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0092 - Einsatz der Todesrocker

0092 - Einsatz der Todesrocker

Titel: 0092 - Einsatz der Todesrocker
Autoren: Jason Dark
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Experiment«, erklärte Sharingo. »Ich will und werde euch zeigen, daß ihr unverwundbar seid. Los, schieß schon. Ziele auf meinen Kopf!«
    »Ich… ich weiß nicht!«
    »Mach schon!«
    Da griff Clint Sherman ein. Er riß Harry den Revolver aus der Hand, hob den linken Arm – er war Linkshänder – zielte und drückte ab.
    Eine Feuerblume stach aus der Mündung. Sherman, ein ausgezeichneter Schütze, verriß nicht; die Kugel mußte Sharingo genau zwischen die leeren Augenhöhlen treffen.
    Doch eine Fingerbreite vor dem Schädel des Rockers platzte sie auseinander, wurde zu einem sprühenden Gegenstand, der an eine Wunderkerze erinnerte, zischte auf und war verschwunden.
    Sherman ließ die Waffe sinken.
    Sharingo aber lachte. »Reicht euch das?« rief er.
    »Ja.« Die Antwort klang einstimmig. Jetzt waren auch die übrigen Rocker davon überzeugt, daß ihnen nichts mehr passieren konnte.
    »Dann nichts wie weg!« rief Sharingo und deutete auf die Feuerstühle, die sie an der Wand der Schlucht abgestellt hatten.
    Sekunden später schwangen sich die Höllenrocker auf ihre Hondas und Kawasakis.
    Sie traten die Starter.
    Die schweren Motoren röhrten auf. Nebeneinander standen sie. Man wartete, bis der Anführer die Hand hob.
    Das tat Sharingo auch, doch sofort fiel sein Arm wieder nach unten.
    Start!
    Die Höllenmeute brauste los. Noch lange schwang das Dröhnen der Motoren als schauriges Echo von den Wänden der Schlucht wider. Die Rocker aber jagten bereits auf die nächste Ortschaft zu.
    Die hieß Peelham…
    ***
    Ich nickte doch tatsächlich ein, und erst das Klopfen gegen meine Zimmertür riß mich aus dem kurzen Schlummer.
    Blitzschnell fuhr ich hoch, schaute auf die Uhr und stellte fest, daß die halbe Stunde bereits um fünfzehn Minuten überschritten worden war.
    Rasch ging ich zur Tür und öffnete.
    Lucy Taylor und Betty Long standen davor. Sie lächelten. »Der Meister ist müde, nicht?«
    Ich rieb mir die Augen. »Sorry, aber was der Mensch braucht, das braucht er.«
    Sie lachten beide. »Wir gehen schon vor«, sagte Betty.
    »Okay.« Ich betrat mein Zimmer, ging zum Waschbecken und erfrischte mich.
    Dann schritt ich die Treppe hinunter in den Gastraum.
    Die beiden Girls hatten schon an einem Ecktisch Platz genommen und Speisekarten vor sich liegen. Manche Männer – nicht nur die jüngeren – verrenkten sich die Köpfe, um einen Blick auf die Mädchen zu erhaschen. Sicher wünschten sich einige, an meiner Stelle zu sein, als ich mir einen Stuhl zurechtrückte und Platz nahm.
    »Habt ihr schon was gefunden?« fragte ich.
    Betty nickte. »Ja, ich nehme ein Wildschweinsteak.«
    Das bestellte ihre Freundin auch.
    Ich wollte ebenfalls nicht lange suchen und nahm das gleiche. Dazu tranken wir dunkles Bier.
    Die Wirtin bediente uns. Sie war eine blasse Person mit einem unruhigen Blick. Die grauen Haare hatte sie im Nacken zum Knoten gebunden.
    Ich kam mit den Girls ins Gespräch. Sie berichteten mir, daß sie beide bei einem großen Verlag arbeiteten und dem täglichen Bürostreß einmal entgehen wollten, um die Freiheit der schottischen Berge zu genießen.
    Da gab ich ihnen recht.
    Unser Essen wurde serviert.
    Das Steak war ausgezeichnet. Dazu gab es frischen Rotkohl und Preiselbeerkompott. Auch die Klöße schmeckten. Wir drei leerten unsere Teller bis zum letzten Rest.
    Mit Bier spülte ich nach und lehnte mich aufatmend zurück, wobei ich mit beiden Händen gegen meinen Bauch schlug.
    Auch die Girls waren gesättigt.
    »Lange nicht mehr so gut gegessen«, stöhnte Lucy Taylor und tupfte ihre Lippen mit der Serviette ab.
    Betty fummelte am Knopf ihrer knallgelben Stretchcordhose herum, die ihr wohl etwas eng geworden war.
    Die Mädchen hatten sich umgezogen. Sie trugen beide locker fallende Blusen und kurze, ärmellose Westen darüber. Lucys Cordhose schimmerte in einem hellen Rot.
    Ich ließ die Zigarettenschachtel kreisen. Beide Mädchen griffen zu, und ich gab ihnen Feuer.
    Der Wirt brachte noch eine Lage Bier, und wir gerieten ins Plaudern. Als ich gefragt wurde, was ich beruflich machte, erwiderte ich nur: »Beamter.«
    Betty und Lucy lachten auf Kommando los. »Das gibt es nicht«, prustete Lucy, »so sieht doch kein Beamter aus.«
    »Wie denn?« fragte ich.
    »Na, irgendwie anders. Wie soll ich sagen…?«
    »Verknöcherter«, fiel ihr Betty ins Wort. »So mit Ärmelschonern und ähnlichen Dingen.«
    »Die mag es geben«, stimmte ich zu, »aber sie sind in der Minderzahl.«
    »Na, ich weiß
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