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0087 - Im Schloß des teuflischen Zwerges

0087 - Im Schloß des teuflischen Zwerges

Titel: 0087 - Im Schloß des teuflischen Zwerges
Autoren: Jürgen Duensing
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Dämonenkiller entgegen. Er glaubte sogar, ein zufriedenes Lächeln auf den Lippen der Toten zu erkennen.
    Der Parapsychologe kniete sich nieder.
    Es gab keine Zweifel. Die toten Geschöpfe waren Menschen, die in das Reich der Finsternis verschleppt worden waren und hier ein Sklavendasein fristeten.
    Jetzt wußte Zamorra auch, welches Schicksal ihm, Nicole und den anderen neun Wissenschaftlern vom Großen Lauriel zugedacht worden war.
    Sie alle sollten zu grauenhaften Dämonenzwergen werden, und dem Dämonenkönig der Zwerge für alle Zeiten dienen und in seinem schrecklichen Tun zur Seite stehen.
    Professor Zamorra wandte sich mit entsetztem Gesicht ab.
    Er trat zu den anderen am Boden liegenden Geschöpfen, die er vorher mit seinem Talisman besiegt hatte. Auch hier war es nicht anders. Auch diese Zwerge hatten ihre mißgestalteten Hüllen verloren. Menschliche Gesichter schimmerten dem Meister des Übersinnlichen entgegen. Auch auf ihren Lippen lag die Andeutung eines glücklichen und friedlichen Lächelns.
    Zamorra zuckte plötzlich zusammen und beugte sich noch tiefer über den leblosen Körper eines Mannes.
    »Professor Jeremias Skribble«, hauchte er.
    Er erkannte in den Toten einen Mann, der vor über einem Jahr spurlos verschwunden war. Sein plötzliches Verschwinden hatte damals großes Aufsehen in aller Welt erregt.
    Professor Zamorra wandte sich ab.
    Er mußte den Großen Lauriel finden und dem teuflischen Spuk für alle Zeiten ein Ende setzen.
    ***
    Der Große Lauriel tobte vor Wut und Zorn. Fassungslos hatte er erleben müssen, daß der eingedrungene Zamorra seine Pläne zu durchkreuzen begann.
    »Zamora, auch diese kleinen Erfolge werden dir nichts nützen!« schrie der Dämonenkönig der Zwerge. »Ich werde dich vernichten. Bald werden alle Schrecken der Hölle über dich hereinbrechen und deinem jämmerlichen Leben ein Ende setzen!«
    Der Zwerg saß zusammengekrümmt auf seinem Thron. Die ihn umwirbelnden Rauchschwaden wurden immer stärker und hüllten den Dämon fast völlig ein.
    Beschwörende Formeln klangen monoton aus seinem weitaufgerissenen Mund. Die glühenden Augen strahlten in einem verzehrenden Haß. Seine klauenförmigen Hände krampften sich um die mattglänzenden Steinlehnen des Sessels.
    Die Rauchschwaden wogten jetzt noch stärker.
    Plötzlich verdichteten sie sich zur einer schwankenden Gestalt, deren Konturen langsam konkrete Formen annahmen.
    Eine wunderschöne Frau formte sich aus den rötlich schimmernden Rauchwolken. Das Geraune und Gewisper, das sich in den letzten Sekunden zu einem Tosen gesteigert hatte, verstummte.
    Die formvollendete Frau verneigte sich demütig vor dem Dämonenkönig der Zwerge.
    Sie hatte eine frappierende Ähnlichkeit mit Nicole Duial. Der Große Lauriel nickte zufrieden.
    »Du kennst meinen Plan, Geschöpf der Nacht. Du wirst Professor Zamorra vernichten. Ich lasse dich zu ihm bringen. Du mußt ihm dieses Amulett abspenstig machen, denn dann muß sich Zamorra meinem Willen beugen.«
    Die fiktive Frau — mit dem Gesicht und dem schönen Körper von Nicole Duval — nickte zustimmend.
    »Ich werde deinen Befahl ausführen, großer Meister«, sagte sie lächelnd. »Bringe mich zu ihm.«
    Sie verneigte sich erneut vor dem Großen Lauriel.
    Wieder klang die beschwörende Stimme des Dämonenzwerges auf. Seine Stimme hallte dumpf von den Höhlenwänden zurück.
    Die schöne Frau schloß die Augen.
    Ihr Körper begann plötzlich durchsichtig zu werden, und dann war er verschwunden.
    Nur das triumphierende Gelächter des Großen Lauriels blieb zurück.
    ***
    Die große Ebene wollte kein Ende nehmen.
    So weit Professor Zamorra auch sehen konnte, er sah nur den sanft glühenden Boden, über dem er zu gleiten schien.
    Der Parapsychologe war sich sicher, daß alles, was er hier sah und fühlte keinen realen Ursprung hatte.
    Hier im Reich der Finsternis schien es keine feste Materie zu geben. Alles wurde so, wie derjenige, der sich dort befand, es sich vorstellte und wünschte.
    Zamorra ging langsam weiter. Immer wieder sah er sich nach allen Seiten um, konnte jedoch nichts Auffälliges entdekken. Doch Professor Zamorra blieb auf der Hut, rechnete erneut mit einem Angriff des großen Lauriels.
    Der Boden begann sich unter seinen Schritten zu senken. Ein heftiges Beben folgte. Riesige Blasen brachen aus dem sanft glühenden Material, und dann schien sich der gummiartige Untergrund von einer Sekunde zur anderen aufzulösen.
    Doch Zamorras Wille setzte sich durch. Er
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