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0083 - Geradewegs zur Hölle

0083 - Geradewegs zur Hölle

Titel: 0083 - Geradewegs zur Hölle
Autoren: Geradewegs zur Hölle
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Urlauber sonst tun. Aber wir hatten allerhand harte Arbeit vor uns, und die Zeit drängte. Kurz nach halb neun standen wir bereits vor der Tür zum Office des Sheriffs.
    Bolder hockte auf seinem Schreibtischstuhl und hatte die Füße auf die Schreibtischplatte gelegt. Als wir eintraten, sah er uns erschrocken an.
    »Um Himmels willen!« rief er aus. »Ist schon wieder was passiert?«
    Wir sahen ihn verdattert an.
    »Wieso?« fragte Phil.
    »Na, weil ihr schon auf den Beinen seid! Ihr steht doch sonst nicht vor zehn auf!« Erlöst lachten wir.
    »No«, sagte ich, »es war auch ein reines Versehen. Wir hatten beide vergessen, unsere Uhren aufzuziehen, und als wir vor einer Stunde wach wurden, schien die Sonne schon so kräftig, daß wir glaubten, es wäre schon bald Mittag. Wir sind diese Hitze hier nicht gewöhnt. Wenn es bei uns in New York so heiß ist, dann ist Hochsommer und Mittagszeit.«
    Der Sheriff lachte ebenfalls. Wir setzten uns und unterhielten uns eine Weile über den Mordfall Coster.
    Nach einer Weile schaltete ich die Frage ein:
    »Sagen Sie mal, Sheriff, kennen Sie einen gewissen Shugtane oder Lugshane oder so ähnlich?«
    Er stutzte.
    »Warum?«
    »Ich habe am Abend unserer Ankunft ein Gläschen mit ihm getrunken, und dabei hat er sich vorgestellt. Aber ich habe den Namen nicht verstanden. Wenn ich ihm jetzt mal wieder begegnen sollte, stehe ich da und weiß nicht, wie er heißt. Sie kennen doch die Situation, wenn Leute einander vorgestellt werden…«
    »Sie meinen wahrscheinlich Lucky Bugtane«, nickte der Sheriff. »Den Bankangestellten…«
    Ich verriet meine Überraschung mit keinem Wimpernzucken.
    »Ja, ich glaube, das wird er sein. Vielen Dank, Sheriff, eigentlich war es ja nicht wichtig, aber man will doch wissen, wie die Leute heißen, mit denen man eins getrunken hat.«
    Wir redeten noch eine Weile gleichgültiges Zeug, dann verließen wir ihn wieder und gingen zurück ins Hotel. Ich nahm ein Blatt Papier und zeichnete das Haus von Sam Coster darauf.
    »Hier läuft die kleine Seitenstraße entlang, an der Costers Haus liegt«, erläuterte ich dabei. »Hinter dem Hause erstreckt sich der Hof bis zur Rückseite der Bank. So… Hier ist die Mauer, die den Hof nach rechts zum Park abschirmt. Dies die Mauer zum Hinterhof des Mietshauses auf der linken Seite. Und jetzt paß einmal auf…«
    Ich malte ein Kreuzchen in das Viereck, welches das Bankgebäude darstellen sollte, und zwei weitere in das Viereck des Mietshauses.
    »Lucky Bugtane ist in der Bank als Angestellter — Jack Boston und Boyd Laughton bewohnen die zweite Etage des Mietshauses. — In Costers Haus lebt nur noch ein zwanzigjähriges Mädchen, und rechts steht der Park. Was fällt dir auf?«
    »Morgen ist der letzte Viehverkaufstag, bis morgen abend hat die Bank noch einmal einen enormen Umsatz, drei Mann sitzen bereits wie auf ihr Opfer wartende Spinnen in und schräg hinter der Bank — okay, mehr braucht man wohl nicht zu wissen…«
    »Eben«, sagte ich. Und dann holten wir schweigend unsere Revolver aus dem Koffer, ölten sie und luden sie auf. Von dieser Minute an trugen wir wieder die Dienstwaffe im Schulterhalfter und den Dienstausweis in der Brieftasche. Der Urlaub war für uns endgültig vorbei. Jetzt zogen die G-men Phil Decker und Jerry Cotton los…
    ***
    Als wir vor dem Hotel die Stufen der Veranda hinabstiegen, sahen wir auf der anderen Straßenseite einen kleinen Menschenauflauf. Ich konnte von weitem nur den wehenden Haarschopf von Nancy erkennen, die von einer Hörde von Männern umgeben war.
    »Komm, Phil«, sagte ich. »Laß uns nachsehen, was da vorgeht! In diesen Tagen sind so viele betrunkene Cowboys in der Stadt, daß es leicht zu Belästigungen von jungen und hübschen Mädchen kommen kann.«
    Wir schlenderten über die Straße.
    Die ersten beiden, die wir erkannten, waren die beiden letzten Ankömmlinge aus New York. Ihre Gesichter waren gerötet, und offensichtlich standen sie unter dem Einfluß von Alkohol. Sie wieherten wie ein paar dreijährige Hengste und stießen sich dabei abwechselnd mit den Ellenbogen in die Rippen.
    Ein paar andere Männer, die wir nicht kannten, bildeten grölend und johlend einen Kreis. In der Mitte bemühte sich Nancy vergeblich, sich den Armen eines Mannes zu entwinden, der immer wieder versuchte, sie zu küssen.
    Der Mann war Jim Hucley, der Schmied.
    Phil sah mich an. Ich blickte in die Runde. Es waren im ganzen neun Mann. Wir hatten unsere Waffen bei uns. Okay.
    Ich
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