabriken. „Bei mir ist es nicht ganz so schlimm”, sagte Rhodan und dachte an den Goshun-See bei Terrania. „Aber wenn wir uns schon treffen, sollte es ein Ort wie dieser sein - fern aller Feierlichkeiten. Hier nur können wir das sein, was wir von Natur aus sind: Menschen, intelligente und naturverbundene Wesen. Ich danke dir, Atlan, daß du diesem Treffpunkt zustimmtest.” „Ja - die Unterlagen habe ich mitgebracht. Mein Roboter trägt sie bei sich.
    Hast du dir inzwischen Gedanken gemacht, wie wir die Akonen dazu bewegen können, die Schiffe wieder zurückzugeben?” „Gedanken habe ich mir schon gemacht, aber ich gelangte zu keinem Ergebnis. Welchen plausiblen Grund sollten wir den Akonen für unser Verlangen angeben? Wir können ihnen doch nicht gut sagen, daß wir Angst vor ihnen haben.” „Schieben wir doch Cardif vor. Das Abkommen wurde unter völlig falschen Voraussetzungen getroffen.” Atlan winkte dem Roboter, der ihn begleitet hatte. Das Ungetüm aus Metall kam herbei und übergab dem Arkoniden eine Mappe. Dann zog es sich wieder zurück und beobachtete das Gelände. Das war seine eigentliche Aufgabe, und Atlan wie auch Rhodan hätten sich keine besseren Leibwächter als die beiden Roboter denken können. „Hier ist eine Aufstellung der gelieferten Schiffe”, sagte Atlan und zog eine dicke Akte aus Metallfolie aus der Tasche, um sie Rhodan zu geben. „Sie enthält alle technischen Daten. Alle weiteren Auskünfte kannst du dir von mir holen. Ich weiß über die Angelegenheit gut Bescheid, da sie mich genug Ärger kostete.” Rhodan nahm die Akte und schlug sie auf. Die technischen Daten waren ihm bekannt. Sie halfen ihm auch nicht weiter. Trotzdem studierte er die Liste, während Atlan sich in das weiche Gras zurücksinken ließ und die Augen schloß. Man sah ihm an, wie dringend notwendig er diese bescheidenste aller Erholungen hatte.
    Rhodan klappte nach zehn Minuten das Schriftstück zu. „Kann ich das behalten?” fragte er. Atlan verharrte in seiner Stellung. „Ja, natürlich. Warum?” Rhodan legte sich ebenfalls zurück. Die beiden mächtigsten Männer des bekannten Universums lagen auf der Uferwiese eines fast unbekannten Planeten. Die Situation war so ungewöhnlich, daß Rhodan lächeln mußte - aber es war ein frohes und zufriedenes Lächeln. „Weil mir ein Gedanke gekommen ist. Du erinnerst dich doch noch des Zeit-Angriffs der Akonen. Sie schalteten das Robotgehirn aus, und fast wäre Arkon daran zugrunde gegangen. Denn alle vom Robotgehirn gesteuerten Anlagen versagten. Auch die robotgesteuerten Raumflotten.” „Ja. Und was hat das hiermit zu tun?” „Denke dir den Fall umgekehrt, Atlan.” Atlan öffnete die Augen. Er drehte sich auf die Seite, um Rhodan besser sehen zu können. „Ich verstehe nicht, Perry.” Rhodan seufzte. „Dabei ist es ganz einfach. Ich habe anhand der Liste feststellen können, daß du den Akonen eine Flotte von Schiffen geschickt hast, die ausnahmslos früher durch Roboter bemannt waren. Mit anderen Worten: sie gehorchten dem Robotgehirn auf Arkon. Stimmt das?” „Wenn es in der Liste steht - ja.” „Ausgezeichnet. Ich nehme an, die Akonen wissen das.”"Natürlich wissen sie das. Sie haben ja auch sofort mit dem Umbau begonnen.” Rhodan erschrak. Er richtete sich auf. „Umbau? Wie meinst du das?” „Ganz einfach. Sie haben die Absicht, die Schiffe mit ihren eigenen Leuten zu bemannen, also müssen gewisse Robotschaltungen außer Betrieb gesetzt werden.
    An sich ist es kein eigentlicher Umbau, sondern vorerst nur eine Kurzschaltung der Anschlüsse. Die Kapselelemente werden aus dem Aktivierungssektor herausgenommen, damit sind die bordeigenen Gehirne lahmgelegt. Um sie wieder funktionsfähig zu machen, müßten die etwa fingergroßen Kapseln wieder eingelegt werden.” „Aha, mehr also nicht.” Rhodan
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