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0095 - Yama, der Totengott

0095 - Yama, der Totengott

Titel: 0095 - Yama, der Totengott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Wolf Sommer
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verschwinden, wundersame Krankenheilungen?«
    Zamorra lächelte. »Was das Gewitter und die Schlange angeht, dürften natürliche Ursachen vorliegen. Aber die Krankenheilungen? Es scheint festzustehen, dass der junge Birch starke Präkog- und Hypnofähigkeiten besitzt. Das sind eindeutig parapsychologische Gaben. Auch Wunderheilungen, wie sie beispielsweise von den sogenannten philippinischen Geisteroperateuren bekannt sind, gehören in den parapsychologischen Bereich. Wenn du mich also direkt fragst, Bill - ja, ich sehe keine Veranlassung, nicht daran zu glauben, dass es bei der Geburt von Edgar Birch zu verblüffenden Krankenheilungen gekommen ist.«
    Bill Fleming zuckte die Achseln und murmelte etwas von »Lazarus und so«. Obgleich er an der Seite Zamorras schon des öfteren mit übersinnlichen Phänomenen konfrontiert worden war, fiel es seinem naturwissenschaftlich geschulten Verstand doch immer wieder schwer, das eigentlich Unglaubliche zu glauben.
    Der Professor trank sein Whiskyglas leer.
    »So«, sagte er, »ich würde den Vorschlag machen, dass wir etwas essen gehen. Und morgen früh werde ich dann gleich versuchen, ein Interview bei Edgar Birch zu bekommen.«
    Nicole zog die Augenbrauen hoch. »Du wirst es versuchen, Chef? Wir werden es versuchen!«, Sie hatte immer das Bestreben, bei allen seinen Unternehmungen dabei zu sein.
    Normalerweise hatte Zamorra nichts dagegen. Diesmal jedoch lehnte er ab.
    »Nein, Nicole«, erwiderte er. »Ich werde zuerst einmal allein zu Birch gehen. Für den Fall, dass ich nicht an ihn herankomme, wirst du noch als eiserne Einsatzreserve gebraucht.«
    Das sah Nicole ein.
    ***
    Das Haus des Industriellen Henry Birch, in dem auch sein Sohn Edgar noch wohnte, lag im New Yorker Stadtteil Richmond, dort wo die Wohlhabenden und Reichen zu Hause waren.
    Professor Zamorra hatte sich Bill Flemings Chevrolet Impala geliehen und fuhr hin. 18 Wildwood Lane im Bezirk Arden Heights lautete die Adresse.
    Die Gegend entsprach genau den Vorstellungen, die sich Zamorra auf Grund von Bills Angaben gemacht hatte. Luxusbungalows und Villen mit teilweise beinahe parkähnlichen Gartenanlagen. Das New York eine brodelnde Weltstadt mit hektischen Menschen und einem noch hektischeren Verkehrsgewühl war, merkte man hier nicht.
    Der Professor glaubte sich eher in einen der eleganten Villenvororte von Paris versetzt.
    Dennoch hatte er mehr Schwierigkeiten, sich zurechtzufinden als am Times Square, dem berühmt-berüchtigten Knotenpunkt von Manhattan. Die Bewohner von Arden Heights legten offensichtlich Wert auf ein zurückgezogenes, ungestörtes Dasein. Fraglos hatten sie aus diesem Grund darauf verzichtet, ihre Häuser mit Hausnummern zu versehen. Vergeblich versuchte Zamorra die Nummer 18 zu erspähen, als er im Schritttempo die Wildwood Lane hinunterrollte. Ein Haus war für ihn so anonym wie das andere.
    Dem Professor blieb schließlich nichts anderes übrig, als anzuhalten und auszusteigen, um irgend jemanden in der Nachbarschaft nach dem Haus der Birchs zu fragen.
    Ein Stück die Straße hinunter sah er am Bordstein einen Jaguar parken. Durch das Heckfenster konnte er erkennen, dass mehrere Personen in dem Wagen saßen. Kurz entschlossen marschierte er auf das Fahrzeug zu.
    Als er noch zwei Schritte entfernt war, stutzte er. Da war plötzlich ein leichtes Prickeln auf seiner Brust, ein Prickeln, das er nur zu gut kannte.
    Ursprungsquelle war das zauberträchtige Amulett, das er, an einem schmalen Goldkettchen befestigt, auf der Brust trug, ln diesem Amulett schlummerten die Kräfte des Lichts, die sich in der Nähe von magischen oder übersinnlichen Phänomenen durch Wärmeentwicklung und Strahlenglanz bemerkbar machten. Zamorra hatte den Talisman von seinem Vorfahren Leonardo deMontagne übernommen und es sich seither zur Lebensaufgabe gemacht, die finsteren Mächte der jenseitigen Welt zu bekämpfen.
    Und jetzt also hatte das Amulett angesprochen!
    Warum?, fragte sich der Professor.
    Wegen der Männer, die im Jaguar saßen?
    Voll konzentriert legte er die letzten paar Schritte bis zur Fahrertür der Limousine zurück. Dann beugte er sich nieder und blickte in das Auto hinein.
    Drei Männer saßen darin. Fremdländische Männer, zwar herkömmlich gekleidet, aber an Hautfarbe und Gesichtszügen zweifelsfrei als Exoten zu erkennen. Es waren Mongolen oder Menschen, deren Heimat im zentralasiatischen Hochland lag.
    Zamorra konnte sich jetzt schon denken, warum sich sein Amulett bemerkbar gemacht

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