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0083 - Geradewegs zur Hölle

0083 - Geradewegs zur Hölle

Titel: 0083 - Geradewegs zur Hölle
Autoren: Geradewegs zur Hölle
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Laufen hörte ich, wie weit hinten im Flur des Erdgeschosses eine Stimme sagte:
    »Der Buchhalter und der Lehrling sind tot. Die beiden Frauen sind nur verwundet, aber der Himmel allein weiß, wie schwer.«
    Ich kümmerte mich nicht darum, sondern hetzte weiter die Treppe hinab und bis zur Haustür. Dort angekommen, hielt ich es allerdings für ratsamer, den Kopf nur millimeterweise aus der sicheren Deckung hervorzuwagen.
    Der Lincoln stand ungefähr sechzig Yard von uns entfernt, hatte sich durch die zerschossenen Reifen quer über die Straße geschoben und drehte jetzt idiotische Kreiswendungen.
    »Noch alle Mann im Wagen!« rief Phil herunter. »Jetzt komme ich!«
    Ich hielt sie im Auge. Offenbar bemühten sie sich darum, den Wagen zum Stoppen zu bringen, was — wie sich später herausstellte, nachdem alles längst vorbei war — für sie nicht ganz einfach war, weil der Fahrer vorübergehend bewußtlos geworden war.
    Ich schoß zweimal auf den Wagen, zielte aber so tief, daß niemand von den Insassen verletzt werden konnte.
    Als Phil neben mir stand, kam auch der Lincoln zur Ruhe.
    In dieser Sekunde ratterten wieder ihre Maschinenpistölen. Wir zogen unsere Köpfe ein, als die Garben nur so durch die Gegend spritzten.
    Phil drehte sich um und rief nach hinten in den Flur hinein:
    »Zum Teufel, warum telefoniert denn keiner nach der Polizei?«
    »Sie haben die Telefonleitung zerschnitten!« rief eine männliche Stimme von hinten.
    »Schöne Schweinerei!« fluchte Phil. »Bei dem Krach, den sie drüben in den Docks mit ihren verdammten Niethämmern machen, besteht keine Aussicht, daß jemand von allein aufmerksam werden könnte.«
    Ich peilte immer noch nach vorn zur Straße hinaus. Jetzt waren die Tommy Guns verstummt, dafür hörte ich hastige Schritte.
    »Los, Phil!« rief ich und spritzte zur Tür hinaus.
    Ich lief geduckt am Gebäude entlang nach links. Dort standen zwei Dutzend Fässer, hinter denen ich die nächste Deckung suchen wollte. Die vier Gangster liefen knapp zehn Yard vor mir, aber sie dachten im Augenblick nur ans Laufen.
    Mit einem Hechtsprung schaffte ich die letzten sechs Yard, als sich der letzte Gangster umdrehte und wieder seine Tommy Gun bellen ließ. Ich sah kleine Staubfontänen hochzirpen und Phil in letzter Sekunde hinter unserem Jaguar in Deckung kommen.
    Dafür wurde der schöne Wagen augenblicklich von zwei Maschinenpistolen zum Sieb geschossen. Blechern und prasselnd schlugen die Garben durch die Verkleidung der Kühlerhaube.
    Na wartet, dachte ich grimmig. Ich kann mir nicht alle sechs Wochen einen neuen Jaguar kaufen, nur weil mein Beruf es mit sich bringt, daß der alte wieder zum Teufel geht.
    Vorsichtig hob ich den Kopf. Und ich stierte direkt in die Mündung einer Tommy Gun, die der dritte Gangster genau auf die Fässer gerichtet hielt. Der raffinierte Bursche mußte mich doch noch hinter den Fässern verschwinden sehen haben, und nun wartete er einfach auf mein Auftauchen.
    Well, ich kann verdammt schnell reagieren, weil ich seit Jahren in der Übung bin. Ich drückte ab, er drückte ab — und gleichzeitig lag ich auch schon wieder flach auf dem Bauch.
    Ich hörte die dumpfen Geräusche, als die Kugeln die Fässer durchschlugen. Und ich hörte den gellenden Schrei, den der getroffene Gangster ausstieß.
    Die eherne Hand des Schicksals stieß ihn geradewegs in die Hölle…
    ***
    Mr. High sah auf seine Armbanduhr. Es war kurz nach zwölf.
    »Ich möchte Jerry oder Phil sprechen«, sagte er in sein Vorzimmermikrophon.
    »Yes, Sir«, erwiderte die Sekretärin. Die Sekretärin rief die Funkleitstelle an und bat, den Jaguar über Sprechfunk zu rufen.
    Die Funkleitstelle tat es. Nach ein paar Minuten meldete der Beamte:
    »Sorry, bei Cottons Wagen scheint das Gerät defekt zu sein.«
    Die Sekretärin sagte es Mr. High. Mr. High rief daraufhin selbst die Fahrbereitschaft an.
    »Ist Cottons Wagen heute morgen überprüft worden?«
    »Natürlich Chef. Wie jeden Morgen. Stimmt etwas nicht?«
    »Sein Sprechfunkgerät arbeitet nicht.«
    »Dann kann ihm nur jemand hineingeschossen haben, Chef. Das Gerät war völlig in Ordnung bei der Routineprüfung heute morgen.«
    Abermals rief er die Funkleitstelle. »Schicken Sie den nächsten Streifenwagen zur Howard Company am Hudson. Die Leute sollen vorsichtig sein! Wenn Cotton und Decker etwas passiert ist: sofort Verstärkung anfordern! Auf nichts einlassen! Zwei Mann sind in der Gegend so gut wie nichts, wenn sich die Hafenbanden
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