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0089 - Killer, Kampf und Kugelregen

0089 - Killer, Kampf und Kugelregen

Titel: 0089 - Killer, Kampf und Kugelregen
Autoren: Kampf und Kugelregen Killer
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was flüstern.«
    »Ich ruf dich in zehn Minuten an, Dicky. Dann hast du den Bericht.«
    »Okay«, sagte der Chefredakteur und hängte ab.
    Männer in Arbeitskitteln liefen mit druckfeuchten Bürstenabzügen zum Korrektor. Überlaute Stimmen suchten sich verständlich zu machen.
    Robert Sanders beugte sich über das Schiff, im Metallrahmen die erste Seite. Der Metteur reichte ihm vom Winkelhaken den Satz. Sanders verschob die Satzblöcke, hierhin, dorthin, und murmelte schließlich befriedigt:
    »Das geht. Jetzt warte ich nur noch auf den Bericht Von Parker.«
    Der Metteur nickte. Daher also die freie Stelle. Er hatte sich schon gewundert. Schließlich bezahlten die Leser ja nicht eine Zeitung mit großen weißen Flecken mittendrin.
    »Los, Johnny, Doppelmittel«, rief Sanders einem jungen Mann zu, der sich die Fingernägel polierte.
    Der junge Mann erschrak bei den Worten des Chefredakteurs. Mit rotem Kopf kramte er eiligst in einem Kasten und suchte mürrisch die Lettern für die Leitartikelüberschrift zusammen, für die Schlagzeile: »Recht entscheidet, nicht Gewalt.«
    Der Chefredakteur beäugte kritisch die Lettern im Schiff. Er verschob einen Block, trat einen Schritt zurück und prüfte die Wirkung.
    Da schrillte das Telefon wieder. Sanders war mit einem Sprung am Apparat und riss den Hörer von der Gabel. Er bemerkte nicht das tückische Aufblitzen in den Augen des Redaktionsvolontärs Johnny White. Er kritzelte auf einen Bogen Papier, was Parker ihm diktierte. Es war keine große Meldung, aber sie hatte es in sich. Ein Sternchen kam zu anderen.
    Dass der Chefredakteur in der letzten Zeit den Umbruch selbst überwachte hatte seinen ganz bestimmten Grund. Es hatte nämlich in der Redaktion und auch im Maschinensaal, manchmal auch in der Expedition einige sehr merkwürdige Vorkommnisse gegeben, die bisher trotz fieberhafter Anstrengungen des Chefredakteurs nicht geklärt werden konnten.
    Da waren plötzlich wichtige Meldungen verschwunden, da wurde jäh das Rattern und das rhythmische Stakkato einer auf vollen Touren laufenden Rotationsmaschine von einem ohrenbetäubenden Knall unterbrochen, und die Maschinisten hatten stundenlang damit zu tun, rätselhafte Defekte zu beheben. Da verschwand unter mysteriösen Umständen ein Stapel von einigen tausend Ausgaben der »Sunday News«, und die Auslieferung konnte nur mit reichlicher Verspätung erfolgen.
    Der Chefredakteur hatte so seine Sorgen.
    ***
    Am nächsten Abend betrat Jack Kennedy das Restaurant schon um halb elf. Er war nervös und beschloss, die halbe Stunde mit dem Verzehren von einigen Brandys totzuschlagen. Er hoffte, sich Mut antrinken zu können. Doch je mehr er trank, desto fahriger und unsicherer wurden seine Bewegungen. Da gab er es auf und trank eine Coca-Cola.
    Zwei Minuten vor 23 Uhr erspähte er Mr. Fisher. Sie begrüßten sich kurz und belegten wieder den Tisch in der Ecke.
    Fisher war kurz angebunden. Er winkte den Wirt heran.
    »Zwei Gin.«
    Jack hob die Hand wie ein Schuljunge.
    »Ich trink lieber ’ne Coca.«
    Fisher grinste hämisch, sagte aber dann zum Wirt:
    »Also gut, ein Gin eine Coca Cola.«
    Als der Mann davon geschlurft war, grunzte er:
    »Hast wohl Angst, dass deine Hand zittert, wenn du ’n bisschen Schnaps getrunken hast, wie?«
    »Ich will keine Fehler machen, Mister Fisher. Sie sollen mit meiner Arbeit zufrieden sein.«
    »Sehr vernünftig, mein Junge. Wenn du heute saubere Arbeit lieferst, hab ich vielleicht noch bessere Sachen für dich. New York ist groß, und wir haben etliche Feinde hier. Du kannst also ganz schön auf die Beine kommen, wenn du keinen Bockmist baust.«
    Jack Kennedy konnte nur nicken. Die Kehle war ihm wie zugeschnürt. Wie komme ich nur ungeschoren aus dem Schlamassel heraus, dachte er und zermarterte sich den Kopf.
    Doch Rudy Plsher nahm ihm das Denken ab. Er konnte sich so ungefähr vorstellen, was in seinem Gegenüber vor sich ging.
    »Pass auf, Jack. Ich gebe dir jetzt zweihundert Dollar, das ist die Anzahlung. Die restlichen achthundert kriegst du morgen früh um zehn Uhr. Wir treffen uns wieder hier im Lokal.«
    Fisher reichte Jack vier 50-Dollar-Noten über den Tisch. Jack steckte das Geld achtlos in die Seitentasche seiner Lederjacke. Er hatte plötzlich keine Freude an dem vielen Geld. Geld, dachte er, was habe ich vom Geld, wenn mich die Polizei schnappt?
    »Du scheinst dich nicht sehr zu freuen, Jack«, sagte Rudy Fisher lauernd.
    Jack Kennedy hatte einen gequälten Ausdruck um den
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