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0087 - Im Schloß des teuflischen Zwerges

0087 - Im Schloß des teuflischen Zwerges

Titel: 0087 - Im Schloß des teuflischen Zwerges
Autoren: Jürgen Duensing
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Zamorra und weitere neun Menschen, die dir dann für alle Zeiten in deinem Reich dienen müssen.«
    Wieder klang ein spöttisches Gelächter von dem kleinen Standbild herüber.
    »So soll es sein, Sir Drake. Doch denke daran, daß ich dich wieder mit meinem Bann belege und dich in den Zwerg zurückverwandele, wenn du es nicht schaffen solltest.«
    Sir Jonathan nickte ernst.
    ***
    »Sir Drake, sagt dir der Name etwas, Nicole?« fragte Professor Zamorra und warf seiner bildhübschen Sekretärin einen lächelnden Blick zu.
    Nicole Duval war gerade aus dem großen Swimming-pool geklettert und zupfte an ihrem winzigen Bikini, der kaum etwas von ihrem betörenden Körper verhüllte.
    Sie wandte sich an Professor Zamorra, der einen Brief in den Händen hielt.
    Die beiden befanden sich auf Zamorras Stammsitz Château de Montagne, das im romantischen Loire-Tal lag. Sie erholten sich von einem anstrengenden Fall und genossen die wenigen Tage ungetrübter Urlaubsfreude.
    »Drake?« fragte Nicole, setzte sich in einen bequemen Liegestuhl und schlug die schlanken Beine übereinander. Erst nach einigen Augenblicken nahm Zamorra seinen Blick davon.
    »Du hörst mir ja überhaupt nicht zu«, sagte Nicole Duval verweisend. »Willst du jetzt etwas über einen gewissen Sir Drake wissen, oder hast du vor, noch einige Zeit meine Beine anzustarren?«
    Der Parapsychologe strich sich durch sein festes Haar. Ein gewinnendes Lächeln legte sich um seine Mundwinkel.
    »Entschuldige«, seufzte er. »Doch ich kann mich nun einmal nicht sattsehen an deinen Beinen. Sie erinnern mich immer wieder an einen spannenden Krimi, Kleines.«
    »Was…?«
    Nicole starrte ihren Chef, der schon längst mehr als nur ihr Vorgesetzter war, neugierig an.
    »Man möchte zu gerne wissen, wie die Sache endet«, lächelte der berühmte Geisterjäger.
    »Alberner Kerl«, meinte Nicole und zog ihre Stirn kraus. »Und ich habe immer gedacht, daß du ein Mann mit viel Phantasie bist. Doch Spaß beiseite. Irgendwie habe ich von diesem Drake schon gehört. Er müßte in Schottland wohnen, falls ich mich nicht irre.«
    »Du hast recht«, erwiderte Zamorra und starrte auf den Absender des Briefes. »Warriage in Schottland. Ich habe zwar keine Ahnung wo der Ort liegt, doch erzähl schon, was du über diesen Jonathan Drake weißt.«
    »Nicht viel.« Nicole hob die Schultern. »Er erregte vor zwei Jahren einmal Aufsehen in London, als er auf einem wissenschaftlichen Kongreß eine Rede über Parapsychologie hielt. Ich habe davon in den Zeitungen gelesen. Man hat ihn jedoch für einen Spinner gehalten und ziemlich scharf angegriffen.«
    Der Professor erhob sich, ging zur kleinen Bar hinüber und mixte zwei Drinks. Er reichte Nicole ein Glas. Die beiden prosteten sich zu.
    »Was will dieser Drake?« fragte Nicole neugierig, nachdem sie an ihrem Glas genippt hatte. »Los, spann mich nicht auf die Folter. Ich bin schon lange nicht mehr in Schottland gewesen. Hat er uns eingeladen?«
    Zamorra lächelte.
    »Uns nicht, Nicole, sondern nur mich. Auf seinem Schloß soll ein Treffen statt finden, das mit Parapsychologie und ähnlichen Gebieten zu tun haben soll. Näheres will Sir Drake nur persönlich sagen. Geheimnisvoll, nicht wahr?«
    »Er wird vorsichtig geworden sein«, meinte Nicole. »Wenn man heute irgendwo ein Wort verlauten läßt, das nicht in die Klischeevorstellungen der breiten Masse paßt, wird man doch schon für verrückt erklärt. Wirst du hinfahren?«
    Professor Zamorra stellte sein geleertes Glas auf den kleinen Tisch zurück und warf einen Blick auf den Pool. Ein lauer Wind kräuselte die Wasseroberfläche.
    »Zeit hätte ich eigentlich«, murmelte er. »Ein wenig Abwechslung könnte auch nicht schaden. Okay, du kommst natürlich mit. Ohne meine tüchtige Sekretärin verreise ich nicht. Sir Drake konnte das nicht wissen.«
    Nicole Duval lächelte zärtlich.
    »Danke für die Blumen, Chef. Doch bestimmt hast du vergessen, daß Bill in den nächsten Tagen aufkreuzen wird. Er hat seine Geschäfte in New York beendet und möchte hier einige Tage Urlaub mit uns machen. Sein Telegramm kam gestern.«
    Zamorra zupfte sich an der Nase.
    Er dachte an Bill Fleming, seinen Freund und vielfachen Kampfgefährten gegen Geister und Dämonen. Bill war Historiker und Naturwissenschaftler und hatte einige Zeit geschäftlich in New York zu tun gehabt.
    »Das habe ich völlig vergessen«, bekannte Zamorra. »Doch Drakes Einladung gilt für Freitag, heute haben wir Mittwoch. Vor Sonntag
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