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0117 - Die gestohlene Raumflotte

Titel: 0117 - Die gestohlene Raumflotte
Autoren: Unbekannt
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nach persönlichem Geschmack eingerichtet, denn es war ihre einzige Bleibe. Das Gebiet um den Stützpunkt herum war für sie verboten. Sie durften das Gelände des Raumhafens niemals verlassen. Alle Versuche, hier eine Erleichterung zu bringen, scheiterten an der fast verbissenen Sturheit der Akonen.
    Sie wiesen auf die abgeschlossenen Verträge hin, in denen ausdrücklich zu lesen stand, daß Perry Rhodan nur einen Stützpunkt auf Sphinx verlangte. Von einem Betreten der Akon- Städte stand nichts in diesem Vertrag. Stanislaus Jakobowski war ziviler Beamter der terranischen Weltregierung. Er genoß Pensionsberechtigung, sofern er nicht vorzeitig den Dienst quittierte. Daher kam es, daß er ohne Widerspruch die Anordnung seiner vorgesetzten Behörde hinnahm, sich nach Akon zu begeben, wo er die Interessen der Erde vertreten sollte. Durch einen kleinen Hypersender stand er regelmäßig mit Terrania in Verbindung und erhielt seine Anweisungen. Fast täglich landeten Handelsschiffe, die von Terra oder ihren Kolonialplaneten kamen.
    Sie brachten Tauschwaren für die Akonen und Post sowie Lebensmittel für Jakobowski und Wiener. Letzterer trat vom Fenster zurück, von wo aus man einen umfassenden Blick auf das Raumhafengelände hatte. Er war nicht besonders groß und trug einen Vollbart nach dem Vorbild der Galaktischen Händler. „Filme haben sie uns geschickt, Chef. Filme über die Mädchen von Terra!
    Und wir sitzen hier auf Akon.” Jakobowski war zwar auch unzufrieden, aber er ließ es sich nicht anmerken und erwiderte: „Was die Filme angeht - sie beweisen uns immerhin, daß man uns nicht vergessen hat. Man will uns die Langeweile vertreiben.
    Wenn wir keine Lust haben, sehen wir sie uns einfach nicht an.” „Darauf verzichten?” empörte sich Wiener. „Wo sie nichts kosten? Nein, das nun auch wieder nicht!” Er schüttelte den Kopf und wühlte weiter in dem Postsack, der heute Vormittag von einem Handelsschiff gebracht worden war. Da waren Zeitschriften, Zeitungen, Bücher, private Post für die Mannschaften regelmäßig auf Akon landender Schiffe, Filmrollen, Musikbänder und Anweisungen. Anweisungen!? Wiener zog einen länglichen Brief aus dem Sack und betrachtete ihn verwundert. Er war an Jakobowski adressiert und trug keinen Absender. Wiener hielt den Brief unter die Nase. „Keine Spur von Parfüm”, stellte er grinsend fest und wedelte mit dem Brief in der Luft herum. „Bin gespannt, wer Ihnen schreibt. Ihre Braut?” „Ich habe keine Braut”, belehrte ihn Jakobowski und griff nach dem Brief. Verständnislos studierte er die Handschrift. „Kenne ich auch nicht.” Er öffnete den Brief und sah dann fast erschrocken auf das große Blatt, das von oben bis unten vollgeschrieben war. Vergeblich versuchte er, den Inhalt zu entziffern. Buchstaben reihten sich aneinander, durch Lücken und Satzzeichen getrennt. Aber die Worte blieben unverständlich. Sie ergaben keinen Sinn. „Nun?” fragte Wiener ungeduldig. „Was will sie denn von Ihnen? Hat sie Sehnsucht oder ...?” „Halten Sie den Mund!” fuhr Jakobowski ihn streng an. Er reichte Wiener den Zettel. „Versuchen Sie mal, den Quatsch zu lesen!” Wiener versuchte es, natürlich auch vergeblich.
    Fassungslos betrachtete er den Brief. „Da hat sich jemand mit Ihnen einen Scherz erlaubt, Chef”, stellte er eine Theorie auf. „Wer aber von Ihren Freunden weiß, daß Sie hier auf Akon weilen?” Er betrachtete die hochwertige Raumpostmarke. „Ein ziemlich teurer Scherz, wenn ich bemerken darf.” Jakobowski nahm ihm den Brief wieder ab. „Ich werde den Vorgang natürlich zur Meldung bringen müssen”, bemerkte er sachlich. „Es geht nicht an, daß die ohnehin schon überbelastete Post über Gebühr beansprucht wird, und solche Kindereien ...” An der Decke war ein Summen. Jemand versuchte über Hyperfunk Verbindung mit ihnen aufzunehmen. Wahrscheinlich ein Schiff, das seine Landung ankündigen wollte. „Machen Sie das”, befahl Jakobowski und studierte weiter den Brief. Dann steckte er ihn kopfschüttelnd in die Tasche und verließ den Raum. Wenn er nachdenken wollte, machte er stets einen Spaziergang. Hier auf Akon ging das zwar nur auf dem Raumfeld, aber frische Luft war frische Luft. Auch wenn sie von einer blauen Sonne erwärmt wurde. Blaue Sonne ...?
    Jakobowski blieb, nachdem er einige hundert Meter zurückgelegt hatte, plötzlich stehen und sah nach oben. Der Himmel war fast immer blau hier, aber selten so intensiv und strahlend wie
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