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0092 - Geheimmission Moluk

Titel: 0092 - Geheimmission Moluk
Autoren: Unbekannt
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verächtlich. „Ich sehe Rhodan schon Hand in Hand mit einem dieser netten Wesen durch die Straßen von Terrania spazieren", behauptete er. „Du weißt, welche Schwierigkeiten Everson mit Mataal hatte. Wenn Goldstein sich damals nicht aus der geistigen Klammer des Molekularverformers gelöst hätte, säßen wir wahrscheinlich jetzt nicht mehr hier."
    Die bisherigen Auswertungen hatten den Spezialisten der Solaren Abwehr bereits einige Anhaltspunkte gegeben. Die von Allan D. Mercant nach Eppan befohlenen Mutanten hatten winzige Metallfolien mitgebracht, die sie bei der Durchsuchung von Mataals Wohnung entdeckt hatten. Das Haus des falschen Gladiators war von den Eppanern unberührt geblieben, da sie davon überzeugt waren, daß ihr Matador eines Tages zurückkehren würde.
    Es zeigte sich rasch, daß es sich bei den dünnen Folien um Aufzeichnungen handelte. Den Fachleuten gelang es, mit Hilfe der Translatoren und Spezialpositroniken die fremde Sprache zu übersetzen. Die ersten Ergebnisse wiesen darauf hin, daß außer dem verunglückten Schiff Mataals bald ein zweites von dem unbekannten Heimatplaneten der Molekularverformer starten sollte. Mataals Bericht sagte nichts über die Position seines heimatlichen Sonnensystems aus. Dagegen bestanden berechtigte Hoffnungen, den Zielplaneten des zweiten Schiffes herauszufinden.
    „Zerbrich dir nicht den Kopf über die Politik deiner Vorgesetzten", sagte Ben zu Hunter. „In letzter Zeit haben sich bereits Springer und Druuf in unserem Sonnensystem getummelt. Man kann nicht behaupten, daß sie uns außergewöhnlich liebevoll behandelt hätten. Wenn es uns gelingt, die Molekularverformer zu entdecken und als Verbündete zu gewinnen, dann können wir uns sicherer fühlen."
    Hunters Wunsch nach Sicherheit schien bereits vor Jahren erloschen zu sein, denn er lächelte nur spöttisch. Die Positronik unterbrach ihre Diskussion. Der Auswertungssektor setzte sich in Betrieb. Hunter drückte mehrere Tasten. Die Maschine war jetzt dabei, die ihr zugeführten Daten zu einem logischen Ergebnis zu verarbeiten. „Es geht um die Ortsbestimmung", bemerkte Hunter. „Mercant möchte wissen, mit welcher Sicherheit die Maschine die kosmische Position des Zielplaneten, den das zweite Molekularverformerraumschiff anfliegen sollte, angeben kann."
    Er tätschelte beinahe liebevoll die Plastikumrandung der Positronik. Zwei Stunden später hielt er das Ergebnis in seinen Händen. Selbst für eine derartige Robotrechenmaschine war es von erstaunlicher Prägnanz: Mit 95,639prozentiger Sicherheit hatte der Computer den Zielplaneten herausgefunden.
     
    *
     
    Der große Kahlkopf des Mannes war von einem schütteren Haarkranz mit goldblonder Färbung umgeben. Der Mann war klein, sein Gesicht zeigte einen wohlwollenden Ausdruck. So kam er den Flur herunter, eine lebhafte, schlanke Gestalt, die durch ihre ganze Erscheinung Optimismus verbreitete. Vor einer breiten Tür blieb er stehen.
    „Hier Mercant", sagte er in ein Wandmikrophon. „Darf ich hineinkommen?"
    „Nur zu", erklang eine auffordernde Stimme.
    Allan D. Mercant wußte, daß der Mann, dem er in wenigen Sekunden Auge in Auge gegenüberstehen würde, mit Sorgen belastet war wie kein zweiter. Er öffnete die Tür und trat ein.
    „Hallo", begrüßte ihn Perry Rhodan mit einem schwachen Lächeln.
    Obwohl es ein heißer Augusttag war, trug der Administrator seine Uniform getreu der Dienstvorschrift.
    Dieser bereits zu Lebzeiten zur Legende gewordene Mann würde sich seinen Untergebenen gegenüber nie einen Vorteil herausnehmen. Rhodan saß hinter seinem Schreibtisch. An einem weiteren, wesentlich kleineren Tisch war bei Mercants Erscheinen ein junger Kadett aufgesprungen und in Grußstellung erstarrt. Mercant nickte ihm zu, und der Junge setzte sich wieder. In seinem Gesicht war etwas von jener Atemlosigkeit, die einen normalen Menschen befällt, wenn er berühmten Persönlichkeiten begegnet.
    Rhodan und Mercant der Kadett würde sich bei aller Verlegenheit später glücklich preisen, mit beiden Männern in einem Raum zusammen gewesen zu sein. Für einen Augenblick trafen sich Rhodans und Mercants Blicke in gegenseitigem Respekt und echter Freundschaft. Mercant legte eine Mappe auf den Tisch.
    „Sie können sich setzen", sagte der Administrator. In Gegenwart Dritter hielten sie die förmliche Anrede aufrecht. Der Abwehrchef bedankte sich. „Es handelt sich um Eppan", sagte er, auf die Mappe deutend.
    „Sie erinnern sich sicher an das
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