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0109 - Der Blockadering um Lepso

Titel: 0109 - Der Blockadering um Lepso
Autoren: Unbekannt
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Schrei des Funkoffiziers gerade noch verkraften. „Sir, Funkspruch der Antis aufgefangen und entziffert! Hyperfunkspruch an unbekannte Gegenstation! Alle terranischen Kolonialplaneten sind mit Liquitiv zu überschwemmen! Kostenlose Abgabe des Rauschgiftes!” Noch während des Spruches hatte Rhodan seine Hand ausgestreckt und wie hilfesuchend nach Bully gegriffen.
    Niemand hatte diese Reflexbewegung gesehen. Niemand hörte, wie Rhodan dem Freund zuflüsterte: „Das ist Cardifs erster taktischer Schachzug! Bully, er ist wieder da! Ich fühle es!” Du hast recht, wollte Bully ihm antworten, doch vor ihm flimmerte die Luft, und der Mausbiber tauchte auf. Seinen Nagezahn zeigte er nicht.
    Sein rötliches Fell sah stumpf aus - ein Zeichen für starke innere Erregung. Die Offiziere in der Zentrale der IRONDUKE verarbeiteten noch die ungeheuerliche Nachricht, daß die terranischen Kolonialwelten mit Rauschgift überschwemmt werden sollten. Unbemerkt konnte Gucky Perry Rhodan zupiepsen: „Laß mich springen! Ich hole ihn unter tausend Antis heraus und schaffe ihn heran!” Er sprach von Thomas Cardif. Der Mausbiber hatte sich wieder einmal unerlaubt in Rhodans und Bulls Gedanken eingeschaltet, er gab es mit seinen Worten ohne weiteres zu und begründete auch, warum er gerade in diesem Augenblick per Teleportation die Zentrale aufgesucht hatte. Rhodan legte seine Hand auf Guckys Kopf. Der mächtigste Mann des Solaren Imperiums zeigte dem Kleinen ein schmerzliches Lächeln. Kaum merklich schüttelte er dabei den Kopf. Der Glanz in Guckys grauen Mausaugen verging. Das Kerlchen hatte jetzt abermals Rhodans Gedanken gelesen und erkannt, daß sein Vorschlag undurchführbar war. Er hatte die Antikräfte in seinen Plan nicht mit einbezogen. Kraft ihrer mentalen Fähigkeiten waren die Antis in der Lage, jeden künstlich errichteten Schutzschirm so zu verstärken, daß ihm nicht einmal mit energiereichsten Strahlschüssen beizukommen war. Guckys Teleportersprung müßte unweigerlich an diesen Antischirmen enden, und er selbst wurde zu seinem Ausgangspunkt zuruckgeschleudert werden.
    „Diese Antis”, rief Bully zornig, und er verwünschte sie. Rhodan reagierte auf diesen Wutausbruch nicht, und auch Gucky, der sonst immer großen Spaß an Reginald Bulls Schimpfkanonaden hatte, verhielt sich schweigend. Über die Wiedergabe auf dem Rundsichtschirm der IRONDUKE stellte Perry Rhodan fest, daß das Linearschiff den Binnensee fast vollständig überquert hatte.
    Das andere Ufer mit einigen pompösen Bauten tauchte auf und schob sich unaufhaltsam zur Schirmmitte vor, wahrend unter dem oberen Rand des Schirmes die ersten Höhenzüge der Gloguberge in Sicht kamen. Oberst Claudrin beugte sich in seinem Spezialsessel leicht vor und schaltete an der Steuerung der Impulsmotoren. Sie begannen im Ringwulst aufzuheulen und die IRONDUKE endlich auf eine höhere Fahrtstufe zu bringen.
    Rhodan erhob sich und trat neben Claudrin vor die Bordverständigung. Er rief Allan D. Mercant, den Chef der Solaren Abwehr, an. „Mercant, wir haben doch eine Anzahl Agenten auf Lepso? Ich habe Ihren Männern von der Erde aus den Befehl gegeben, ihre gesamte Tätigkeit darauf abzustellen, Doktor Edmond Hugher zu finden. Warum höre ich nichts darüber, Solarmarschall?” Wenn Rhodan in dieser Form und in diesem Ton sprach, mußte man unwillkürlich an ein Wetterleuchten denken, das ein Gewitter ankündigt. Doch Mercants Gesicht auf dem Bildschirm zeigte trotz des Vorwurfs keine Unsicherheit. „Fehlanzeige, Sir. Ich habe bewußt alle Meldungen unserer Agenten an Sie nicht weitergegeben. Meine Männer geben unumwunden in ihren Berichten zu, bei den Nachforschungen nach Doktor Hugher, alias Cardif, durch zentralgesteuerte Informationen bewußt fehlgeleitet worden zu sein. Sollte Thomas Cardif sich tatsächlich im Baálol-Tempel aufhalten, dann steht fest, daß die Irreführung unserer Agenten hundertprozentig gelungen ist.” „Solarmarschall”, erwiderte Rhodan nach einer Pause mit unverkennbarer Schärfe in der Stimme, „das nächstemal möchte ich auch über die Fehlleistungen der Solaren Abwehr unterrichtet werden. Ende.” Wieder betrachtete Rhodan den Rundsichtschirm.
    Claudrin mußte der IRONDUKE inzwischen eine Geschwindigkeit gegeben haben, die nahe an zweitausend Kilometern pro Stunde lag. Der Gebirgszug war verschwunden. Unter dem Schiff lag die trostlose Große Wüste Lepsos, ein Meer aus Sand und Geröll, das immer wieder von abgeflachten
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