Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0108 - Das Eisgefängnis

0108 - Das Eisgefängnis

Titel: 0108 - Das Eisgefängnis
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
verschwinden. Er sprang auf der anderen Seite zu Boden, landete in mehreren Wacholdersträuchern, befreite sich fluchend und sah zu, daß er zu seinem kleinen Alfa kam. Nichts wie weg und in die Redaktion.
    Inzwischen hatte Solo Morasso, alias Dr. Tod, seine Hände von der Kehle des Mannes gelöst. Ein Holzstück mit einem rostigen Nagel daran war ihm auf den Kopf gefallen.
    Wie damals war ihm der Nagel in die Stirn gedrungen, doch dieser bestand nicht aus Silber, sondern aus Stahl.
    Man konnte ihn sofort wieder herausziehen, und die kleine Wunde schloß sich ebenso rasch wie die Kugellöcher.
    Asmodinas Magie hatte dafür gesorgt, daß dieser Mann so gut wie unantastbar geworden war.
    Mit wütenden Bewegungen schleuderte er mehrere Holzlatten zur Seite, die ihn eingeengt hatten. Er wollte frei sein und weg von diesem Ort. Nichts hielt ihn mehr. Aber er würde zurückkehren und die Hölle entfachen.
    Sein Kopf kam frei und auch die Hände. Zwei Männer rannten gegen ihn.
    Ein Faustschlag schleuderte sie in die Trümmer.
    Solo Morasso quälte sich auf die Beine. Die meisten Menschen waren inzwischen geflüchtet. Fast leer präsentierte sich der große Platz vor der Kirche.
    Morasso schaute sich um.
    Wohin?
    Zwei Polizeiwagen lagen auf dem Dach.
    Vier weitere hatten anhalten können und den Ansturm ohne Schaden überstanden. Die Beamten waren ausgestiegen und versuchten, größeren Schaden zu verhindern. Es war ein nutzloses Unterfangen, sie wurden kurzerhand umgerannt, die Menschen waren nicht mehr zu halten.
    Zahlreiche Verletzte lagen auf dem Boden. Sie wimmerten und schrien. Der Mob hatte keine Rücksicht genommen.
    Solo Morasso schaute sich um.
    Noch achtete niemand auf ihn. Zu weit waren die Polizisten entfernt. Neben sich sah er das Trümmerstück seines Sargs. Wütend trat er dagegen. Das Holz wurde hochgeschleudert, überschlug sich einmal in der Luft und blieb vor der Kirchentreppe liegen.
    Dr. Tod, alias Solo Morasso, aber rannte auf die Mauer zu, auf der auch der Reporter gesessen und seine Fotos geschossen hatte. Ein Sprung, und er war auf der Krone.
    Dann ließ er sich fallen und landete ebenfalls im Gebüsch. Er wühlte sich hervor und stampfte weiter.
    Sein Ziel war das Haus, in dem er immer gelebt und von wo er sein Imperium regiert hatte.
    Dort würde er sich erst einmal verstecken. Nein, nicht verstecken. Der Eiskeller wartete auf neue Beute. Jetzt konnte niemand mehr seine Forschungen stoppen…
    Ich frühstücke gern wie ein König, falls man mir Zeit dazu läßt.
    ***
    An diesem Morgen hatte ich Zeit. Erst gegen Mittag mußte ich im Büro vorbeisehen und konnte mir morgens richtig Zeit lassen. Suko und ich wollten zwar zwischendurch noch einem kleinen Fall nachgehen, aber das hatte Zeit.
    Schinken, Eier, Weißbrot und Konfitüre interessierten mich jetzt mehr als meine Arbeit.
    Das Radio spielte, neben mir lag aufgeschlagen die Zeitung, und das Indien-Abenteuer hatte ich zum Glück auch hinter mich gebracht, ohne dabei Mandra Korab, meinen indischen Bekannten, getroffen zu haben.
    Sollte mich der Weg noch einmal in diesen Subkontinent führen, so würde ich die Gelegenheit nicht vorbeigehen lassen, Mandra Korab zu sehen.
    Leider schmeckte der Kaffee nicht so gut wie bei Glenda Perkins, meiner Sekretärin, denn sie kochte meiner Ansicht nach den besten der Welt, darüber ärgerte sich Jane Collins maßlos. Sie war immer noch eifersüchtig, obwohl wir nicht miteinander verheiratet sind.
    Herzhaft biß ich in eine Toastscheibe, wobei ich einen Blick in die Zeitung warf.
    Erste Seite wie immer Politik. Ich las die Meldungen und auch den Kommentar des Redakteurs. Seite für Seite ging ich die Gazette durch, bis ich auf die Rubrik stieß, die sich mit Meldungen und Ereignissen aus aller Welt befaßte.
    Da sprang mir eine Überschrift besonders ins Auge.
    EIN TOTER KEHRT ZURÜCK So etwas interessiert mich immer.
    Ich sah, daß der Bericht aus Palermo stammte, und die Geschichte hatte sich auch dort abgespielt.
    Ein Mafioso war gestorben.
    Solo Morasso.
    Ich fand den Namen bühnenreif und mußte grinsen.
    Zehn Sekunden später grinste ich überhaupt nicht mehr. Da blieb mir dieses buchstäblich zusammen mit Toast und Kaffee im Hals stecken, und es bereitete mir Mühe, das Zeug hinunterzuschlucken.
    Der Reporter – falls er nicht gelogen hatte – berichtete auch von den Worten, die der aus dem Totenreich zurückgekehrte Mafioso in seinem Sarg stehend geschrien hatte.
    Er hatte sich als Doktor Tod
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher