Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0092 - Geheimmission Moluk

Titel: 0092 - Geheimmission Moluk
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Weiß, der neben ihm stand.
    „Was hoffen Sie zu entdecken?" fragte Goldstein, der sich ebenfalls in der Luftschleuse befand.
    Der Telepath trug seinen linken Arm in einer Schlinge. Er hatte sich ihn beim Absturz verstaucht. Everson nahm das Glas entgegen. Er hob es an die Augen und regulierte die Schärfeeinstellung.
    „Von hier aus können wir kaum etwas erkennen", meinte er nach einer Weile. „Dieser Hügel versperrt die Sicht auf die Gegend, die vielleicht belebt sein könnte."
    Er schüttelte den Kopf und ließ das Glas sinken.
    „Was sollen wir tun?" erkundigte sich Weiß.
    „Wir werden eine Expedition ausschicken. Sie wird zu diesem kleinen Berg marschieren, um festzustellen, was sich auf der anderen Seite befindet. Das ist im Moment alles." Er nickte Weiß zu.
    „Sie werden das übernehmen, Poul. Holen Sie sich Dr. Morton. Er wird Sie zusammen mit Goldstein begleiten. Es ist sicher besser, wenn Sie alle Schutzanzüge anlegen. Lassen Sie sich von Mr. Scoobey Waffen geben."
    Weiß verschwand mit zufriedenem Lächeln. Goldstein stand abwarten da.
    „Werden Sie es mit Ihrem Arm schaffen?" fragte der Oberst. „Natürlich, Sir!"
    Everson bemerkte, wie der junge Mutant zögerte. Etwas machte ihn unsicher. Everson legte seine Hand auf die Schulter des Telepathen.
    „Gibt es noch etwas, das Sie mir sagen wollen?"
    „Ja", brach es aus Goldstein hervor. „Seitdem wir gelandet sind, haben sich meine telepathischen Fähigkeiten abgeschwächt."
    „Was?" entfuhr es dem Kommandanten der MEXICO. „Wollen Sie damit sagen, daß Sie nicht mehr dazu in der Lage sind, in den Gedanken anderer Lebewesen nachzuforschen?"
    „Ich glaube, so ist es", gestand Goldstein. „Ich habe große Schwierigkeiten, Sir. Es ist nicht nur, daß meine paranormale Auffassungsgabe gelitten hätte, sondern ich spüre einen mentalen Druck von außen."
    Everson blickte ihn mit wachsender Unruhe an.
    „Erklären Sie das", forderte er Goldstein auf.
    „Ihre Gedanken, Sir, kommen nur verschwommen zu mir durch." Er errötete. „Entschuldigen Sie, Sir. Denken Sie nicht, ich wollte spionieren. Es war nur ein unbewußter Test."
    „Schon gut", nickte Everson. „Fahren Sie fort."
    Goldstein wischte über sein Gesicht. Kleine Schweißperlen hatten sich auf seiner Stirn gebildet. Er schien stark erregt zu sein.
    „Es ist schwer zu erklären, Sir. Stellen Sie sich bitte vor, Sie wollten im Dämmerlicht irgendeine Schrift lesen. Es wird lange Zeit dauern, bis Sie es geschafft haben."
    „Ich verstehe", sagte der Oberst. „Erinnern Sie diese Symptome irgendwie an Mataal und seine besonderen Fähigkeiten?"
    „In keiner Weise", erklärte der Mutant. Everson sah nachdenklich hinaus in die Wüste. Ein leichter Wind bewegte den halb vertrockneten Pflanzenwuchs in den Dünen.
    „Möchten Sie trotzdem mit Weiß auf den Hügel?" wollte Everson wissen.
    „Natürlich", antwortete Goldstein entschlossen.
     
    *
     
    Drei Gestalten stapften durch den Sand. Sie hinterließen tiefe Spuren.
    Poul Weiß blieb stehen. Er sah zur MEXICO zurück. Sie hatten die fragwürdige Sicherheit des Raumers verlassen. Weiß wußte, daß die Geschütztürme und Torpedorohre des Schiffes, die auf ihrer Seite lagen, in voller Bereitschaft waren. Hinter jedem Strahlenwerfer, hinter jeder Neutrinokanone kauerte jetzt ein Kanonier, um einen Angriff auf diese drei Männer in gebührender Weise zu beantworten.
    Trotzdem fühlte sich Weiß nicht wohl in seiner Haut.
    „Was ist los?" fragte Dr. Morton ungeduldig.
    Sein widerspenstiger, roter Bart war selbst durch die Sichtscheibe des Helmes zu erkennen. Seine blauen Augen blitzten Weiß streitlustig an.
    „Ich habe mich nur mal umgedreht", informierte ihn Weiß.
    Der Arzt knurrte unwillig und ging weiter. Goldstein hatte seinen verletzten Arm eingehakt. Als sie die ersten Pflanzen erreicht hatten, blieb Weiß wiederum stehen.
    Er rieb eines der Blätter zwischen Daumen und Zeigefinger. Es zerbröckelte. Weiß öffnete seinen Helm und blies die Reste von seiner Hand. „Ausgetrocknet", sagte er knapp. „Es ist besser, wenn Sie Ihren Helm wieder schließen", meinte Dr. Morton.
    Weiß riß einen Zweig ab und stopfte ihn in seinen Tragbeutel. „Ich möchte wissen, wo diese dünnen Dinger Feuchtigkeit speichern", murmelte er. „Der Stengel ist hohl."
    „Kommen Sie", drängte Morton, „wir wollen weitergehen."
    Sie kletterten weiter die sanfte Anhöhe hinauf. Über Helmtelekom blieben sie in ständiger Verbindung. Auf diese Weise
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher