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0109 - Broadway-Krieg

0109 - Broadway-Krieg

Titel: 0109 - Broadway-Krieg
Autoren: Broadway-Krieg
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mir ein Mann zu sein, der das Vertrauen seines Chefs genoss, ein Vertrauen, das nicht nur auf der Basis gemeinsamer Schuld und gemeinsamer Interessen entstanden war, sondern das mir eine andere, vielleicht tiefere Ursache zu haben schien.
    Sicherlich finden Sie solche Gedanken für einen G-man überflüssig und sicherlich haben Sie damit nicht unrecht. Larry Gonzales war Mitglied der Broadway-Bande. Das war entscheidend.
    Wie viele Banken verzichtete auch die Solender Bank nicht auf schöne, repräsentative Säulen. Ich brachte mich hinter einer von ihnen in Deckung.
    Larry kassierte die letzten Dollarnoten, unterschrieb die Quittung und schloss die Aktentasche. Hinter dem Kassierer, der die Summe ausgezahlt hatte, erschien der Direktor und hielt mit ziemlich verzweifeltem Gesicht Ausschau nach mir.
    Gonzales drehte sich um und strebte dem Ausgang zu. Ich wartete, bis er die Pendeltür passiert hatte, dann folgte ich ihm.
    Als ich die Tür erreichte, bestieg Gonzales einen Wagen, einen dunklen Lincoln.
    Da mein Jaguar sich von den letzten Kugeln, noch nicht erholt hatte, war ich mit einem Wagen des Reviers gekommen, allerdings einem getarnten Auto, dem man seine Polizeizugehörigkeit nicht ansah.
    Als ich startete, hatte der Lincoln rund hundert Yards Vorsprung, aber Larry fuhr nicht schnell. Er schlug die Richtung zum Broadway ein.
    ***
    Es ging auf Mittag zu. Die Straßen platzten vor Autos. Man kam nur langsam vorwärts. Ich hielt die Verbindung zu dem Lincoln. An der Kreuzung zur Houston Street bog der Wagen nach rechts in die Houston Street ein, und von diesem Augenblick an hatte ich keinen Zweifel mehr, dass er vor dem Haus Nummer 420 halten würde. Ich irrte mich nicht. Der Wagen scherte aus dem Autostrom aus und stoppte vor dem Bordstein.
    Ich fuhr langsam weiter. Im Rückspiegel sah ich, dass Gonzales ausstieg und im Eingang des Hauses verschwand. Jetzt scherte auch ich aus, stoppte, stieg aus und ging die wenigen Schritte zu dem Hochhaus zurück.
    Noch bevor ich Nummer 420 erreichte, trat Phil mir in den Weg.
    »Ranco Tozzo ist vor einer Viertelstunde ins Haus gegangen. Lee Rugh rief mich an. Wir haben noch nichts unternommen.«
    Ich pfiff durch die Zähne.
    »Ich komme auf der Fährte von Larry Gonzales her. Er holte dreißigtausend Dollar. Ich habe das Gefühl, die Gang hat heute Zahltag.«
    »Was willst du unternehmen?«
    Ich rechnete zusammen. »Gegen Tozzo haben wir genügend Gründe, um ihn festzunehmen. Er ist verdächtig genug, um von jedem Richter einen Haftbefehl für unbegrenzte Zeit zu bekommen. Gonzales und wahrscheinlich dieser Edsel Lawer machen sich allein dadurch verdächtig, wenn wir sie mit ihm antreffen. Ich glaube, Phil, es bleibt uns gar nichts anderes übrig, als festzustellen, ob Tozzo und Gonzales den Rechtsanwalt oder irgendwen in diesem Haus aufgesucht haben.«
    »Also los?«, sagte Phil mit einem Lächeln. »Wer geht mit?«
    »Niemand. Ich möchte die Ausgänge nicht allein lassen. Ich denke, gegen drei Leute genügen wir beide.«
    »Einverstanden«, sagte Phil.
    Wir informierten unsere Kollegen Rugh, Peterson und Lammert, die die Bewachung der drei Ausgänge übernommen hatten, Und dann betraten wir das Haus Nummer 420.
    Von irgendwo heulte eine Sirene. Mittag! Die Bürotüren begannen sich zu öffnen. Aus allen Häusern strömten die Clerks und Stenotypistinnen, um in den Schnellimbissen ihre hastigen Mahlzeiten herunterzuschlingen. Aus den Aufzügen ergossen sich Menschenströme.
    Phil und ich erwischten einen Aufzug, der leer nach oben fuhr, um eine neue Ladung hungriger Angestellten zu holen.
    Lawers Büro lag im 42. Stockwerk, das wussten wir. Der Liftboy wollte im dreißigsten Stockwerk stoppen, um von dort aus wieder eine Ladung Leute nach unten zu fahren, die wütend den Rufknopf des Lifts bearbeiteten.
    »Fahre weiter, mein Junge«, sagte Phil. »Dies hier ist wichtiger als ein Lunch.«
    Der Fahrstuhl stoppte im 42. Stock. Wir stiegen aus und gingen den langen Korridor entlang.
    Die einzelnen Stockwerke wurden von einem Gewirr von Korridoren, Seitenfluren und Verbindungsgängen durchzogen. Lawers Büros hatten die Nummer 42 - 53 - 56. Hinweisschilder am Beginn der Korridore zeigten uns die Richtung.
    Die Büros 53 - 56 lagen in einem Seitenkorridor, der kein Fenster zur Straße hatte und nur von ein paar Glühbirnen spärlich erhellt wurde. Wir gingen den Korridor entlang. Die Tür, die wir passierten, zeigte die Nummer 49, als sich plötzlich, ein paar Schritte weiter,
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