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01- Die Normannenbraut

01- Die Normannenbraut

Titel: 01- Die Normannenbraut
Autoren: Heather Graham
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seinem Verstand denkt als mit seinen Fäusten. Ich freue mich, meine Tochter.«
    »Dann darf ich dich also begleiten?«
    »Ich weiß nicht recht, Erin. Es könnte gefährlich sein, Wir müssen eine Abordnung entsenden, um zu erfahren, wem der Sieg winkt. Aber während ein Waffenstillstand für die Sicherheit der Männer sorgen würde … «
    »Vater!« unterbrach sie ihn. Jetzt durfte sie nicht lockerlassen, nachdem ihn ihre Zuneigung zu dem jungen König Fennen wohlwollend gestimmt hatte. »Der alte Druide Mergwin besitzt eine Hütte in der Nähe des Carlington-Sees. Dort wäre ich sicher, während du die Dänen triffst. «
    Aed zuckte die Schultern. Er war Christ, hegte aber keinen Groll gegen die vereinzelten Druiden, die immer noch dem alten Glauben anhingen. Und er mochte Mergwin, dem er Erin schon oft anvertraut hatte. In der Hütte, von dichtem Wald umgeben, würde ihr nichts zustoßen. Doch er wollte den Wunsch seiner Tochter nicht sofort erfüllen. Erst einmal sollte sie gründlich über weibliche Tugenden wie Pflichtbewusstsein und Gehorsam nachdenken. »Ich werde mit deiner Mutter darüber reden und dir morgen meine Entscheidung mitteilen. Heute abend darfst du an der Seite des jungen Königs speisen, der dein Wohlgefallen erregt hat, und danach unterhalte dich mit deiner Schwester Bede, die einen guten Einfluss auf dich ausübt.«
    Ergeben neigte sie den Kopf und verbarg ihre Freude, denn sie wusste bereits, dass sie gesiegt hatte. »ja, Vater.« Sie ließ sich auf die Stirn küssen, dann sah sie ihm nach, als er davonging.

     

Kapitel 2
    In wallender weißer Robe, mit feurigen Augen, bot der Druide Mergwin einen eindrucksvollen Anblick. Sein langes Haar verschmolz mit dem dichten grauen Bart, der bis zu den Knien reichte. Angeblich war er der Sohn einer Druidenpriesterin und eines norwegischen Runenmeisters, der um die Jahrhundertwende mit den ersten Wikingern nach Irland gekommen war, um die Insel zu überfallen.
    Mergwin sprach nie über seine Herkunft, aber welche Geheimnisse seine Vergangenheit auch immer bergen mochte - niemand zweifelte an seinem umfassenden Wissen und seinen magischen Kräften, die er vermutlich zweierlei Gottheiten verdankte. In seiner Hütte brannte ein bläuliches Feuer. Darüber hing ein Kessel, und darin braute er Getränke, die verschiedenen Zwecken dienten. So manches Mädchen kniete an kirchlichen Feiertagen in der Kapelle, rannte dann zu dem alten Druiden und ließ sich einen Liebestrank geben, um einen Krieger zu betören.
    Viele Leute bekreuzigten sich und riefen die Jungfrau Maria an, wenn sie an seiner Behausung im Wald vorbeigingen, denn sie hielten ihn für verrückt. Andere erklärten, er sei ein böser Zauberer, gegen den man unerbittlich vorgehen müsse. Aber sie verstummten, sobald sie ein Blick aus seinen zwingenden Augen traf. Und so lebte er unbehelligt in seiner Einsamkeit und hieß alle willkommen, die ihn aufsuchten.
    Er liebte und achtete Aed Finnlaith. Im Ard-Righ von Tara erkannte er einen gerechten, ungewöhnlichen Mann, der Verhandlungen unter seinen ständig streitenden Unterkönigen allen sinnlosen Kämpfen vorzog. Auch der jüngsten Prinzessin galt Mergwins Liebe. Der Vater hatte Erin schon als Kind zu ihm gebracht. Die Mönche und Priester mochten sie mit der Lehre Christi vertraut machen, aber von dem alten Druiden erfuhr sie alles über ihre eigene Seele und die Erde ringsum. Er hatte ihr Ehrfurcht vor Tieren und Pflanzen beigebracht und sie gelehrt, die Zeichen des Himmels zu lesen, Sonnenschein oder Gewitter vorauszusagen, welche Kräuter gewisse Krankheiten heilten oder Schmerzen linderten.
    An diesem Tag ritt sie mit dem König von Connaught, Fennen mac Cormac, zu ihm. Irgendetwas bedrückte Mergwin, während er ihr entgegenging. Ein Schatten schien die Sonne zu verdunkeln. Er beobachtete, wie der junge Mann die Prinzessin vom Pferd hob, und es sah so aus, als würde Fennen jenen Schatten werfen.
    Aber Erin lachte fröhlich. Offenbar genoss sie die Gesellschaft ihres hübschen Begleiters, und Mergwin schalt sich einen dummen alten Mann. Mac Cormac war ein allseits geachteter, kluger, gütiger König, ein passender Ehemann für Aeds Tochter. Ich muss die Zeichen von neuem lesen, beschloss der Druide.
    »Erin mac Aed! Fennen mac Cormac!« rief er und verneigte sich. »Seid gegrüßt! Was führt Euch hierher?« Das wusste er natürlich. Das ganze Land wusste, dass sich die Streitkräfte der Wikinger bei Carlingford Lough versammeln würden.
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