Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
01- Die Normannenbraut

01- Die Normannenbraut

Titel: 01- Die Normannenbraut
Autoren: Heather Graham
Vom Netzwerk:
Finnlaith … «
    »Es ist mir gleichgültig, gegen wen wir kämpfen. Schon immer habe ich gegen diese Männer gekämpft. Geht auf Eure Posten! Oder verwandeln sich die Dänen in feige Memmen, sobald der Wolf auftaucht? Er ist kein Gott, sondern ein Sterblicher, und heute wird er vor Euren Augen verbluten.«
    Hastig floh der Mann vor dem Zorn seines Anführers und leitete dessen Befehle weiter. Brutal zerrte Friggid seine Gefangene mit sich. »Kommt nur, meine Königin! Ihr sollt nichts von diesem Gemetzel versäumen, und ich habe einen wunderbaren Aussichtsplatz für Euch!«
    Schreiende Männer holten ihre Waffen, formierten sich, bereiteten Katapulte vor, um siedend heißes Öl die Außenmauern hinabzugießen. Bogenschützen versammelten sich an den Schießscharten.
    Immer noch bebte die Erde unter den trommelnden Hufen. Friggid zerrte Erin zu dem hölzernen Podest, das von einem Zaun aus Baumstämmen umgeben war. Dahinter erhob sich ein Schandpfahl. Zu ihrem Entsetzen erkannte sie, dass der Däne sie daran festbinden wollte. Als er sie über die Rampe hinaufführte, wehrte sie sich mit aller Kraft. Sie stürzten, rollten nach unten, und sie wäre ihm beinahe entkommen. Aber er packte den Saum ihres Kleids, sprang hoch, zog sie auf die Beine und schlug sie gnadenlos ins Gesicht. Ihr Kopf schien sich blitzschnell zu drehen, und sie schmeckte Blut im Mund. »Keine Dummheiten mehr, Mylady, oder Ihr müsst schon jetzt sterben. Dann würdet Ihr das große Spektakel versäumen.«
    Tränen brannten in ihren Augen, aber sie schluckte sie hinunter. Friggids Arm umschlang ihre Taille, und er trug sie zu dem Schandpfahl. Gepeinigt schrie sie auf, als er ihre Arme nach oben zog, mit einem dicken Strick zusammenband und am Pfosten befestigte. Die Fessel schnitt so fest in ihr Fleisch, dass ihr Blut kaum durch die Adern fließen konnte.
    Friggids kurzgeschnittener Bart näherte sich ihrer Wange, seine Lippen berührten ihr Ohr.
    »Wie töricht vom Herrn der Wölfe, mich zu überfallen!« flüsterte er. »Tröstet Euch mit der Hoffnung, dass Ihr wahrscheinlich zu zweit nach Walhall reisen werdet!«
    Sie zwang sich zu einem verächtlichen Lächeln. »Tapfere Worte aus dem Mund eines Mannes, der eine wehrlose Frau an einen Schandpfahl bindet - der sich dem Wolf nicht stellt, im Kampf von Mann zu Mann … Das wagt ihr nicht, feiges Krummbein, denn Ihr wisst, dass er der Stärkere ist … «
    Mit einer weiteren Ohrfeige brachte er sie zum Schweigen. »Haltet den Mund, Königin, sonst durchschneide ich Euch schon jetzt die Kehle!«
    Krampfhaft schluckte sie und kämpfte gegen den Schmerz an, der sie zu überwältigen drohte. Die Plattform schien sich unter ihren Füßen zu drehen, ihr wurde schwarz vor Augen. Aber sie riss sich zusammen, und das Bewusstsein kehrte zurück. »Wann ich sterbe, spielt keine Rolle. Den Wolf von Norwegen werdet Ihr auf keinen Fall besiegen. Und er wird seine Stellung in Dubhlain immer noch halten, wenn Ihr schon längst eine kleine Staubwolke im Wind seid … «
    »Da irrt Ihr Euch. Bevor Euch der Tod ereilt, werdet Ihr Euren Gemahl sterben sehen. Hoffentlich wißt Ihr das erstaunliche Schauspiel zu schätzen, dass ich Euch biete.«
    Erin hob den Kopf. Das Podest stand auf einer kleinen Anhöhe, und jenseits des Holzzauns sah sie die Truppen der Verbündeten heransprengen, entdeckte Olaf auf seinem schwarzen Streitroß, dessen Hufe große Erdklumpen hochwirbelten. Kam er hierher, weil er sie liebte und brauchte? Oder weil die Ehre des Wikingerkönigs verlangte, dass er sein Eigentum zurückholte? Oder weil er Friggid mehr Hasste, als er sie jemals heben konnte, und Grenilde rächen wollte? Doch das alles war jetzt unwichtig. Nur eines zählte - sein Leben. Paß gut auf dich auf, Liebster, dachte sie.
    Nun sah sie auch ihren Vater, ihre Brüder, ihren Vetter. Irland zuliebe hatte sie das Opfer gebracht, den Wolf zu heiraten. Und nun ritten sie alle herbei, um sie zu befreien.
    »Ich eile jetzt zu den Waffen, Mylady«, verkündete Friggid höhnisch.
    Ohne mit der Wimper zu zucken, starrte sie in die dunklen, grausamen Augen. »Bald werdet Ihr in der Hölle schmoren. Walhall bleibt Euch verschlossen.«
    »Vielleicht werde ich das Höllenfeuer kennenlernen, Erin. Aber Ihr werdet erfahren, was es heißt, schon auf Erden zu brennen.« Mit einer übertrieben tiefen Verbeugung entfernte er sich.
    Was er angedeutet hatte, verstand sie nicht, und es kümmerte sie auch nicht. Die Angreifer näherten sich den
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher