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01- Die Normannenbraut

01- Die Normannenbraut

Titel: 01- Die Normannenbraut
Autoren: Heather Graham
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genau sehe, was mir geboten wird.«
    Obwohl Mageen leise protestierte, gehorchte Erin. Auf diesen Augenblick kam es an. Langsam ging sie auf den Dänen zu, der wieder zu lachen begann. »Ah, nun habe ich sowohl das Kind als auch die Mutter … «
    Erschrocken verstummte er, als sie blitzschnell ihren Dolch zwischen seine Beine richtete. »Mein Leben bedeutet mir nichts, wenn mein Sohn stirbt. Dann gebe ich es bereitwillig hin. Ihr werdet nicht so glücklich sein und den Rest Eurer Tage nicht als Mann, sondern eher als Frau verbringen.«
    »Halt!« befahl er, als seine Wachen vortraten. »Übergebt ihrer Begleiterin das Kind!«
    Erin bedrohte ihn mit ihrer Waffe und beobachtete, wie Leith, von mehreren Decken umhüllt, in Mageens Arme gelegt wurde. Bis sie ein leises Wimmern hörte und sicher sein konnte, dass er noch lebte, hielt sie den Atem an. Danach zog sie den Dolch noch immer nicht zurück. »Ihr dürft Euch erst bewegen, wenn sie das Stadttor erreicht hat. Versucht nicht, mich zu erzürnen, denn meine Hand könnte leicht ausrutschen.«
    Sarkastisch grinste er. »Euer Kind ist hungrig. Wollt ihr es nicht stillen, ehe wir davonreiten? Eine so häusliche Szene würde mir sehr gefallen.«
    »Nein. Brecht jetzt auf’, Mageen! Ich drehe mich erst um, wenn ich weiß, dass Ihr in der Stadt angekommen seid.«
    Erin spürte Mageens Zögern, dann hörte sie ihre erstaunlich kühle Stimme. »Eins solltet Ihr bedenken, Däne. Die schwere Niederkunft der Königin liegt erst drei Wochen zurück. Wenn Ihr Euch an ihr vergeht, werdet Ihr sie ganz sicher töten, und dann habt Ihr nichts, um den Wolf zu ködern.«
    Seine lüsternen Augen wanderten zwischen den beiden Frauen hin und her. »Nun, sie ist eine Beute, auf deren Genuss ich gern warte.«
    Noch immer zauderte Mageen, dann vernahm Erin endlich Hufschläge, die sich rasch entfernten. Sie musste ihre ganze Willenskraft aufbieten, um unverwandt in die spöttischen Augen des Krummbeins zu blicken. Schließlich brach er das Schweigen. »Eure Dienerin nähert sich der Stadtmauer, Mylady. Zieht jetzt den Dolch zurück. Ich habe nicht vor, Euch zu töten. Vielmehr bin ich ein Meister in der Kunst, qualvolle Schmerzen hervorzurufen. «
    Erschöpft ließ sie die Waffe sinken und biss die Zähne zusammen, als Friggid mit einer Hand ihr Haar packte und mit der anderen nach ihren Brüsten griff. Lachend sah er, wie sie blass wurde. »Ich habe wahrlich einen guten Tausch gemacht, Erin von Tara. Drei Wochen will ich Euch noch zugestehen. Dann habt Ihr Euch sicher von der Geburt erholt, und ich werde mir nehmen, was Olaf gehört.«
    Erin zwang sich zu einem höhnischen Lächeln. »Ihr werdet den Wolf vielleicht gar nicht in Eure Nähe locken, denn ihm liegt nichts an mir weil er mich für eine Verräterin hält. Also war es vermutlich ein schlechter Tausch. «
    »Das bleibt abzuwarten. Steigt jetzt auf Euer Pferd, und keine falsche Bewegung! Vielleicht können wir Olafs Herz erweichen, wenn wir ihm einen Eurer Finger schicken.«
    Da sie seine Drohung durchaus ernst nahm, schwang sie sich widerspruchslos in den Sattel.
    »In den Wald!« befahl er.
    »Vielleicht folgt er uns schon jetzt«, bemerkte sie.
    »Wohl kaum, Mylady. In den Decken Eures Kindes liegt eine Nachricht. Wenn ich nicht den Vorsprung eines Tages erhalte, werdet Ihr sterben.« Er stieg auf seinen Hengst, dann schlug er ihrem Pferd auf die Kruppe, das erschrocken einen Satz nach vom machte und sie beinahe abwarf.
    Während sie der Truppe durch den Wald folgte, versuchte sie, die Männer zu zählen. Wie viele mochten es sein. Sicher hundert - oder noch mehr … Mühsam kämpfte sie mit den Tränen. In der letzten Nacht hatte sie keinen Schlaf gefunden, und nun spürte sie, wie sie immer schwächer wurde. Da Friggid einen möglichst großen Vorsprung gewinnen wollte, würde er ihr noch lange keine Ruhepause gönnen.

     
    ***

     
    Der Anblick Mageens, die mit dem Baby in die Halle eilte, verblüffte Olaf dermaßen, dass ihm zunächst die Worte fehlten. Dann riss er ihr seinen Sohn aus den Händen und presste ihn an sich. Nachdem er sich Von Leiths Wohlbefinden überzeugt hatte, fragte er seine einstige
    Geliebte in wachsendem Zorn: »Wie bist du zu dem Kind gekommen?«
    »Erin … «, begann sie und rang nach Atem.
    Mit scharfer Stimme rief er nach Moira und übergab ihr das Kind. »Hütet meinen Erben so gut wie Eure eigene
    Tochter.« Dann wandte er sich wieder zu Mageen. »Offenbar hat mich meine Frau ein weiteres Mal
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