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01- Die Normannenbraut

01- Die Normannenbraut

Titel: 01- Die Normannenbraut
Autoren: Heather Graham
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zwischen zwei Wikingern.«
    »Ja, dieser Kampf betrifft nur uns beide. So haben es Odin und Thor bestimmt. Aber hier stehen sich nicht zwei Wikinger gegenüber, denn Ihr seid längst ein Ire geworden.«
    Olaf zuckte die Achseln. »Vielleicht. jedenfalls bin ich der Mann, der Dubhlain hält und mit vielen tausend Iren reitet. Wo ist Erin?«
    Spöttisch grinste Friggid. »Der Sieger bekommt die Beute. Dieses Gesetz kennt Ihr doch?«
    »Dann wollen wir den Sieger ermitteln.«
    Gregory von Clonntairth bahnte sich einen Weg durch die Menge, rannte zu Olaf und brachte ihm den Helm. Der Wolf stülpte ihn über seinen Kopf, und hinter dem silbrig glänzenden Metall zeigten sich nur mehr die eisblauen Augen. Der Rappe bäumte sich auf, mit einem ohrenbetäubenden Kriegsruf griff sein Reiter den Feind an. Der Boden bebte, als die vier Hufe wieder darauf landeten, und dann begannen, die Schwerter zu klirren.
    Der Däne focht wie ein Berserker. In diesem Duell konnte er alles gewinnen oder alles verlieren. Und der Wolf kämpfte mit der leidenschaftlichen, Wut eines Mannes, der schmerzliche Verluste erlitten hätte. Und vor allem kämpfte er um seine Frau.
    Doch beim nächsten Angriff war es Olaf, der aus dem Sattel stürzte und durch den Staub rollte. Sofort sprang er hoch und hob seinen Schild. Friggid galoppierte auf ihn zu, versuchte, ihn niederzureiten, hieb mit dem Schwert nach ihm. Beides misslang, und der Wolf packte seinen Arm. Gleich darauf wälzten sich die zwei Männer am Boden. Doch sie waren sofort wieder auf den Beinen und begannen, einander vorsichtig zu umkreisen.
    Wieder stießen die Schwerter klirrend zusammen. Stahl drang durch Olafs Rüstung, ritzte einen Arm auf, aber er fühlte keinen Schmerz. Immer wieder schwang er seine Waffe, und dann flog der Schild des dänischen Jarls durch die Luft. Die Klinge bohrte sich seitlich in Friggids Hals. Taumelnd ließ er sein Schwert fallen, griff an die Stelle, wo sein Blut herausfloss - und sein Leben. Dann sank er auf die Knie, starrte den Norweger verwundert an, als könnte er nicht glauben, dass er die Schlacht verloren hatte.
    Keuchend stand Olaf vor seinem gefallenen Feind und las immer noch Triumph in den glasigen Augen. Da kniete er vor Friggid nieder, packte die blutigen Schultern und schüttelte ihn. »Wo ist meine Frau?« rief er in plötzlicher Angst. Kein Sterbender lächelte so siegessicher, wenn nicht …
    Der Däne schwieg. Ein Todesröcheln drang aus dem Visier.
    »Wo ist sie?« schrie Olaf.
    Friggids Augen nahmen den leeren Glanz des Todes an, doch sie blinzelten noch einmal, glitten zu seiner Festung hinüber. Sein letzter Atemzug klang wie das Rascheln welker Blätter im Winter.
    Als Olaf sich erhob, trat ein Däne vor und legte ihm sein Schwert zu Füßen. »Wir unterwerfen uns Euch, Herr der Wölfe. Von Anfang an waren wir in der Unterzahl und fanden keinen Gefallen an dieser Schlacht, aber wir standen unserem Jarl zur Seite. Von Euch erwarten wir keine Gnade, aber wir bitten darum.«
    »Verlasst Irland oder schwört Aed Finnlaith die Treue, dann soll Gnade vor Recht ergehen«, erwiderte Olaf geistesabwesend und schaute sich in der Siedlung um. »Ich will kein Blut fließen sehen, ich suche meine Frau.«
    War es nur ätzender Rauch, der Tränen in die Augen des Dänen trieb? »Eure Gemahlin - Eure Königin … «
    »Sprecht, Mann!« stieß Olaf mit zitternder Stimme hervor. Da zeigte der Däne zu dem Podest, aus dem die Flammen emporloderten.
    »Dort, in dem Feuer … Falls sie noch lebt, könnt Ihr sie nicht erreichen. Glaubt mir, Olaf von Dubhlain, wir wussten nicht, was Friggid mit ihr vorhatte, und wir lernten sie achten, denn sie war eine sehr tapfere Frau … «
    »0 nein!« Der Wolf sprang auf seinen schwarzen Hengst und raste zu dem Inferno, das in der Nähe von Friggids Residenz tobte. Auch Dänen, Krieger aus Ulster, Tara und Dubhlain stiegen auf die Pferde oder rannten zu Fuß hinter ihm her. Er hielt vor einem brennenden Holzzaun. Schwarzer Rauch ballte sich über dem Feuer. Aber es war noch nicht bis zu der gefesselten Frau vorgedrungen, die reglos am Schandpfahl lehnte, das Gesicht von dichtem ebenholzschwarzem Haar verborgen.
    Olafs verzweifelter Schrei galt Odin und Thor, aber auch dem christlichen Gott. Er spornte seinen Rappen an, doch das Tier bäumte sich vor dem Feuerwall auf, und er lenkte es nach hinten. Langsam hob Erin den Kopf, erblickte die zahlreichen Reiter und Pferde, doch was diese große Schar zu bedeuten hatte,
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