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0109 - Der Blockadering um Lepso

Titel: 0109 - Der Blockadering um Lepso
Autoren: Unbekannt
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Höhe nicht schneller fliegen, wollte er nicht auf Grund seiner Größe durch die verdrängten Luftmassen schwerste Zerstörungen auf Lepsos Oberfläche anrichten. Oberst Jefe Claudrin wußte, wie der Chef über solche Dinge dachte, und er hütete sich, vor Erreichen der Geröllwüste die Schallgeschwindigkeit zu überschreiten. Wieder überflog der Kugelraumer einen riesigen Raumhafen, auch diese Landefläche war mit Sternenbooten aller Typen besetzt. Eine unwahrscheinlich hohe Zahl an Raumschiffen lag zur Stunde auf Lepso fest; die Gesamtmenge wurde auf rund viereinhalb bis fünfeinhalb-tausend geschätzt. Das machte deutlich, welche Bedeutung der Planet Lepso als galaktischer Umschlagplatz hatte und machte auch zum Teil verständlich, daß sich die Bewohner eines großen Teils der Milchstraße über Rhodans Aktion erregten.
    Daß diese Erregung jedoch gesteuert war, hatte nicht nur die positronische Auswertung erbracht, sondern zeigte sich auch in der Flucht der mehr als achtzig Antis aus dem Kontor einer Springersippe. Völlig verblüfft sah Bully seinen Freund an. Thomas Cardif sollte noch immer unter jenem Hypnoseblock stehen, den er vor rund sechzig Jahren auf Arkon erhalten hatte, um als gefährlichster Störenfried in diesem Teil der Galaxis ausgeschaltet zu werden? „Perry”, versuchte Bully leise zu sprechen, „wenn das stimmt, dann begreife ich nicht, wie er dazu kommen konnte, den Planeten Zalit zu verlassen? Und wenn es stimmt, daß er noch geblockt ist, kann man ihn dann für die Entdeckung dieses Rauschgiftes voll verantwortlich machen?” Rhodan schwieg. Er zeigte nicht, wie es in seinem Innern arbeitete. Er hatte Angst. Er dachte daran, was geschehen würde, wenn die Antis entdeckten, daß Cardif geblockt war, und was nach dieser Entdeckung passieren könnte, wenn sie Cardif von seinem Hypnoseblock befreiten. War dann, nach rund sechs Jahrzehnten trügerischer Ruhe, nicht alles noch viel schlimmer als es je gewesen war? „Perry, warum gibst du mir keine Antwort?” fragte ihn Bully. Unwillkürlich sah er auf den großen Rundsichtschirm der IRONDUKE und bemerkte, daß das Schiff gerade eine nicht allzu große Stadt überflog, hinter der sich ein langgestreckter See ausbreitete. Die Stadt trug den Namen Tu- ki, und den See dahinter nannten die Lepsonen Frugid. Tu-ki war die letzte Siedlung vor dem Baálol-Tempel. Zwischen dem See und der Kultstätte der Antis lagen noch das Glogu-Gebirge und der vordere Teil der Großen Geröllwüste. „Bully, ich habe dir keine Antwort zu geben. Ich habe eine Frage an dich zu stellen: Angenommen, die Antis entdecken Thomas' Hypnoseblock und entfernen ihn: Was wird mein Sohn über mich denken, wenn er plötzlich nach achtundfünfzig Jahren wieder der Mensch geworden ist, der er von Geburt an gewesen ist? Wird er in meiner Handlungsweise nicht den Beweis sehen, daß ich Thora doch in den Tod geschickt habe?” Rhodan sprach noch, als Bully aufsprang und hinter Oberst Claudrin trat. „Oberst, warum fliegen Sie nicht schneller? Müssen wir unbedingt immer noch schleichen?” fragte er barsch. Gelassen deutete der Epsaler auf den Bildschirm, auf dem der Frugidsee und einige Schiffe zu sehen waren. „Soll ich diese Boote zum Kentern bringen, Mister Bull?” fragte Claudrin mit seiner mächtigen Stimme zurück. Die Funkzentrale gab eine Meldung durch. Oberst Myler, Chef der dritten Welle, berichtete, daß trotz aller Kontrollen drei Springerschiffen der Start von Lepso gelungen wäre. „Ein Boot ist bei unserem Angriff explodiert. Die beiden anderen haben sich ergeben. Robotkommandos sind hinübergeschickt worden. Die Ladung der Schiffe besteht aus Liquitiv. Roboter sind programmiert, die Walzenraumer zwischen unseren Schiffen auf dem Haupthafen zu landen. Ende der Meldung.” Bully hatte unterdessen wieder neben Rhodan Platz genommen. Der Freund saß noch immer unbewegt im Sessel und schien mit seinem Blick in unendliche Fernen zu sehen. „Nun sagst du auch nichts mehr, Bully!” Das war alles, und es war eine Feststellung. Reginald Bull konnte nichts sagen. Hinter seiner Stirn wirbelten jetzt abertausend Fragen, und jede einzelne Frage drehte sich um Thomas Cardif. Die Hauptfrage aber lautete auch bei ihm: Was wird Thomas von seinem Vater denken, wenn er nach sechs Jahrzehnten aus der Hypnose erwacht? Beide ahnten nicht, daß Thomas Cardif diese Frage vor wenigen Minuten schon beantwortet hatte.
    Der Interkomlautsprecher in der Zentrale der IRONDUKE konnte den
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