Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0092 - Geheimmission Moluk

Titel: 0092 - Geheimmission Moluk
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
etwas unternehmen. Er warf einen kurzen Blick auf Ogieva. Der Neger stand breitbeinig im Sand, eine mächtige Gestalt, der alle Stürme dieses Universums nichts auszumachen schienen. Die erste Idee ist immer die beste, dachte Landi. „Gehen wir", sagte er knapp. Er mußte ihr Ziel nicht nennen - sie kannten es alle.
     
    *
     
    Als Dr. Morton seinen zerschundenen Körper zum Aufstehen zwang, dachte er daran, daß ihm für Schwäche keine Zeit mehr blieb. Das ständige Gerüttel hatte soweit nachgelassen, daß man laufen konnte, ohne damit rechnen zu müssen, zu Boden gestoßen zu werden.
    „Ich bin eine einzige Beule", meldete sich Sergeant Delaney. „Ein weichgeklopftes Steak ist nicht so zerschlagen wie ich."
    Selbst in Verbindung mit dem Sergeanten war der Gedanke an ein Steak für Dr. Morton belebend. Er vergewisserte sich, daß auch Tanaka und Pentsteven die Tortur überstanden hatten. Dann richtete er den Strahl seiner Lampe nach vorn. Er hörte Pentsteven aufstöhnen.
    „Sortieren Sie Ihre Gliedmaßen später", empfahl er dem Astronomen. „Es geht weiter."
    Das war die einzige Vorstellung, die Dr. Morton von der Fortführung ihres Unternehmens hatte. Sie war, das gestand er sich ein, ziemlich einfach und phantasielos. Er bezweifelte jedoch, daß jemand auf eine bessere Idee gekommen wäre... selbst nach langem Nachdenken.
    Sie liefen über den Gang, vier vor Schmerzen gekrümmte Gestalten, mit einer Hand die Lampen haltend, mit der anderen vorsichtig über ihre Körper tastend. Während Dr. Morton überlegte, ob er Oberst Everson über den Helmsprechfunk anrufen sollte, taumelte einige Meter vor ihnen ein Mensch in den Lichtkreis. Der Mann trug keinen Schutzanzug.
    Es war Bellinger. Er war in übler Verfassung. Seine Haare waren zerzaust und sein Uniformhemd aufgerissen. Er schwankte ihnen entgegen, wobei er sich immer diagonal von einer Wand zur anderen bewegte und sich mit den Armen abstieß.
    Der Arzt fing Bellinger auf, als er an ihm vorübertorkeln wollte. Der Leutnant schien ihn nicht zu sehen, denn seine Augen starrten an Dr. Morton vorüber. Mit einer kraftlosen Bewegung wollte er den Mediziner von sich stoßen. Delaney sprang hinzu und half, den nicht gerade leichten Mann zu stützen.
    „Können Sie mich verstehen, Ed?" fragte Dr. Morton eindringlich. „Wir wollen Ihnen helfen. Sie müssen uns zu den anderen führen."
    Mit einer unendlich langsamen Bewegung hob Leutnant Bellinger seinen rechten Arm. Er kniff ein Auge zu, als wollte er ein Ziel anvisieren, dann krümmte er den Zeigefinger. Er feuerte irgendeine imaginäre Waffe ab. Mit einem Blick erkannte Dr. Morton, daß der Thermostrahler des Raumfahrers fehlte.
    „Es hat einen Kampf gegeben, Ed", sagte er eindringlich. „Erzähle uns davon."
    Zum erstenmal sah ihn Bellinger an. Seine Augen weiteten sich etwas. Er zitterte heftig.
    „Ich habe den Jungen erschossen", brach es dann aus ihm hervor.
    Er sackte in sich zusammen, und die beiden Männer konnten ihn nur mit Anstrengung auf den Beinen halten. Dr. Morton war kein ausgesprochen mutiger Mensch, aber er war auch kein Feigling. Trotzdem trieben ihm die Worte des Leutnants ein eisiges Gefühl über den Rücken.
    „Sprechen Sie von Goldstein?" fragte er.
    Auch Bellinger hatte einen so starken Schock erlitten, daß er nicht mehr vernünftig reden konnte. Dr. Morton straffte sich unbewußt. „Sie werden versuchen, mit „ihm ins Freie zu gelangen", befahl er Pentsteven. „Lassen Sie sich auf nichts ein."
    Mit blassem Gesicht nickte der Astronom. Sicher war er froh, daß er sich zurückziehen konnte. Mit dem armen Bellinger würde dieser Rückzug auf keinen Fall angenehm sein, dachte der Arzt.
    „Wir werden weitersuchen", sagte er. „Everson kann jetzt nicht mehr weit sein. Es ist möglich, daß wir in einen Kampf verwickelt werden. Wir wollen uns darauf einrichten."
    Er zog die Schockpistole. Für einen kurzen Moment geriet ihr Lauf in den Lichtkegel von Tanakas Scheinwerfer und blitzte auf. Wenn es hier nur einen einzigen Molekularverformer gibt, überlegte der bärtige Mann, dann ist diese Waffe nicht wirkungsvoller als eine Knallerbse.
     
    *
     
    Ein Mensch - selbst wenn er ein Mutant war - konnte nicht gleichzeitig um Luft kämpfen, unter ständigen Erschütterungen das Gleichgewicht halten und ein Superwesen abwehren, dessen paranormale Kräfte fast unerschöpflich waren. Die Parawelle der Eingeborenen genügte nicht mehr, um Napoleon zurückzuhalten. Zusammengekauert am Boden
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher