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0107 - Die Bestie von Manhattan

0107 - Die Bestie von Manhattan

Titel: 0107 - Die Bestie von Manhattan
Autoren: Die Bestie von Manhattan
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von der Feuerleiter draußen hereingestiegen. Eine Frau will deutlich gesehen haben, dass sie von oben kamen.«
    »Von oben?«
    »Ja.«
    »Eigenartig«, murmelte ich. »Das heißt - natürlich. Sie sind mit dem Fahrstuhl nach der üblichen Taktik ein Stockwerk höher gefahren und dann über die Feuerleiter wieder herabgestiegen.«
    »Ja. Das dachte ich auch«, nickte der Kollege.
    »Aber wie konnte die Frau denn die vier Leute durchs Fenster einsteigen sehen, ohne dass sie wenigstens hinterher Alarm schlug?«
    »Sie hatten Zollstöcke und Maßbänder bei sich und gebärdeten sich wie Handwerker. Sie haben alles Mögliche vermessen.«
    »Puuh!«, stöhnte ich. »Das ist der älteste Trick der Weltgeschichte.«
    »Eben«, stimmte der Kollege zu. »Deshalb wirkt er auch immer wieder.«
    Ich musste ihm recht geben. Es sind immer die einfachsten Dinge, auf die die Leute hereinfallen.
    »Sonst noch etwas?«, fragte ich.
    »Ja. Wir haben an den Kassenschaltern die Fingerabdrücke sichergestellt. Ein Kollege ist damit sofort zurück ins Districtgebäude gefahren. Die Prints sind bei uns nicht registriert. Es kann sich demnach nur um eine Bande von noch nicht vorbestraften Leuten handeln.«
    »Wahrscheinlich. Aber das besagt nicht viel. Es kann auch sein, dass sie bisher einfach Glück hatten und noch nie erwischt worden sind. Jetzt werden sie jedenfalls Pech haben.«
    »Das wollen wir hoffen.«
    »Wie viel wurde erbeutet?«
    »Sechsundf ünfzigtausend Dollar und ein paar Hundert. Die genaue Summe hat der Chefbuchhalter aufgeschrieben. Sie haben es vorhin ausgerechnet. Ich habe sie danach nach Hause gehen lassen. Sie konnten sich mit ihrer Gehirnerschütterung kaum noch auf den Beinen halten.«
    »Das glaube ich. Ist festgestellt, wie lange die Gangster für den Überfall brauchten?«
    »Keine vier Minuten.«
    »Sind die beiden Wagen unten noch vorhanden?«
    »Ja, die stehen immer noch auf ihren Plätzen.«
    »Hat niemand versucht, mit ihnen zu verschwinden?«
    »Niemand.«
    »Habt ihr die Kugel gefunden, mit der die Frau erschossen wurde?«
    »Ja, in der Wand. Aber man wird nicht viel mit ihr anfangen können. Sie ist völlig breitgedrückt.«
    »Konnte man nicht das Kaliber wenigstens ermitteln?«
    »Nicht genau. Es steht lediglich fest, dass es eine schwere Waffe gewesen sein muss. Pistolen leichten Kalibers kommen nicht infrage.«
    »Was hat der Arzt gesagt? War sie sofort tot?«
    »Sofort. Sie könnte keine Sekunde länger gelebt haben, meinte der Doc.«
    »Weiß man, durch welchen Eingang die Gangster das Haus betreten haben?«
    »Ja. Durch den ersten Osteingang. Und zwar kam zuerst einer, nach ungefähr zehn Minuten die drei nächsten.«
    »Erst einer?«
    Ich stutzte. Das gab wieder zu denken. Es gab überhaupt in dieser ganzen Geschichte immer wieder eine winzige Kleinigkeit, die zu denken gab, weil sie völlig außergewöhnlich war.
    Ich wollte noch etwas sagen, da läutete das Telefon. Ein Kollege nahm den Hörer ab, weil er dem Apparat am nächsten stand. Er lauschte, dann sagte er: »Selbstverständlich! Wir kümmern uns sofort um die Sache!«
    Er warf den Hörer auf die Gabel.
    »Vor drei Minuten stürmten vier junge Burschen in roten Lederjacken durch ein kleines Café in der sechsundvierzigsten Etage. Sie benutzten eine Tür, die ins Treppenhaus führt.«
    Mir blieb die Luft weg. Die Kerle mussten entweder verrückt sein oder sie führten uns großartig an der Nase herum.
    ***
    »Nehmt die Hände hoch und rührt euch nicht!«, sagte George Andrew.
    Der alte Mann nahm die Lupe aus dem rechten Auge und blickte verdutzt auf die vier jungen Gangster.
    Ihre Pistolen waren nicht zu übersehen.
    Er hob die Arme.
    Weiter hinten stand das Mädchen. Sie war kreidebleich. Plötzlich schwankte sie.
    »Bleiben Sie ruhig stehen«, sagte George ungerührt. »Das Märchen mit der Ohnmacht zieht bei uns nicht.«
    Sie wurde rot und gab es auf, so umzufallen, dass sie dabei den Alarmknopf im Fußboden niedergedrückt hätte.
    »Los, Boys!«, sagte George.
    Die drei anderen machten sich auf die Suche. Glasvitrinen wurden kurzerhand mit dem Pistolenkolben eingeschlagen. In die Jacken- und Hosentaschen stopften sie sich, was nur hineinpasste.
    George ließ sie gewähren. Er blieb ruhig stehen und hielt den Mann und das Mädchen im Auge. Was sie auch immer erbeuten mochten, sie würden es vor ihm ausbreiten, das wusste er.
    »Los, jetzt ist Schluss!«, rief er nach zwei Minuten.
    »Lorry und Mart!«
    Die beiden Auf gerufenen kannten
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