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008 - Die Pest frass alle

008 - Die Pest frass alle

Titel: 008 - Die Pest frass alle
Autoren: Larry Brent
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gelben Tabletten gegeben hatte. Sie schlief gleich darauf wieder
ein.
    Bleich und
nervös zündete sich Paul Mason draußen im Korridor eine Zigarette an. Die
beiden Männer passierten das Wohnzimmer und traten hinaus auf die Terrasse. Die
Nacht war sternenklar. Ruhig, einsam und dunkel lag der Bungalow Cabotts ihnen
gegenüber, und hätte niemand gewußt, welch grausiges Geschehen sich abgespielt
hatte, man würde vermuten, daß Henry Cabott und seine hübsche Frau dort drüben
schliefen.
    »Es kommt mir
alles vor wie ein Alptraum«, sagte Mason mit dumpfer Stimme. Der
Trainingsleiter schien während der letzten Stunden um Jahre gealtert. Mit nach
vorn gebeugten Schultern, als würde er vor dem Schicksal resignieren, stand er
vor Larry. »Wenn Liz schreit, dann geht mir das durch und durch - und es ist,
als würde man eine Säge durch meinen Körper schieben. Die arme Liz! Sie ist
wahnsinnig geworden. Was immer sie auch gesehen hat - es muß furchtbar gewesen
sein.«
     
    ●
     
    Dr. Harry
Stowe legte sich auf die andere Seite. Im Halbschlaf hörte er das Läuten des Telefons.
Dann war er sofort hellwach. Er griff nach dem Hörer, noch ehe er die Lampe
anknipste.
    »Ja?« meldete
er sich und gähnte herzhaft.
    »Dr. Stowe?«
sagte eine matte, sehr schwache Stimme am anderen Ende der Strippe.
    »Am Apparat«,
sagte Stowe mit unwilliger Stimme.
    »Ich hätte
Sie gern konsultiert. So schnell wie möglich«, fuhr die Stimme fort. »Das ist
mit ein Grund, weshalb ich Sie so früh anrufe.«
    Mit einem
Blick aus den Augenwinkeln stellte Stowe fest, daß es vier Uhr war.
    »Nun, das
kann man wohl sagen, daß es früh ist. Ist es etwas Ernstes, Mister...?«
    Der Arzt
erwartete, daß der Mann daraufhin seinen Namen nennen würde. Aber das war nicht
der Fall.
    »Ich glaube,
es ist sehr schlimm. Ich könnte es einrichten, sofort bei Ihnen vorbeizukommen.
Sie müssen verstehen, daß ich mich bei Helligkeit nicht sehen lasssen möchte.«
    »Das verstehe
ich zwar nicht, aber wenn Sie es sagen, wird es wohl stimmen. Okay, ich
erwartete Sie.«
    »Ich bin in
zehn Minuten bei Ihnen, Doktor, und es wird Ihr Schaden nicht sein, wenn Sie
mir helfen!«
    »Worunter
leiden Sie eigentlich? Was fehlt Ihnen?«
    »Ich
verändere mich, Doc! Mein ganzer Körper ist einem Umwandlungsprozeß
unterworfen. Ich fürchte, es hat sich in den letzten Stunden beschleunigt.«
     
    ●
     
    Dr. Stowe
liebte peinlichste Ordnung. Er hätte sich ebensogut einen Morgenmantel über den
Schlafanzug streifen können. Aber er zog sich völlig an. Im weißen Arztkittel
suchte er seine Praxis auf, setzte sich hinter den Schreibtisch, ordnete ein
paar Zettel und spitzte einen Bleistift.
    Er konnte
kaum erwarten, den geheimnisvollen Anrufer begrüßen zu können.
    Dann schlug
die Glocke an. Obwohl in Erwartung, fuhr Stowe zusammen. Die letzten Stunden
waren strapaziös für seine Nerven gewesen. Er hatte unter dem Mikroskop selbst
die beiden Hautproben betrachtet, ohne allerdings zu einem greifbaren Ergebnis
zu kommen. Er hatte sich vorgenommen, die Proben später noch mal gründlich
unter die Lupe zu nehmen. Diese Beschäftigung hatte ihn bis nach Mitternacht
aufgehalten. Und nun, nach drei Stunden Schlaf, ging das Karussell weiter.
    Stowe zog den
Riegel zurück und öffnete. Absichtlich hatte er die Flurbeleuchtung nicht
eingeschaltet. Sein Besucher hatte ihn telefonisch darum gebeten, auffallendes
Licht zu unterlassen, damit er ungesehen ins Haus konnte.
    »Es tut mir
leid, daß es etwas später geworden ist, Doc. Ich bin zu Fuß hergekommen, weil
sie sonst in der Garage etwas bemerkt hätten!«
    »Treten Sie
bitte näher«, sagte Stowe leise.
    Der Besucher
schob sich durch den Türrahmen. Er trug einen dunklen Mantel und einem alten,
tief in das Gesicht gedrückten Hut.
    Stowes Blicke
wurden wie hypnotisch auf eine einzige Stelle gerichtet: auf den Boden vor ihm.
    Nackte Füße,
schwabbelig und aufgequollen, schlurften näher und hinterließen eine breite
Schleimspur auf dem Fußboden.
    Mit vor
Entsetzen geweiteten Augen hielt Stowe den Atem an. Der Arzt wich zurück.
    »Sie müssen
mir helfen, Doc«, sagte eine dunkle, wie aus weiter Ferne kommende Stimme. »Sie
müssen...!«
     
    ●
     
    Als das
Zimmermädchen an der spaltbreit geöffneten Tür vorbei kam, stutzte es.
    »Mister
Dorsay?« fragte Peggy Brown leise, nachdem sie angeklopft hatte. Aber niemand
rührte sich.
    Das Mädchen
drückte die Tür weiter auf, sah in ein zerwühltes Bett und in
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