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0106 - Wir sprengten die Garde

0106 - Wir sprengten die Garde

Titel: 0106 - Wir sprengten die Garde
Autoren: Wir sprengten die Garde
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gerade ihr Trinkgelage beendet hatten. O’Connor rannte sie einfach über den Haufen. Es gelang ihm tatsächlich, das Deck zu erreichen. Er hastete nach hinten zum Heck, drückte sich in einen dunklen Winkel. Phil verlor ihn für kurze Zeit aus den Augen.
    Ich ging nicht nach oben, ich ging in eine ganz bestimmte Kabine und wartete dort.
    Dann hatte Phil O’Connor entdeckt. Der Gangster verschwand wieder in das Schiffsinnere. Phil hinterher. O’Connor rannte um sein Leben. Es blieb ihm noch eine letzte Möglichkeit. Wenn es ihm gelang, unbemerkt seine Kabine zu erreichen, konnte er hoffen, doch noch durchzukommen.
    O’Connor stürmte erst in entgegengesetzter Richtung davon, immer tiefer in das Schiffsinnere. Phil blieb ihm auf den Fersen, konnte ihn aber nicht stellen.
    Ich saß immer noch in der Kabine und rauchte eine Zigarette.
    Phil verlor O’Connor wieder aus den Augen, strich wahllos durch die Gänge und sah plötzlich einen schwarzen Schatten. Es war O’Connor.
    »Halt, bleib stehen«, rief Phil.
    O’Connor rannte wie von Furien gehetzt davon. Er näherte sich jetzt immer mehr der Kabine, in der ich auf ihn wartete. Es gelang ihm noch einmal, Phil abzuschütteln. Als aber O’Connor in seine Kabine trat, sah ihn Phil wieder.
    Ich hörte ein Geräusch draußen auf dem Gang. Ich stand auf, löschte das Licht und stellte mich seitwärts in eine Ecke. Die Tür wurde aufgerissen, und die Gestalt im schwarzen Umhang stürzte herein. Sie warf die Tür hinter sich zu und blieb heftig atmend stehen.
    Ich schaltete das Licht ein und trat vor. O’Connor wirbelte herum.
    »Es ist genug, O’Connor«, sagte ich und richtete die Mündung meiner Smith & Wesson auf ihn. »Wenn du noch eine Bewegung machst, schieße ich.«
    In diesem Augenblick kam Phil hereingestürmt. Er sah mich. »Jerry«, rief er erstaunt, »wie kommst du hierher?« Er blieb an der Tür stehen.
    Da brach O’Connor mit einem Aufstöhnen zusammen.
    Wir schauten uns an. Phil trat näher. Er rechnete mit einem Trick des Gangsters.
    »Willst du ihm die Kapuze abnehmen?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    Phil beugte sich nieder, riss der Gestalt die Vermummung vom Kopf. Langsam richtete er sich wieder auf und sah mich ratlos an.
    »Hast du das gewusst?«
    »Seit einer Viertelstunde. Deswegen sitze ich auch hier.«
    O’Connor öffnete die Augen und richtete sich auf. Phil sagte mit heiserer Stimme:
    »Theresa Norteek, ich verhafte Sie wegen Bandenverbrechens. Ich mache Sie darauf aufmerksam, dass alles, was Sie ab jetzt aussagen, gegen Sie verwendet wird.«
    O’Connor, einer der größten Verbrecher, war Theresa Norteek. - eine Frau.
    Theresa Norteek stand langsam auf. Ihr Gesicht sah verfallen aus und alt. Mit müden Schritten ging sie zu einem Stuhl und ließ sich darauf fallen. Sie sah mich an.
    »Hast du eine Zigarette?«
    Ich gab ihr eine. Sie rauchte mit gierigen Zügen.
    »Schade«, sagte sie, »ich wollte einen Schlussstrich machen. O’Connor wäre gestorben, und ein glücklicher Mensch hätte weiterleben können.«
    »Glücklicher?«, fragte ich.
    Sie gab keine Antwort.
    Auf dem Gang wurden Stimmen laut, Kapitän Millard und Dr. Marshall drängten zur Tür herein.
    »Macht wohl eine Nachfeier?«, brummte Millard. »Habt ihr O’Connor?«
    Phil stand auf und legte Miss Norteek Handschellen an.
    »Sie müssen uns noch eine Zelle zur Verfügung stellen«, wandte er sich an Kapitän Millard.
    Lassen Sie mich die nächste halbe Stunde übergehen. Schenken Sie mir die Schilderung, wie wir Theresa Norteek abführten. Phil übernahm das. Ich entzog mich der Fragen Millards und Marshalls und flüchtete in meine Kabine.
    Der Schluss ist schnell berichtet.
    Kapitän Millard brachte sein Schiff wieder soweit flott, dass wir nach New York zurückdampfen konnten. Schon vorher sichtete uns ein Suchflugzeug. Wir verständigten uns durch Flaggensignale. Die Passagiere überstanden den unfreiwilligen Schlaf ohne Schädigung.
    Für die Presse war das Ereignis ein gefundenes Fressen. Die Reporter hatten aber Pech mit uns. Mister High ließ uns schon vorher mit unseren Gefangenen durch einen Hubschrauber abholen. Für einen G-man ist allzu viel Publicity kein Vorteil.
    Theresa Norteek bereitete bei ihrem Verhör keine Schwierigkeiten. Sie gestand alles ein. Auch Will Kendal, der Mann aus der Küche, gab seine Tat zu. Er hatte von Kim Butler ein Säckchen mit Schlafpulver erhalten, und es war ihm gelungen, in allen vier Küchen der Washington das Schlafpulver unter
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