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0092 - Geheimmission Moluk

Titel: 0092 - Geheimmission Moluk
Autoren: Unbekannt
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liegend, spürte Goldstein, wie ihm die Kontrolle über seine mentalen Fähigkeiten entglitt.
    Napoleons Gesicht tauchte in seinen Gedanken auf. Der Green lächelte. Sein Kopf schwankte hin und her. Es sah aus, als würde ein alter Mann bedächtig das Haupt wiegen, um seiner Mißbilligung über ungezogene Kinder Ausdruck zu geben.
    „Es lag nicht in meiner Absicht, mit dieser Härte gegen euch vorzugehen", gab ihm der Molekularverformer telepathisch zu verstehen. „Ihr habt mich durch euer Verhalten dazu gezwungen. Euer Verstand hätte euch sagen müssen, daß jeder Widerstand zwecklos ist."
    Goldsteins telepathische Fühler vermochten die Ausstrahlung der Greens nicht mehr zu erfassen. Ihr Gegner hatte ihn jetzt völlig in den Händen. Mit aufsteigendem Entsetzen erkannte der Mutant, daß er bald wieder ein hilfloses Werkzeug sein würde, das nach Belieben alle Befehle ausführte und nach Napoleons Gutdünken handelte.
    So lag er da, übermannt von Erschöpfung und Hoffnungslosigkeit. Er hob den Kopf. Everson, Weiß und Sternal waren bewußtlos zusammengebrochen. Er hätte nur seinen Arm auszustrecken brauchen, um den Kommandanten berühren zu können.
    „Es ist besser, wenn wir jetzt gemeinsam das Schiff verlassen", meldete sich Napoleon wieder. „Es befindet sich nicht in gutem Zustand. Ich habe einige Apparate aktivieren müssen, die eine Katastrophe herbeiführen können. Dazu war ich durch eure Widerspenstigkeit gezwungen. Ich benötigte einige Zeit dazu, um mich auf den mentalen Druck einzustellen, der sich in deinem Gehirn konzentrierte und auf mich überstrahlte. Die Idee war nicht schlecht, aber auf die Dauer konntest du mich damit nicht aufhalten. Da ich dich geistig nicht fassen konnte, überwand ich dich zunächst einmal körperlich. Wenn wir jetzt hinausgehen, wird ein Sturm im Gange sein, der verhindert, daß sich deine Freunde zu irgendwelchen Unvorsichtigkeiten hinreißen lassen. Sie werden genug damit zu tun haben, sich auf den Beinen zu halten. Wenn ich sie nacheinander alle unter Kontrolle gebracht habe, wird der Wind abflauen und wir können zurück zu eurem Raumschiff. Bis es wieder flugfähig ist, habe ich genügend Zeit, um mir die Willigsten in der Mannschaft auszusuchen. Mit ihrer Hilfe werde ich dann starten. Die anderen werden wir auf Moluk zurücklassen. Sie können sich mit diesen primitiven Eingeborenen und ihrer Weiterentwicklung beschäftigen."
    Goldstein ersparte sich die Frage, zu welcher Gruppe er gehören würde. Die Aussicht, sein weiteres Leben unter den Greens zu verbringen war, von welcher Seite man es auch betrachtete, nicht gerade freundlich. Trotzdem erschien sie ihm gegenüber einer geistigen Versklavung an Bord der MEXICO noch erträglich. Er durfte nicht daran denken, was der Molekularverformer mit dem terranischen Kreuzer vor hatte. Nach den Gesetzen des Solaren Imperiums war Napoleons Vorgehen Piraterie. Es gab jedoch niemand, der ihn dafür bestrafen konnte.
    Noch einmal versuchte der Telepath, sich auf die Parawelle der Greens zu konzentrieren. Sobald er jedoch nur daran dachte, breiteten sich Schmerzen in seinem Gehirn aus, und er wurde unfähig, seine paranormalen Kräfte einzusetzen. Napoleon hatte die betreffende Sektion seines Gehirns mit einem Psychoblock lahmgelegt. Die Willenskraft des jungen Mutanten genügte nicht, um etwas dagegen zu tun.
    Seine Extrasinne waren willkürlich verstümmelte geistige Anlagen, die jede Funktion verweigerten.
    „Ich hoffe, daß Sie jetzt endgültig von der Sinnlosigkeit Ihrer Experimente überzeugt sind", sagte Napoleon laut. „Sie vermeiden damit harte Maßnahmen von meiner Seite. Schließlich möchte ich Sie nicht als geistiges Wrack auf Moluk zurücklassen."
    Everson kam zu sich und enthob damit Goldstein einer spöttischen Erwiderung. Der Oberst richtete sich schwerfällig auf. Etwas unsicher stand er auf seinen Beinen. Goldstein blickte zu ihm auf und lächelte matt.
    „Es sieht nicht gut aus, was?" erkundigte sich Everson.
    „Nein, Sir", sagte Goldstein und nickte zu Napoleon hin. „Er wird uns jetzt hinausbegleiten. Er hat uns nur hier herumgeführt, um mich unter seine Kontrolle zu bringen. Jetzt hat er es geschafft."
    In einer einzigen gleitenden Bewegung brachte der Oberst seinen Thermostrahler heraus und schoß. Goldstein hätte geschworen, daß kein Wesen auf diese Schnelligkeit reagieren konnte. Der glühende Strahl jedoch, den der Mutant erwartet hatte, blieb aus.
    „Seien Sie kein Narr", warnte
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