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0100 - Der Zielstern

Titel: 0100 - Der Zielstern
Autoren: Unbekannt
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wichtigsten Dingen vertraut zu machen."
    „Ach so!"
    „Kundendienst, mein Lieber. Du bist der erste Leutnant der Solaren Flotte, dem Rhodan das Gepäck getragen hat. Ich fühle mich peinlich berührt, einem so bedeutenden Mann Belehrungen erteilen zu müssen."
    „Halunken", sagte Brazo grinsend. Nolinow blinzelte dem Nepalesen zu. „Ich glaube, wir werden uns vertragen. Um es kurz zu machen, Brüderchen: Die Menschheit hat im Sinne des Wortes siebenundfünfzig Jahre lang geschuftet, um das Geheimnis des Lineartriebwerks zu enträtseln. Vor etwa achtundfünfzig Jahren tauchten die sogenannten Druuf auf. Das waren jene Monsterwesen, die infolge eigenartiger physikalischer Vorgänge aus einer anderen Zeitebene hervorbrachen, um das Einstein- Universum zu erobern. Damals waren wir alle noch nicht geboren, aber Rhodan war schon Erster Administrator. Dies mag dir einen Begriff davon vermitteln, wie alt der Mann ist."
    „Alt?" wiederholte Brazo verwundert. „Er wirkt wie ein durchtrainierter Sportler Mitte Dreißig."
    „Stimmt, aber deshalb ist er trotzdem der älteste lebende Terraner. Wenn du in der Enzyklopädie Terrania nachliest, wirst du feststellen, daß Rhodan im Jahre 1971 als erster Mensch den Mond betreten hat. Damals war er schon etwas über fünfunddreißig Jahre alt. Heute schreiben wir das Jahr 2102. Das sagt eigentlich alles. Er hat gegen den Widerstand mißgünstiger Fremdintelligenzen die solare Einheit geschaffen. Augenblicklich beginnt die dritte Epoche der Menschheitsgeschichte. Wir sind dabei, die vor achtundfünfzig Jahren erbeuteten Konstruktionsunterlagen über das Druufsche Lineartriebwerk praktische Wirklichkeit werden zu lassen. Die Aggregate sind verwendungsreif, zumindest aber in diesem Raumschiff, das als Prototyp zukünftiger Serienbauten anzusehen ist. Du wirst die Ehre haben, zusammen mit uns die Entwicklung der solaren Macht ganz entscheidend fördern zu helfen, oder ...!"
    „... oder?"
    „... oder mitsamt der FANTASY ein Opfer des Weltraums zu werden. War das ganz klar ausgedrückt?"
    „Ein bißchen verworren, meine ich."
    „Er sagt die Wahrheit, Sik", stellte Nolinow bekümmert fest. „Willst du weitermachen?"
    „Ich überlasse es deinem sprachlichen Talent."
    Stana winkte ab. Sinnend beobachtete er Brazo Alkher, der angespannt auf der Kante des Lagers saß. „Na schön, viel ist nicht mehr zu sagen, Brüderchen. Wir starten in etwa eineinhalb Stunden. Wohin es diesmal geht, weiß noch niemand. Die raumpolitische Situation ist augenblicklich einigermaßen zufriedenstellend. Die Galaktischen Händler verhalten sich ruhig, auf den Arkonplaneten scheint Atlan Herr der Lage zu sein. Die Druuf-Invasion ist schon vergessen, und unsere Kolonisten besiedeln langsam aber sicher die bewohnbaren Sauerstoffplaneten in den naheliegenden Raumsektoren. Vor siebenundfünfzig Jahren wurde mit dem Ausbau des Mondes begonnen. Heute gleicht er einem durchlöcherten Ameisenbau mit zahllosen Werften, Zubehörindustrien und gigantischen Fertigungs- straßen, von denen selbst große Schiffe nach dem Fließband verfahren ausgestoßen werden.
    Damit haben wir das erreicht, was die alten Arkoniden schon vor einigen Jahrtausenden praktiziert haben! Wir haben einen beachtlich großen Himmelskörper zur Flottenbasis gemacht, damit wir ungebetenen Gästen und eroberungslustigen Fremden die Zähne zeigen können, Das Solare Imperium ist zu einem waffenstarrenden Staatsgebilde nach arkonidischem Vorbild geworden. Es wird behauptet, die Schiffsbaukapazität der Lunawerften sei der des dritten Arkonplaneten bereits gleichwertig. Mehr als hundert Millionen hervorragend ausgebildeter Terraner stehen bereit, unsere absolute Autarkie im Notfall zu beweisen. Kannst du noch folgen?"
    Brazos Antwort war deutlich. „Dieser geschichtliche Rückblick ist so interessant wie der Inhalt deiner Socken. Ich weiß ziemlich genau, daß sich darin deine Füße befinden."
    Sikhra lachte lauthals, und Nolinow richtete sich mit einem entsagungsvollen Seufzer auf. „Schön, es mußte sein. Befehl ist Befehl. Du wirst den Beginn der dritten Epoche erleben. Wenn du etwas über das geheimnisvolle Lineartriebwerk wissen willst, so wende dich gefälligst an kompetente Leute. Ich kann dir dazu nur sagen, daß die Zeit der Transitionen vorbei ist, wenigstens für die FANTASY. Bisher haben wir den Hyperraum durch komplizierte, gewaltsam ausgeführte Sprünge nach dem Hasenhüpfer-Verfahren überwunden. Es ging zwar ganz gut, aber die
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