Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0087 - Die Schläfer der ISC

Titel: 0087 - Die Schläfer der ISC
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
aufmerksam geworden. Die schrillen Alarmsirenen der Luftpolizei näherten sich rasch.
    Jakob konnte sich vorstellen, daß auf den Straßen große Menschenmengen versammelt waren und zu ihnen emporstarrten. Cavanaugh kämpfte wie ein Raubtier, aber der Agent konnte die größere Körperkraft des anderen durch seine Erfahrung und Geschicklichkeit ausgleichen.
    Es gelang Jakob, den Steuerknüppel mit einer Hand zu fassen, während er mit der anderen Cavanaugh abhielt.
    „Hören Sie auf damit", stieß er hervor. „Wir werden abstürzen und auf einem Dach zerschellen."
    „Pah!" machte Cavanaugh und verdoppelte seine Anstrengungen.
    In einer unverhofften Bewegung ließ Jakob die Steuerung los und schlug mit der flachen Hand unter das Ohr seines Gegners. Über ihnen erschien eine Polizeimaschine. Die Sirenen verstummten. Durch ein Megaphon ertönte die Stimme eines Beamten: „Sind Sie betrunken? Bringen Sie Ihren Käfer unter Kontrolle."
    Ächzend sackte Cavanaugh zusammen. Sein Gesicht wirkte leer und verfallen. Er hatte einen kurzen, aber gefährlichen Traum von der Macht geträumt. Jakob konnte nicht wissen, daß der Ohnmächtige ein Verräter an der Erde war.
    „Landen Sie sofort!" brüllte der Polizist. „Sie gefährden den gesamten Verkehr mit Ihrer prächtigen Fliegerei."
    In wenigen Sekunden hatte Jakob den Helikopter in eine vernünftige Flugbahn gebracht. Er öffnete die Seitenblende ein wenig und schob mit der Hand seine Plakette hinaus, so daß der über ihm Fliegende sie erkennen mußte. In ungläubigem Staunen wandte sich der Beamte an seinen neben ihm sitzenden Kollegen.
    „Ein Agent der Solaren Abwehr", sagte er verständnislos. „In solchen ungeschickten Händen liegen Aufträge von globaler Bedeutung."
    „Es ist immer dasselbe", seufzte der andere. „Begabte Männer wie wir erhalten nie eine Chance. Trotzdem solltest du dich jetzt wieder um den Steuerknüppel kümmern, wir befinden uns nämlich gerade noch dreißig Meter über dem Boden."
     
    *
     
    „Können wir nicht schneller fliegen?" erkundigte sich Celia ungeduldig.
    „Es gibt eine ganze Menge, was wir noch tun könnten", erklärte Hardiston und mißhandelte sein Ohrläppchen, indem er es nach oben knickte.
    „Normalerweise ist die Abwehr schneller, aber es handelt sich ja nicht direkt um einen offiziellen Auftrag. Der Oberst kann nicht auf Notruf einer Privatperson in ein Gefecht ziehen, bei dem wir den Gegner bisher nicht kennen. Er hat uns nur gehen lassen, weil er für den alten Dick etwas übrig hat. Wenn sich Kennof getäuscht hat, sitzt unser Alter ganz schön in den Nesseln. Die Verhaftung von Cavanaugh allein kann ihn seinen Job kosten, wenn sich herausstellt, daß es blinder Alarm war."
    „Dick gab den Notruf", sagte sie schnippisch. „Der Oberst kann sich auf ihn verlassen."
    „Ja, ja", murmelte Shane mit sanfter Ironie. „Dieser Dick ist schon ein Kerl, wie er so von Gefahr zu Gefahr stolpert."
    „Du seelenloses Ungeheuer", zischte Celia.
    Hardiston beugte sich nach vorn zu dem Piloten.
    „Was meinst du dazu?" erkundigte er sich säuerlich.
    „Ich weiß nicht", sagte dieser lakonisch. „Ich fliege nur."
    Sie lachten, ohne zu ahnen, daß für Richard Kennof genau in diesem Moment der Kampf auf Leben und Tod begann.
     
    9.
     
    Der Druck gegen die Innenseite des Deckels verstärkte sich immer mehr. Vielleicht waren es auch nur seine nachlassenden Kräfte, überlegte Kennof, aber er würde den unsichtbaren Gefangenen nicht länger zurückhalten können.
    Einmal war es dem Unbekannten gelungen, die Platte um einige Zentimeter anzuheben. Eine Hand war am Rand erschienen. Kennof hatte den Kolben der Pistole darauf geschmettert. Bioplastisches Material war zersplittert, das gleiche, aus dem das Ohr modelliert war, das der Detektiv vor Stunden in seinen Fingern gehalten hatte. Die echte Hand war zurückgeschnellt - oder war es eine Klaue gewesen? Eine Kralle oder ein Fühler? Ein Tentakel? Ein Saugnapf?
    Kennof vermochte es nicht zu unterscheiden. Der Augenblick war zu kurz gewesen, um mehr als ein huschendes Etwas zu sehen. Nur über eines war sich Kennof sicher: Menschlich war die Hand nicht!
    Wie Schuppen fiel es ihm von den Augen: Jetzt wußte er, wozu die gründlichen Vorbereitungen und angeblichen Präparationen von der ISC an den ahnungslosen Schlafkandidaten durchgeführt wurden.
    Nicht etwa, um die Körper der Bedauernswerten auf den langjährigen Schlaf einzurichten. Der Grund war ein anderer: Auf diese Weise
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher