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0083 - Geradewegs zur Hölle

0083 - Geradewegs zur Hölle

Titel: 0083 - Geradewegs zur Hölle
Autoren: Geradewegs zur Hölle
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deutliche Fußabdrücke Zurückbleiben konnten. Nur eine wie eingekratzt wirkende Fährte war schwach zu erkennen.
    »Können Sie nicht ein bißchen tiefer gehen?« schrie ich Ben zu.
    Der Pilot schüttelte den Kopf.
    »Unmöglich!« rief er. »Sobald ich tiefer gehe, wirbelt der Luftzug soviel Staub auf, daß wir überhaupt nichts mehr sehen.«
    Na, dann war nichts zu machen. Meine Augen tränten fast ununterbrochen, so angestrengt starrte ich hinunter in den gelben, gleißenden Sand, um ja nicht die Spur zu verlieren, die unsere einzige Hoffnung war, Phil in dieser Öde zu finden.
    Plötzlich sahen wir unter uns den Hügel, den wir mit unseren Händen rings um Bostons Leiche aufgescharrt hatten. Wir landeten. In einer riesigen Staubwolke sprangen der Sheriff und ich aus dem Hubschrauber. Mit wenigen scharrenden Handbewegungen zerrten wir die Leiche unter dem leichten Sand hervor und schleppten sie in den Hubschrauber.
    Wieder stiegen wir empor. Ein paar Yards hinter uns im Rumpf lag Jack Boston. Ermordet von seinen eigenen Komplizen. Wieder fuhr mir der Satz der alten Frau durch den Kopf: diese Straße führt geradewegs in die Hölle…
    Ein paar Minuten später schrie Bolder:
    »Links voraus! Da liegen zwei!«
    Wir senkten uns senkrecht von oben herab und landeten zwischen den beiden. Bolder und ich schleppten die Körper in das Flugzeug. Während Ben schon wieder seinen Vogel in die Luft zwang, untersuchten wir die beiden Körper rasch.
    Der Schmied war in den Rücken getroffen. Ich schüttelte den Kopf.
    »No, das kann Phil nicht gewesen sein, kein G-man schießt einem Mann in den Rücken!«
    Wir besahen uns Bugtane. Auch er war tot. Von vorn erschossen. Phil mußte in Notwehr gehandelt haben.
    Der Sheriff strich sich über seinen martialischen Bart.
    »Sagen Sie mal, Cotton«, knurrte er, »woher habt ihr eigentlich eure Waffen?«
    Ich grinste. Dann zeigte ich ihm meinen Dienstausweis.
    »G-man Phil Decker und G-man Jerry Cotton«, sagte ich. »Daß wir Reporter wären, haben wir nur gesagt, weil wir in unserem Urlaub unsere Ruhe haben wollten, aus der nun doch nichts geworden ist.«
    Bolder stierte den Ausweis an, dann mich, dann wieder den Ausweis.
    »Himmel!« brüllte er und kratzte sich hinter den Ohren. »Und ich Idiot habe euch was erzählt von den modernen Methoden der Kriminalistik! Ich einem G-man! Oh, ich möchte mich verkriechen!«
    »Nehmen Sie’s nicht tragisch!« rief ich ihm ins Ohr und klopfte ihm auf die Schulter. »Wenn sie nicht auf den Gedanken mit dem Hubschrauber gekommen wären, läge ich mit dem Jaguar im Sand und Phil ein paar Meilen weiter.«
    Wir krochen zurück in die Kabine und hockten uns wieder an die Seitenfenster. Ben sah kurz auf seine Armbanduhr.
    »Wenn wir ihn nicht bis fünf nach neun gefunden haben, müssen wir umkehren«, rief er. »Sonst kommen wir aus der Vernichtungszone nicht mehr hinaus!«
    Mir stockte der Atem. Himmel! dachte ich, warum ist er denn nur so weit gelaufen? Die beiden letzten, die noch vor ihm sind, soll doch der Teufel holen!
    Aus dieser Hölle kommen sie nicht mehr hinaus, auch wenn kein G-man hinter ihnen her ist.
    Wir stierten uns die Augen aus. Auf meiner Uhr war es vier Minuten vor neun, als wir wieder an unsere Posten gingen, um Ausschau zu halten. Meilenweit erstreckte sich unter uns die gelbe Endlosigkeit. Irgendwo weit hinten sah ich etwas Schlankes, Hohes in den Himmel ragen, aber ich hatte keine Zeit, mich weiter darum zu kümmern.
    Minutenlang folgten wir der dünnen Sandspur. Die Gegend war schwieriger zu überblicken als vorher, weil es hier große Dünen gab, deren Täler man von vorn nicht übersehen konnte.
    Plötzlich sah ich eine Gestalt rechts voraus liegen.
    »Da vorn!« brüllte ich.
    »Links auch!« brüllte der Sheriff. »Schon gesehen!« rief Ben.
    Klug wie er war, ging er ungefähr in der Mitte zwischen den beiden nieder. Ich rief dem Sheriff im Hinausspringen zu: »Sie rechts! Ich links!«
    Dann spurtete ich auch schon los. Ich hatte Phil erkannt, als wir tiefer gegangen waren. Ich erreichte ihn mit keuchenden Lungen. Ich lud ihn mir auf die Schultern. Dann stapfte ich durch den Sand zurück. Die Sonne brannte mir auf den Kopf, denn ich hatte beim Bücken nach Phil meinen Hut verloren.
    Mochte er liegenbleiben. Jetzt war keine Zeit, Phil noch einmal abzuladen, den Hut aufzusetzen und dann wieder Phil aufzupacken.
    Gemeinsam luden wir die beiden Bewußtlosen ein.
    Ich wollte mich um Phil kümmern, aber Ben
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