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0092 - Einsatz der Todesrocker

0092 - Einsatz der Todesrocker

Titel: 0092 - Einsatz der Todesrocker
Autoren: Jason Dark
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befahren, wurde durch den Schnee zu einer regelrechten Rutschbahn. Jetzt war gar nichts mehr zu erkennen, keine Spalten, tief eingefahrene Spuren oder Hindernisse aus Stein.
    Suko hatte Licht eingeschaltet, doch der helle Kegel wurde bereits nach einer Armlänge Entfernung von der wirbelnden weißen Wand völlig verschluckt.
    Es war wirklich eine Horrorfahrt.
    Ich duckte mich hinter Sukos breitem Rücken zusammen. Trotzdem biß die Kälte zu, und ich preßte die Zähne zusammen, damit sie nicht klapperten. Meine Hände spürte ich kaum noch, so steif gefroren waren sie.
    Je höher wir kamen, um so enger wurde der Weg. Die Kurven waren gefährlicher und viel schwerer anzufahren. Der Wind heulte. Immer neue Schneeladungen trieb er heran.
    Hell wurde es überhaupt nicht. Die Welt verschwamm in einem dichten Weißgrau. Berge waren kaum zu sehen, und wir hätten uns ebensogut auf einer Insel befinden können, aber nicht wie jetzt mitten im Gebirge.
    Die Maschine gab ihr Bestes. Aber auch Suko. Wenn er schlingerte, glich er es durch Gegenlenken sofort wieder aus.
    Zum Glück konnten wir auf dem Weg bleiben, da er direkt zum Kloster führte. Hätten wir hinunter gemußt, wäre es äußerst schwierig gewesen, das Ziel zu finden.
    Einmal drehte sich Suko um.
    Unter dem Visier sah ich sein Gesicht.
    Ich grinste ihm zu.
    Wegen mir sollte er nicht langsamer fahren. Ich würde durchhalten, denn es stand viel auf dem Spiel.
    Nach meiner Schätzung mußten wir bereits über die Hälfte der Strecke hinter uns gebracht haben. Jetzt konnte es eigentlich nicht mehr weit sein.
    Das miese Wetter hatte auch noch einen zweiten Nachteil. Die Rocker konnten sich so verbergen, daß wir nichts von ihnen sahen. Sie aber waren hier zu Hause, kannten die Gegend sehr genau, und für einen Überfall aus dem Hinterhalt waren sie immer gut.
    Davor hatte ich Angst.
    Einmal riß der Schneevorhang auf, da der Wind plötzlich aus einer anderen Richtung blies. Wenige Herzschläge lang hatten wir freie Sicht.
    Vor uns lag das Kloster!
    Ja, das war es.
    Wuchtig, trutzig, sich allen Gefahren entgegenstellend. Ein Hort des Guten, eine Festung Gottes.
    Ich lächelte plötzlich, als ich das Kloster sah, denn ich wußte, daß ich dort Schutz fand.
    Dann fegte die nächste Schneeböe heran und tilgte den imposanten Anblick.
    Neue Kraft durchströmte mich. Plötzlich fühlte ich die Kälte nicht mehr.
    Ich schlug Suko auf die Schulter.
    Kurz nur drehte er sich um.
    Laut lachte ich. »Wir schaffen es!« rief ich. »Los, Partner, gib Gas!«
    ***
    Die drei Teufelsrocker warteten bereits zwanzig Minuten!
    Noch hatte sich nichts getan, und Scarface Joe verlor als erster die Nerven. Wütend stampfte er mit dem rechten Fuß auf. »Wir hätten sie nicht allein gehenlassen sollen. Jetzt legt sie uns rein, dieses verfluchte Weib.«
    Sharingo winkte ab. Obwohl ihm die Zeit ebenfalls auf den Nägeln brannte, beherrschte er sich. Statt dessen schaute er noch einmal seine Waffe nach.
    Es war ein zusammenlegbares Schnellfeuergewehr. Sie hatten es mitgenommen, um ihrem Auftritt den nötigen Nachdruck zu verleihen. Während sich die anderen beiden mit Revolvern begnügten, vertraute Sharingo auf diese Waffe.
    Die Rocker hatten ihre Stellung vor dem Haupteingang verlassen und waren zu der schmalen Seitenpforte geschlichen. Von ihr aus führte ebenfalls ein Weg ins Tal, der auf halber Strecke in den Hauptpfad mündete.
    Der von der Seitenpforte ausgehende Weg war ungeheuer beschwerlich, nicht selten führte er haarscharf am Abgrund entlang. Wer ihn ging, mußte sich schon sehr gut auskennen.
    Und die Mönche kannten sich aus.
    Kurz bevor die Rocker an der Seitenpforte eintrafen, hatten vier Mönche das Kloster verlassen. Schon nach wenigen. Schritten waren sie im Schneewirbel verschwunden und befanden sich auf dem Weg zu der Rockerhöhle, um das zweite Mädchen zu befreien.
    Davon ahnten die Satansdiener nichts.
    Sie standen auf dem schmalen Pfad zwischen Klostermauer und Abgrund. Die Seitenpforte befand sich einige Schritte weiter links. Sie würde bald offen sein.
    Noch tat sich nichts, und die Rocker wurden immer nervöser. Schräg peitschte der Schnee auf sie zu. Tausende von Kristallen klatschten gegen die Mauern und klebten überall fest.
    Die Rocker froren nicht.
    Sie spürten weder Kälte noch Hitze. Die Umwandlung zu einem Dämon hatte sie für diese Gefühle völlig immun gemacht.
    Die Blicke der Rocker flogen jetzt mehrmals in der Minute hoch zur Klostermauer. Es war
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