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0092 - Einsatz der Todesrocker

0092 - Einsatz der Todesrocker

Titel: 0092 - Einsatz der Todesrocker
Autoren: Jason Dark
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stellte die Heizung höher und ließ auch das Gebläse arbeiten, so brauchte ich keine Angst vor beschlagenen Scheiben zu haben.
    Merry Old England befand sich bereits hinter mir. Vor einer Stunde etwa hatte ich die Grenze nach Schottland überquert. Vor mir lag eine von Westen nach Osten führende Gebirgskette, Southern Uplands genannt.
    Dort lag auch mein Ziel. Und zwar auf einem der zahlreichen Berge, die mit dunklen Wäldern bedeckt waren und an manchen Stellen dicht zusammenwuchsen, so daß sie schmale Schluchten bildeten, auf deren Grund reißende Gebirgsbäche dahinschäumten.
    Schottland – wild und romantisch für den Touristen, gefährlich für mich. Ich hatte einige haarsträubende Abenteuer bereits dort erlebt, und deshalb war meine Erinnerung an Schottland nicht immer sehr angenehm.
    Doch ich mußte hin.
    Im alten Kloster St. Patrick erwartete man mich bereits voller Ungeduld. Meinen Besuch hatte ich immer wieder verschieben müssen. Es war zuviel dazwischengekommen, zuletzt noch die Sache mit den Werwölfen und gleich darauf mit dem teuflischen Grafen auf Château Brouillard. [1]
    Danach hatte es kein Halten mehr gegeben. Kurz entschlossen setzte ich mich in meinen Bentley und fuhr ab.
    Sicher sind Sie gespannt zu erfahren, weshalb ich diese Strapaze auf mich nahm? Ganz einfach, in diesem Fall ging es nicht um Dämonen, sondern um meine Ausrüstung.
    Ich brauchte neue Silberkugeln!
    In Schottland, im Kloster von St. Patrick, wurden diese Kugeln für mich hergestellt. Der Abtei angeschlossen war eine Kunstschmiede, in der ein hochbegabter Handwerker die Geschosse für mich drehte. Geweiht wurden sie dann im Kloster.
    Zudem benötigte ich magische Kreide und auch Weihwasser. All dies holte ich mir im St.-Patrick-Kloster. Die Mönche dort wußten von meinem Job. Sie schwiegen jedoch wie ein Grab und hätten einem Fremden gegenüber nie zugegeben, mit welchen Dingen sie sich außer den geistigen Arbeiten noch beschäftigten.
    Ich hatte vor, mich so mit Munition einzudecken, daß sie für mindestens zwei Jahre reichte. Außerdem mußte ich für Suko ebenfalls Kugeln mitbringen.
    Leider war jetzt schon ein Teil meines Reiseplans umgeworfen worden. Ich hatte mich wetterbedingt verspätet, das heißt, ich mußte irgendwo übernachten und konnte erst am anderen Morgen weiterfahren.
    Keine Aussicht, die Spaß bereitete, jedoch nicht zu ändern war.
    Im Augenblick, führte die Straße noch bergauf, um dann auf dem terassenförmigen Hochland weiterzulaufen. Die Karte von diese Gegend hatte ich im Kopf und die in der Nähe liegenden Namen der Orte auch behalten. Irgendwo mußte Peelham liegen. Ich war dort schon öfter durchgefahren, allerdings ohne zu übernachten, das wollte ich an diesem Abend nachholen.
    Das Schneetreiben nahm zu. Der Flockenwirbel verdichtete sich zu einem weißen Vorhang, der von einer Seite zur anderen tanzte, je nachdem, woher der Wind wehte.
    Der herabwirbelnde Schnee verschluckte auch das Licht der Scheinwerfer, und auf der Straße hatte sich ein glatter Film gebildet, der mich zwang, vorsichtig zu fahren.
    Zum Glück waren meine Reifen in Ordnung, so daß ich auch in den Kurven keine Angst zu haben brauchte.
    Irgendwo vor mir sah ich zwei helle Augen aufblitzen. Ein Wagen kam mir entgegen. Dann verschwanden die Lichter, als das Fahrzeug in eine Kurve einbog, um danach wieder aufzutauchen. Es war der einzige Wagen, der mir seit einer halben Stunde entgegenkam. Er rauschte vorbei.
    Ich mußte dabei dicht an den linken Straßenrand, denn der andere Fahrer dachte wohl, daß ihm die Straße ganz gehörte.
    Die Einsamkeit hatte mich wieder.
    Ich schaltete das Autoradio ein, doch der Empfang hier in den Bergen war schlecht. Es rauschte und knackte, bis ich es leid war und den Kasten wieder ausstellte.
    Das Scheetreiben nahm ab.
    Ich wertete es als gutes Zeichen, fuhr weiterhin vorsichtig, da die Fahrbahn naß und gefährlich glänzte und in den Querrillen letzte Reste der ehemals weißen Pracht lagen.
    Ein Schild wies auf eine langgezogene Kurve hin. Langsam fuhr ich sie an.
    Da kein Gegenverkehr herrschte, schaltete ich das Fernlicht an, und sofort wurde die Straße heller.
    Ich sah die Ränder der Fahrbahn. Geisterhaft wurden für Bruchteile von Sekunden die Tannen eines dichten Nadelwalds aus der Dunkelheit gerissen. Auf den Zweigen lag der frisch gefallene, nasse Schnee und bog sie nach unten.
    Die Gestalt stand mitten auf der Fahrbahn und winkte.
    Ich sah sie zum Glück rechtzeitig und
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