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0109 - Broadway-Krieg

0109 - Broadway-Krieg

Titel: 0109 - Broadway-Krieg
Autoren: Broadway-Krieg
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verschlossen war. Mit ein paar Schulterstößen hoben wir sie aus den Angeln.
    Der Raum dahinter war praktisch leer bis auf einiges Gerümpel, aber er hatte einen Ausgang, dessen Tür weit offen stand. Wir gingen hindurch, gelangten auf den Hauptflur und fanden uns dem Fahrstuhlschacht gegenüber.
    Die lange Skala der Lichtzeichen, die anzeigte, wo sich der Fahrstuhl befand, leuchtete in rascher Folge auf, jetzt die 3, die 2, die 1 und dann das E für »End.«
    »Wenn sie Glück hatten, können sie diesen Lift erwischt haben«, sagte Phil.
    »Dann müssen sie Rugh oder einem anderen in die Quere laufen.«
    Ich drückte den Rufknopf, aber der Lift setzte sich nicht in Bewegung.
    »Augenblick mal!«, rief Phil und packte meinen Arm. »Das war ein Schuss!«
    »Unsinn! Ich habe nichts gehört!«
    »Glaubst du, du würdest einen Donnerknall vernehmen, wenn unten im Parterre geschossen wird? Da! Noch einer!«
    Ich hörte den Knall. Es war ein Ton, als würde sehr, entfernt eine Tür zugeschlagen.
    Plötzlich begannen die Lichtzeichen auf der Skala wieder zu wandern. Der Lift hatte sich in Bewegung gesetzt und kam nach oben. Ich sah hinter dem Gitter das Drahtseil laufen.
    Fasziniert starrten wir auf die Lichtzahlen. Bei 30 stoppte der Lift.
    »Sie steigen aus!«, rief Phil.
    »Nein, sie steigen um«, sagte ich. »Wo ist der High-Lift?«
    ***
    Die Aufzüge in unseren Hochhäusern sind so eingerichtet, dass sie sich überschneiden. Da es technisch schwierig, wenn nicht unmöglich ist, sechzig und mehr Stockwerke mit einem einzigen Lift zu bedienen, wird die Höhe durch zwei oder noch mehr Lifts überwunden. In diesem Haus fuhr ein Aufzug bis zur 45. Etage, während der andere die Strecke von der 30. bis zur 62. Etage bediente. Jedem der drei Eingänge war ein solches Aufzugspaar zugeordnet, und der sogenannte High-Lift befand sich in dem Längsgang.
    Phil und ich rannten sofort los, aber wir kamen dennoch zu spät. Das Leuchtzeichen passierte eben die Zahl 46, während wir uns im 42. Stockwerk befanden.
    Wieder rannten wir durch die endlosen Korridore dieses verdammten Labyrinths auf der Suche nach dem zweiten Aufzug. Wir fanden ihn. Er kam von oben herunter und stoppte.
    »Abwärts«, sagte der Liftfahrer mechanisch.
    »Aufwärts!«, befahl ich. »Rasch, Mann!«
    »Aber das ist eine Abwärts-Tour!«, protestierte er.
    Kurzerhand griff ich zu und legte den Fahrhebel auf Oben. Der Fahrstuhl zischte ab.
    »Fahren Sie durch!«, sagte ich. Er schüttelte den Kopf, aber er beugte sich der Gewalt.
    Im 62. Stock sprangen wir heraus. Die Mittagspause war noch nicht zu Ende, und die Gänge standen leer, aber es konnte nicht mehr lange dauern, bis die Angestellten ahnungslos in das Haus zurückströmen würden.
    Wieder spurteten wir durch die Gänge, zurück zu dem ersten Aufzugschacht. Der Lift stand noch auf der 62. Etage. Das Sicherungsgitter stand offen. Als ich die Tür aufriss, sah ich den Fahrstuhlführer verkrümmt in der Ecke liegen. Ich sprang hinzu und hob den Kopf des Mannes hoch. Er hatte eine Wunde an der Stirn, aus der dünn das Blut sickerte, aber er war nur bewusstlos.
    »Schlimm?«, fragte Phil hinter mir.
    »Nein, sie haben ihn niedergeschlagen, aber er dürfte mit ein paar Kopfschmerzen davonkommen.«
    »Und jetzt?«, erkundigte sich der Freund. »In diesem Bau können wir noch eine Woche lang Verstecken spielen. Unsere Freunde haben sechs Lifts, drei Treppenhäuser, zweiundsechzig Etagen mit je einhundertfünfzig Räumen zur Auswahl, von der Feuerleiter, dem Dachstuhl und den Kellern ganz zu schweigen.«
    »Wahrscheinlich hast du recht. Wir müssen die Sache größer aufziehen. Fahr mit diesem armen Teufel nach unten und hole drei Dutzend Cops. Wir müssen den Bau systematisch durchkämmen.«
    Phil warf mir einen Blick zu, der eindeutig besagte, dass er mich nicht gern allein ließ.
    »Ich denke, es wird hier irgendwo ein Telefon geben, von dem aus man das erledigen kann.«
    Wir gingen in das erste beste Büro, dessen Tür offen stand, fanden einen Apparat. Phil rief das 6. Revier an.
    »Schickt drei Dutzend Leute zu dem Gebäude Houston Street 420. Je vier Mann übernehmen die zusätzliche Bewachung der Eingänge. Das Kommando dort führen die G-men Rugh, Peterson und Lammert, die wissen, wie die Leute aussehen, die nicht aus dem Bau gelassen werden dürfen. Die restlichen zwanzig Männer müssen das Haus von Stockwerk zu Stockwerk durchsuchen. Sobald ihr angekommen seid, übernehmen Cotton und ich es, euch zu
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