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0109 - Broadway-Krieg

0109 - Broadway-Krieg

Titel: 0109 - Broadway-Krieg
Autoren: Broadway-Krieg
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die Luft aus der durchlöcherten Klimaanlage, kreischten die Drahtseile, polterte es in den Schächten.
    Phil konnte ich von meinem neuen Standort aus nicht mehr sehen, aber es fehlten nur zehn Yards, um mit den Seiltrommeln auf gleicher Höhe zu kommen.
    Ich riskierte es noch einmal, aber jetzt wagte ich es nicht, die Strecke bis zur nächsten Deckung auf dem kürzesten Weg zu durchqueren. Zehn Yards sind ein verdammt langer Weg, wenn Leute mit Pistolen darauf warten, einen Mann auf der halben Strecke umzulegen.
    Ich verließ mich auf Phils Einfühlungsvermögen. Dies war nicht die erste Sache, die wir miteinander durchzustehen hatten. Ich startete, aber ich schlug Haken wie ein Hase.
    Phils Smith & Wesson kläffte bei meinem ersten Schritt. Von der anderen Seite feuerten zwei Pistolen. Einmal schlug eine Kugel unmittelbar vor meinen Füßen ein und riss eine Staubwolke hoch. Ich drehte mich halb um meine Achse und schoss, bevor ich noch meine neue Deckung erreicht hatte. Wie in einem zu schnell laufenden Film sah ich einen Mann hinter der Seiltrommel knien, einen zweiten Mann, der rückwärtsging und schoss, und noch den Rücken eines dritten Mannes, der gerade hinter einem großen Beton-Doppelträger verschwand.
    Dann erreichte ich den Schacht, den ich mir als neue Deckung ausgesucht hatte, und tauchte dahinter unter.
    Ich gönnte mir nur einen Atemzug. Vorsichtig riskierte ich einen Blick.
    Ein Mann kniete immer noch hinter der Seiltrommel. Von meinem neuen Standort konnte ich ihn in sechzig Yards Entfernung sehen. Es war Ranco Tozzo, der offenbar nicht begriffen hatte, dass er von diesem Augenblick an, mir deckungslos preisgegeben war. Die beiden anderen Männer waren verschwunden.
    Ich schob die Smith & Wesson vor.
    »Gib auf, Ranco! Du hast keine Chance mehr!«, rief ich. Er warf den Kopf in den Nacken. Ich machte ihm deutlich, was ich meinte und setzte ihm eine Kugel genau vor die Füße. Er zuckte zurück.
    »Kapiert?«, rief ich.
    In diesem Augenblick schoben sich hinter dem Doppelträger ein Gesicht, eine Hand und eine Pistole hervor, und diese Pistole zielte eindeutig nicht auf mich, sondern auf den deckungslosen Rücken von Ranco.
    Ich zögerte keine Sekunde, sondern feuerte fünf oder sechs Schüsse in Richtung auf den Doppelträger ab. Der Mörtel spritzte. Die Hand und das Gesicht verschwanden.
    »Beeil dich, Ranco!«, brüllte ich. »Deine eigenen Leute schießen dich ab.«
    Er hockte dort unten wie ein Igel, der sich totstellt. Ich hatte das Gefühl, dass meine Worte überhaupt nicht bis in sein Gehirn drangen. An einer anderen Stelle des Doppelträgers erschienen das Gesicht und die Hand. Ich jagte noch einmal eine Kugel hinüber, die letzte oder vorletzte, die ich im Magazin hatte, und dann rannte ich einfach los.
    Ich wollte Tozzo nicht unter meinen Augen abschießen lassen. Ich brauchte ihn lebendig, als Zeugen, wenn es an die große Abrechnung ging.
    Ranco starrte mir entgegen, und als ich auf drei Schritte heran war, hob er mechanisch die Pistole. Ich stoppte nicht, sondern im Lauf trat ich zu, traf glücklich sein Handgelenk. In hohem Bogen flog ihm die Kanone aus der Hand.
    Ich packte ihn mit der linken Faust an der Krawatte und riss ihn hoch. Er wehrte sich nicht. Ich warf einen Blick auf den Doppelträger. Wieder sah ich den Kopf und die Hand.
    Einmal zog ich noch durch, und die Smith & Wesson bellte, aber als ich zum zweiten Mal abdrückte, schlug der Hahn mit einem höhnischen Klicken leer auf.
    In der nächsten Sekunde, während ich Tozzo schon rückwärts schleifte, schoss der Mann hinter dem Träger. Rancos Körper bäumte sich auf. Er warf den Kopf in den Nacken und schrie.
    Plötzlich war Phil neben mir, deckungsloser noch als ich, der in etwa durch Tozzos Körper geschützt wurde. Er stand breitbeinig und bepflasterte die Deckung unserer Gegner. Ich erhaschte einen Blick auf sein Gesicht. Es war wie aus Stein und mit dem winzigen Hauch eines Lächelns um die Mundwinkel.
    Tozzos Körper wurde schlaff. Er fiel in die Knie. Ich konnte ihn mit einer Hand nicht mehr halten, stopfte meine Waffe in die Jackentasche und griff auch mit der anderen Hand zu. Noch zwei Dutzend Schritte, und ich konnte ihn hinter die Deckung ziehen. Phil huschte eine halbe Sekunde später herein.
    Tozzo lag auf dem Rücken und regte sich nicht.
    »Tot?«, fragte Phil. Ich zeigte wortlos auf den Brustkorb, der sich hob und senkte.
    Ich fand keine Wunde an seiner Vorderseite und drehte ihn um. Seine Jacke hatte
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