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009 - Das Geheimnis der Statue

009 - Das Geheimnis der Statue

Titel: 009 - Das Geheimnis der Statue
Autoren: STAR GATE - das Original
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Gesichtszüge zeigten einen arroganten, überheblichen Ausdruck und wirkten weichlich. Die mehr als nur korpulente Figur des Fürsten war in ein locker fallendes, mit Stickereien und angenähten Edelsteinen nur so übersätes Gewand gekleidet, das ihn wie einen lebenden Weihnachtsbaum aussehen ließ.
    Nolan ließ seinen Blick zu den sechs Männern und den zwei Frauen neben dem Thron gleiten. Überrascht stieß er die Luft aus.
    Es waren die Magier, die ihnen geholfen hatten. Aber wie konnten sie so schnell her gekommen sein? Er hatte nicht bemerkt, dass Resnar ihn auch nur einmal im Kreis geführt hatte, sondern sie hatten den direkten und kürzesten Weg benutzt. Die anderen Magier waren hinter ihnen zurückgeblieben, aber nun befanden sie sich bereits vor ihnen im Thronsaal.
    Er wollte Resnar eine diesbezügliche Frage stellen, doch noch bevor er den Mund öffnete, bedeutete der Magier ihm mit einer knappen Geste zu schweigen.
    Verwirrt trat Nolan näher an den Thron heran. Als er sich umdrehte, entdeckte er, dass sich ihnen sechs Wachposten angeschlossen hatten.
    »Ihr also seid dieser fremde Magier, der sich den angeblichen Dämonen entgegengestellt hat«, ließ sich die Stimme des Fürsten vernehmen. Sie klang ein wenig weinerlich, so wie man es oft bei dem dekadenten, verweichlichten Nachkommen eines Herrschergeschlechts finden konnte. »Sagt mir Euren Namen.«
    »Man nennt mich Nolan«, entgegnete der Wissenschaftler gepresst und verfiel absichtlich in die gleiche gestelzte Ausdrucksweise. Das Gebaren des Fürsten und der Prunk in diesem Saal stießen ihn ab, aber er konnte sich auch einer einschüchternden Wirkung nicht ganz entziehen. Immerhin war er auf Baraks Hilfe angewiesen, war ihm auf Gedeih und Verderb ausgeliefert.
    Barok war sich seiner feudalistischen Macht voll bewusst und er war es gewohnt, dass man ihn ehrte und dass jeder seiner Befehle unverzüglich ausgeführt wurde. Zur Not auch ein Hinrichtungsbefehl gegen einen aufmüpfigen Fremden, der es an der nötigen Ehrerbietung fehlen ließ. Da mochte es aus taktischen Gründen nicht unbedingt falsch sein, sich den herrschenden Sitten anzupassen.
    »Nolan, so. Ein seltsamer Name, den Ihr tragt. Ihr seht auch seltsam aus und tragt seltsame Kleidung. Von wo kommt Ihr?«
    Diese Frage hatte Nolan erwartet und sich bereits eine passende Antwort zurechtgelegt. Es würde wenig Sinn haben, Barok die Wahrheit zu erzählen.
    »Ich komme aus einem fernen Reich am anderen Ende der Welt«, log er.
    »Dann sagt mir, was Euch zu mir führt.«
    Auch diese Frage konnte Nolan nicht in Verlegenheit bringen. Von Randall hatte er erfahren, dass viele Magier auf Phönix von einem Ort zum anderen zogen.
    »Die Suche nach Erkenntnis führte mich in diese Gegend. Auch in fernen Ländern hat man bereits von eurem Ruhm und der Weisheit der Magier an eurem Hofe gehört.« Mit Mühe konnte er sich bei dieser Geschichte ein Grinsen verkneifen, besonders als er das geschmeichelte Lächeln auf dem Gesicht des Fürsten sah.
    »Ich gehöre dem Orden von Mechanics an und bin gekommen, um von den berühmten Künsten Eurer Magier zu lernen und Euch dafür mein Wissen und meine Kraft anzubieten.«
    »Euer Ansinnen ehrt Euch.« Barok musterte ihn wohlgefällig, während er sich das feiste Kinn massierte. Na also , dachte William Nolan. Man musste die Leute nur richtig behandeln und schon standen einem alle Türen offen.
    »Man hat mir bereits berichtet, dass Ihr die Magie des Blitzschlages beherrscht und Eure Feinde damit in einen tiefen Schlaf schicken könnt«, sprach Barok weiter. »Das ist eine Magie, die meine Adepten nicht beherrschen. Es würde meinen Ruhm noch vergrößern, wenn auch diese Magie an meinem Hofe gepflegt würde. Doch dazu später. Berichtet mir, was es mit den Feinden auf sich hat, die Euch verfolgen. Kommen Sie aus dem Schattentor? Handelt es sich wirklich um Dämonen, oder nur um fremde Magier? Wieso beherrschen sie die gleiche Magie wie Ihr?«
    »Ich glaube eher, dass sie fremde Magier sind«, entgegnete Nolan. »Warum sie die gleiche Magie beherrschen, kann ich nur vermuten. Ein abtrünniges Mitglied unseres Ordens mag sie ihnen verraten haben. Schon deshalb ist es meine Pflicht, Euch im Kampf gegen sie beizustehen.«
    Gespannt beobachtete er, ob Barok sein rhetorisches Wortspiel durchschaute. Sein ursprüngliches Ansinnen, in Xarith selber Schutz zu finden, hatte er nun in das genaue Gegenteil verkehrt und seine Ankunft als einen Akt selbstloser Hilfe
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