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0107 - Die Bestie von Manhattan

0107 - Die Bestie von Manhattan

Titel: 0107 - Die Bestie von Manhattan
Autoren: Die Bestie von Manhattan
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sonderlich. Hauptsache, sie sind tatsächlich noch im Haus. Wir werden sie schon daran hindern, jemals wieder hinauszukommen!«
    Ich machte kehrt, lief auf den Lift zu und fuhr in die Etage, in der die Versicherung ihre beiden Zimmer hatte.
    Ich rief das Distriktbüro an.
    »Gebt mir den Chef!«, sagte ich.
    Es dauerte nicht lange, und ich hörte Mister Highs ruhige Stimme.
    »Hier spricht Cotton«, sagte ich. »Chef, ich habe den Verdacht, dass die Bande, die den Überfall im Harriet Building inszeniert hat, noch im Gebäude ist. Ich brauche ausreichend Leute, um sämtliche Eingänge besetzen zu können.«
    »Ich schicke Ihnen dreißig G-men«, sagte der Chef nach kurzem Nachdenken. »Mehr kann ich im Augenblick wirklich nicht freigeben, Jerry.«
    »Das wird auch genügen, Chef.«
    »Übrigens habe ich zwei Vernehmungsbeamte mit dem Verhör dieses Holloway beauftragt. Einer rief mich vorhin an und sagte, Holloway wäre seelisch am Ende. Der reichlich genossene Alkohol muss ihn in eine Art Nervenkrise gebracht haben. Er gesteht alles.«
    »Umso besser«, erwiderte ich. »Hoffentlich wird uns ein solches Geständnis vor Gericht auch anerkannt.«
    »Durch sein Geständnis lassen sich ja eine Menge Beweisstücke sicherstellen. Beispielsweise wurde die Leiche dieser Ann Lorcin gefunden. Holloway hatte sie an einer unbeobachteten Stelle in den Hudson geworfen. Die Hafenpolizei suchte das Gebiet ab. Man fand die Leiche.«
    Ich schwieg einen Augenblick, dann sagte ich: »Der Gedanke, dass Holloway dafür hingerichtet wird, ist ein verdammt schlechter Trost dafür, dass Miss Lorcin jetzt tot ist. Wir hatten ihr ausdrücklich eingeschärft, sich nicht direkt mit uns in Verbindung zu setzen, was sie heute Morgen doch tat. Aber trotzdem…«
    »Ich verstehe Ihre Gefühle, Jerry«, sagte unser Chef langsam. »Trotzdem lassen Sie diesen Gedanken ruhig fallen! Ihre Schuld ist es nicht, dass sie ermordet wurde! Nach allem, was Sie mir von dieser jungen Dame erzählt haben, wäre ihr heute Morgen die zweimal vertauschte Nummer ohnehin aufgefallen. Und in dem Fall hätte sie mindestens ihren Chef gefragt, was das zu bedeuten habe. Und in diesem Fall hätte sie ihr Leben ebenso verwirkt gehabt.«
    Ich nickte. Mister High verstand es doch immer, wie es einem ums Herz war, auch ohne dass man ausdrücklich davon sprach.
    »Ich schicke Ihnen jetzt die Leute«, sagte er. »Viel Erfolg, Jerry! Und, wenn Sie die Bande vielleicht tatsächlich noch im Innern des Gebäudes stellen sollten, denken Sie daran: Ein toter G-man nützt der Gerechtigkeit überhaupt nichts mehr. Im Kampf gegen die Unterwelt braucht man lebende G-men!«
    »Werd dran denken, Chef! So long!«
    »So long, Jerry! Viel Erfolg!«
    Ich legte den Hörer auf und rieb mir zufrieden die Hände. In wenigen Minuten war aus dem Harriet Building ein umstellter Fuchsbau geworden, aus dem niemand mehr hinauskommen konnte, wenn ich es nicht ausdrücklich gestattete…
    ***
    Sie mussten fast tausend Lohntüten auskippen. Das ließ sich bei Weitem nicht so schnell machen, wie sich George das vorgestellt hatte. Trotzdem verlor er nicht die Ruhe.
    Im Grunde gab es ja auch keine Ursache für ihn, die Ruhe zu verlieren. Die Boten, die die Lohntüten zur Auszahlungsstelle der Firma zu bringen hatten, würden nach Robbys Worten nicht vor vier Uhr erscheinen, und soweit war es noch lange nicht.
    Träge verging die Zeit.
    Fünfundsiebzigtausend, dachte George. 75 000 Dollar gehören mir! Das ist ein Vermögen!
    Es ist natürlich nur ein Bruchteil dessen, was ich später haben werde, aber es ist ein Anfang. Ganz New York will ich beherrschen. Meine Kreaturen sollen in der Bowery und auf dem Broadway, im finstersten Harlem und in den Prunkvillen der Fünften Avenue sitzen. Denn auch dort wird es Leute geben, die man kaufen kann.
    Und wen man nicht kaufen kann, den kann man zwingen. Da gibt es genug Möglichkeiten. Wenn ich erst genug Leute zur Verfügung habe, regelt sich alles andere von selbst.
    Er sah wieder auf die Uhr.
    Es war noch keine Minute vergangen, seit er zum letzten Mal darauf gesehen hatte. Ich werde schon wieder nervös, dachte er ärgerlich. Das macht nur, weil ich nichts zu tun habe, als herumzustehen und auf zwei jämmerliche Waschlappen aufzupassen, die sich nicht zu rühren wagen.
    »Das ist eine verdammt lustige Beschäftigung, was?«, grinste Mart Stopkins.
    George fuhr aus seinen Gedanken auf. »Was war los?«
    »Ich sage, das ist eine verdammt lustige Beschäftigung! Findest
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