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0087 - Die Schläfer der ISC

Titel: 0087 - Die Schläfer der ISC
Autoren: Unbekannt
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kennen unser Ziel?" erkundigte sich Cavanaugh. Er mußte brüllen, denn der Motorenlärm des aufsteigenden Flugzeuges riß den Ton seiner Stimme hinweg. Jakob nickte nur. „Es soll möglichst schnell gehen", verlangte Cavanaugh.
    Sie waren jetzt hoch über der Stadt. Andere Maschinen tauchten auf.
    „Sie fliegen gut", lobte Cavanaugh. „Aber ich schätze, daß wir Meinungsverschiedenheiten über Ort und Zeit der Landung bekommen werden."
    „Schon möglich", stimmte Jakob zu. Cavanaugh drückte ihm von hinten einen kleinen Gegenstand in die Hüfte.
    „Wissen Sie, was das ist, Jakob?" Ohne sich umzudrehen, sagte der Pilot: „Eine Nadelpistole, vermutlich."
    „Erraten, mein Sohn. Und nun fliegen Sie zum Yellowstone-Nationalpark, wer immer Sie sind."
    Jakob fragte ruhig: „Wie haben Sie es so rasch herausgefunden?"
    Cavanaugh grinste. Es machte ihn nicht schöner.
    „M'Artois hat nämlich nicht das Recht, jemand einzustellen. Die Arbeitsplätze der ISC wurden von mir und Mister Clinkskale besetzt. Wir beide wählten die Leute aus."
    „Diese Auskunft erspart uns ein längeres Verhör", sagte Jakob. „Wollen Sie nicht gleich alles erzählen?"
    Cavanaugh lächelte amüsiert. „Ihre Kaltschnäuzigkeit wird Sie nicht retten", sagte er milde. „Es würde mich interessieren, wer Sie sind und wer Sie geschickt hat."
    „Ich bin der Mann, der Sie verhaften wird. Dann gibt es noch einen anderen, den weder Sie noch ich im Moment kennen: den Mann, der Sie verurteilen wird!" Jakob sah kurz zu ihm zurück und nickte bekräftigend. „Sind Sie von der Polizei?"
    „Nicht direkt", informierte ihn Jakob. „Ich bin Agent der Solaren Abwehr!"
    Der Druck der Pistole verstärkte sich. Cavanaughs Gesicht hatte sich mit einer fahlen Blässe überzogen.
    „Und nun", forderte Jakob, „erzählen Sie mir, was die Schlafgesellschaft wirklich ist."
    „Sie wissen nichts", schrie Cavanaugh wild. „Sie wissen überhaupt nichts. Sie wollen mich unter Druck setzen, um irgendeine Auskunft zu bekommen. Vergessen Sie nicht, daß Sie es sind, der in der Klemme sitzt."
    Jakob lenkte die Maschine in eine andere Richtung.
    „Geben Sie es auf, Cavanaugh", sagte er. „Im gleichen Augenblick sind vier Hubschrauber der Solaren Abwehr auf dem Weg nach Wyoming. In ihnen befinden sich ein Dutzend Spezialisten, die schnell herausfinden werden, was mit der ISC los ist. Vorsichtshalber wurde die Staatspolizei von Wyoming informiert, und man hat bereits eine starke Truppe losgeschickt, um unsere Männer notfalls zu unterstützen."
    Hysterisch schrie der Präsident der ISC: „Das wird alles nichts nützen. Es gibt keine Beweise gegen uns. Wir halten jeder Prüfung stand. Sie wissen, daß Sie diesen Flug nicht überleben, Jakob. Aber ich werde leben. Eines Tages werde ich die Welt beherrschen. Wissen Sie das, Jakob? Ich bin der zukünftige Administrator des Solaren Imperiums. Rhodan wird bald ausgespielt haben. Mit Unterstützung meiner Freunde werde ich seine Macht brechen. Zusammen mit ihnen werde ich regieren."
    „Sie sind krank", entschied der Agent einfach. „Wenn Sie mich erschießen, wird der Hubschrauber abstürzen. Sie können nichts gegen mich unternehmen."
    „Ich kann Sie zwingen, mich nach Wyoming zu bringen", sagte Cavanaugh.
    „Sie können mich zu nichts zwingen", widersprach Jakob. „Ich fliege zu einer Station der Abwehr, wo man sich weiter mit Ihnen beschäftigen wird."
    Noch während er sprach, ließ er den Helikopter plötzlich absacken. Im gleichen Augenblick erhielt Cavanaugh einen Hieb gegen den Oberarm, der ihn aufschreien ließ. Er schoß. Jakob wurde am Arm getroffen. Er umklammerte Cavanaughs Hand und drehte sich nach hinten. Cavanaugh rammte seinen kantigen Schädel wuchtig gegen Jakobs Brustkorb. Der Schmerz durchfuhr den Agenten wie eine glühende Nadel. Trotzdem konnte er Cavanaughs Waffe zur Seite drücken.
    Die Maschine verlor rasch an Höhe. Gleich einer riesigen Libelle torkelte sie über den Dächern der Stadt.
    Cavanaugh konnte die Waffe nicht länger festhalten. Mit unwiderstehlicher Gewalt zog ihn Jakob nach vorn. Der ISC-Präsident wehrte sich wie ein Wahnsinniger. Die engen Platzverhältnisse ließen keine große Bewegungsfreiheit zu. Die Maschine war zu einem hilflosen Spielzeug des Windes geworden und trudelte wild unter seiner Gewalt. Jakob sah die dunklen Schatten der Häuser einen Augenblick gefährlich nahe auftauchen, als sich der Hubschrauber zur Seite neigte. Andere Verkehrsteilnehmer waren auf sie
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