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0099 - Ein Freund der Menschen

Titel: 0099 - Ein Freund der Menschen
Autoren: Unbekannt
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meldete. War er ein Opfer der Anstrengungen geworden? Ließ das Fieber nicht zu, daß die Stimme der Vernunft an die Oberfläche seines Bewußtseins drang?
    Er humpelte weiter. Unter seinen Füßen waren schmatzende, plätschernde Geräusche. Innerhalb von Minuten war er wieder vollkommen durchnäßt. An solchen Tagen hatte er in seinem Haus sitzen wollen, hinter dem Fenster, in behaglicher Wärme.
    Die Tropfen wären gegen das Fenster gespritzt und in glitzernden Fäden herabgelaufen. Er hätte hinaus auf den See geblickt und die Ruhe genossen. Ein Roboter hätte sich still genähert und ein heißes, dampfendes Getränk auf den kleinen Tisch gestellt.
    Crest schluckte. Er durfte nicht daran denken.
    Er blickte zurück. Die KASZILL war zu einem schwarzen Fleck geworden. Wahrscheinlich würde er nie wieder dorthin zurückkehren. Er fragte sich, warum er es bisher nicht bereut hatte, daß er sich diesen Planeten ausgesucht hatte. Perry Rhodan würde sich bittere Vorwürfe machen, das wußte der Arkonide. Oft genug hatte er gemahnt und ihn gebeten, sich einen Platz auf der Erde auszusuchen.
    Crest blieb einen Augenblick stehen, um sich auszuruhen. In welcher Verfassung würde er seinen Gegner antreffen? War der Unither dabei, den Schutzschirm zu vernichten? Ein eiskalter Schreck durchzuckte Crest. Am Ende war es dem Rüsselwesen bereits gelungen, in die Jet einzudringen. Er stellte sich vor, wie der Unither mit seinem Rüssel an den Kontrollen hantierte, um festzustellen, welchem Zweck sie dienten.
    Der Gedanke ließ Crest weitereilen. Er durfte nicht zu spät kommen. Wider Erwarten waren zwei seiner Widersacher ausgeschaltet worden. Der letzte Feind konnte ihm aber zum Verhängnis werden. Seine Lippen bildeten einen schmalen Strich in dem blassen Gesicht. Die Entscheidung nahte. Crest fürchtete sich, aber nicht um seiner selbst willen.
    Der Unither hatte zwei Nächte hinter sich, die er im Freien hatte verbringen müssen. Das würde bestimmt nicht spurlos an ihm vorübergegangen sein.
    Crest erinnerte sich an sein erstes Zusammentreffen mit Rhodan. Damals war der Administrator noch Major gewesen. Als erster Mensch hatte er ein Raumschiff, die STARDUST, auf dem Mond gelandet. Das war der Anfang gewesen. Seitdem hatte Crest praktisch für Terra gearbeitet.
    Nun war er am Ende seiner Kraft. Mit klammen Fingern überprüfte er den Strahler. Seltsam, wie sich die Waffe der raumfahrenden Kulturen in ihrem Prinzip ähnelten. Natürlich, überlegte Crest sarkastisch. Sie waren dazu geschaffen, Tod und Verderben zu verbreiten. In dieser Hinsicht war man auf allen Planeten schnell auf die ideale Form einer Handfeuerwaffe gekommen - sofern man Hände hatte und keine Tentakel oder Saugnäpfe.
    Der Arkonide blickte hinüber zum See. Das Ufer lag im toten Winkel des Steilhanges und war von hier nicht zu sehen. Crest war bei dem Landeplatz der SOLAR SYSTEM angekommen. Der Regen hatte fast alle Spuren verwischt. Ohne besondere Vorsicht stolperte er an den Rand des Hanges. Die Space-Jet war noch an ihrem Platz.
    Der Unither war kein Dummkopf. Er war hinter dem Diskus in Deckung gegangen. Erschreckt erkannte der alte Mann verschiedene fremdartige Geräte, die dort unten aufgestapelt waren. Sicher war das Rüsselwesen bereits am Werk, um den Schirm zu durchdringen. Hastig eilte er weiter.
    Mit einem mächtigen Satz sprang Golath in das Erdloch. Schlamm und Wasser spritzten hoch. Gurgelnd schlossen sich die Löcher über seinen breiten Füßen. Der Arkonide war da!
    Einen Augenblick nur war sein Schatten dort oben am Hang erschienen; eine zerbrechlich wirkende Gestalt, die der Wind davonzuwehen schien. Bevor Golath zur Waffe gegriffen hatte, war der Gegner wieder verschwunden. Konzentriert lauschte der Unither in den Regen. Von welcher Stelle würde der Angriff kommen? Wenn ihn seine Augen nicht getäuscht hatten, hielt der Arkonide eine unithische Thermowaffe in der Hand.
    Das bedeutete, daß entweder Zerft oder Liszog tot war. Oder beide. Lauernd spähte Golath aus seiner Deckung. Von hier aus konnte er den gesamten Steilhang überblicken. Das war ein ungeheurer Vorteil.
    Wenn der Arkonide herabkam - und er mußte herabkommen, wenn er in sein Schiff wollte, dann fand er keinen Schutz in der glatten Sandwand. Golath hingegen befand sich an einem sicheren Platz.
    Der alte Mann würde nicht so verrückt sein und direkt in der Nähe des Raumbootes am Ufer hinunterklettern. Der Ausgestoßene rechnete damit, daß sein Feind in sicherer
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