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0092 - Einsatz der Todesrocker

0092 - Einsatz der Todesrocker

Titel: 0092 - Einsatz der Todesrocker
Autoren: Jason Dark
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sahen die Gestalten aus. Der Schneewirbel umtanzte sie und ließ sie aussehen wie unheimliche Gestalten aus tiefen Grüften.
    Sie näherten sich von zwei Seiten und nahmen die beiden Rocker in die Zange. Der Abt war ein glänzender Stratege. Er hatte es so eingerichtet, daß den Teufelsdienern keine Fluchtchance mehr blieb.
    Allerdings hatte er eins vergessen: Die Brutalität dieser Teufelsdiener.
    Rocker räumten das, was sich ihnen in den Weg stellte, immer zur Seite. Mit den härtesten Mitteln.
    Sharingo blieb plötzlich stehen. Er hatte die Mönche zuerst gesehen. Wie Geister tauchten sie aus dem Schneevorhang auf. Sie hatten einen Choral angestimmt, dessen getragene Laute dumpf über den Innenhof des Klosters schwangen und selbst das Heulen des Windes übertönten.
    »Da sind sie!« zischte Sharingo.
    Auch Sherman schaute nach. Dann fluchte er. »Nicht nur die«, meldete er. »Sie kommen auch von der anderen Seite.«
    Sharingo drehte sich um. Die Flammen um seinen Schädel zuckten höher. Immer wenn er erregt war, machte sich das Gefühl auf diese Art und Weise bemerkbar. »Wir hängen fest!« knirschte Sherman.
    Sharingo lachte. »So leicht kriegt man uns nicht. Wir werden uns den verdammten Weg freischießen!«
    Der Meinung war auch Clint Sherman. Weiß stachen seine Fingerknöchel hervor, so hart hielt er die Kolben der beiden Revolver umklammert. Die Rocker waren gut aufeinander eingespielt und bauten sich so auf, daß sie Seite an Seite standen und den besten Überblick besaßen.
    Jetzt betrat auch der Abt den Hof.
    Er kam aus der Schmiede und ging mit würdigen, gemessenen Schritten. Auf dem Fuße folgte ihm Bruder Ignatius, der Schmied. Wie der Abt, so hielt auch er ein Kreuz in der Hand, nur war das Kreuz des Abts wesentlich kostbarer und auch prunkvoller.
    Es war mit feinen Silberbeschlägen versehen, und auch die Christusfigur bestand aus Silber.
    Sie übrigen Mönche waren stehengeblieben, als sie ihren Abt sahen. Sie warteten ab, wie sich das weitere Geschehen entwickeln würde. Denn es war ihnen vorher gesagt worden, sich nicht eher einzumischen, bis der Befehl erteilt würde.
    »Keinen Schritt weiter, Söhne des Teufels!« rief der Abt den Rockern entgegen und hob sein Kreuz mit beiden Händen hoch, damit es seinen Körper schützte.
    Obwohl das Kruzifix sehr schwer war, zitterte der Abt nicht. Hochaufgerichtet stand er da, sein Vertrauen in diese »Waffe« war unerschütterlich.
    Sharingo aber lachte. »Damit kannst du mich nicht schrecken, Alter. Nicht mit dem Kreuz und auch nicht mit den anderen. Ich pfeife darauf. Satan wird mich führen.«
    »Satan wird gar nichts!« donnerte der Abt. »Dies ist ein geweihter Flecken Erde, auf dem der Teufel nichts verloren hat. Geht fort, weichet von uns, Elende!«
    Er hatte den Satz kaum ausgesprochen, als er sich in Bewegung setzte und vorschritt.
    Es grenzte an Tollkühnheit, was der Abt da tat, denn der Rocker hob sein Gewehr. Die Flammen um seinen Schädel tanzten und umgaben den Totenkopf als gelbroten Schleier.
    Ignatius folgte dem Abt. Der Schmied war wie ein Schatten.
    Sharingo lachte wild und hysterisch auf. »Bleib stehen!« kreischte er.
    Der Abt dachte gar nicht daran.
    »Okay, dann los!« Noch einmal lachte Sharingo ungezügelt und boshaft. Dann drückte er ab.
    Das Gewehr hatte er auf Einzelfeuer gestellt. Die erste Kugel fuhr dicht am Kopf des Abts vorbei, die zweite jedoch war auf die Brust des Mannes gezielt.
    Das Kreuz rettete den Abt.
    Die Kugel hieb in das Holz, wurde dadurch abgelenkt und wühlte sich in die Schulter des Klostervorstehers.
    Der Abt blieb stehen.
    Plötzlich tränkte Blut seine Kutte in Höhe der linken Schulter. Sein Gesicht verzerrte sich. Es fiel ihm schwer, das Kreuz zu halten.
    Gebannt beobachteten die Teufelsrocker und die übrigen Mönche, wie der Abt langsam in die Knie sackte. Er wollte sich noch einmal fangen, er schaffte es nicht mehr.
    Schwer fiel er zu Boden.
    Und mit ihm das Kreuz.
    Der Rocker mit dem Flammenschädel stieß den rechten Arm in die Luft. »Das ist der Sieg!« brüllte er. »So wie ihm wird es euch allen ergehen. Ihr werdet keine Chance mehr haben. Dieses Kloster wird zu einem Hort des Satans. Wir haben gewonnen!«
    »Wirklich?« fragte plötzlich eine laute, aber dennoch spöttisch klingende Stimme…
    ***
    Der Rocker zuckte zusammen, als hätte ein Peitschenhieb ihn getroffen. Dann aber wirbelte er herum, kickte den Hebel auf Dauerfeuer und zog ab.
    Er schoß. Das Gewehr in seiner Hand schien
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