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007a - Amoklauf

007a - Amoklauf

Titel: 007a - Amoklauf
Autoren: Dämonenkiller
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mehr Erfolg. Sie schmolz wie Butter in der Sonne dahin. Babs hat völlig verdrehte Ansichten. Sie nimmt es mir übel, daß sich March zuerst um mich bemüht hat. Ihm macht sie keinen Vorwurf. Das finde ich verrückt.«
    »Was ist March von Beruf?«
    »Der arbeitet doch nichts!« sagte sie verächtlich. »Seine Eltern besitzen in Brunei und Singapur einige Häuser. Er läßt sich von seinen Eltern aushalten. Aber sehr weit ist es mit dem Reichtum seiner Eltern auch nicht her. Sie sind völlig verschuldet und hoffen, daß er mal eine reiche Frau heiraten wird. Da wäre Barbara gerade die richtige.«
    Ich trank einen Schluck Wein und grinste. »Sie wollen ihm also unterstellen, daß er …«
    »Ich unterstelle gar nichts«, unterbrach sie mich lächelnd. »Sie können Ihre eigenen Schlüsse ziehen.«
    »Sie können March nicht gut leiden, was?«
    »Ich finde ihn widerlich«, sagte sie offen. »Ich kann mir nicht vorstellen, was meine Schwester an ihm findet. Er hat den Charme eines Marktschreiers, den Blick einer Schlange und die Intelligenz eines Wasserbüffels. Eine abscheuliche Mischung.« Sie verzog angeekelt den Mund.
    »Sie haben recht bildhafte Vergleiche«, sagte ich lachend.
    »Sie stimmen«, behauptete sie und legte das Besteck zur Seite.
    Ich folgte ihrem Beispiel und füllte ihr Glas nach.
    »Danke.« Sie nickte mir zu. »Sie können sich gar nicht vorstellen, Mr. Stack, wie ich mich hier langweile. Jetzt ohnehin. Seit mein Vater tot ist, hält mich nichts mehr hier. Ich werde so rasch es geht verschwinden.«
    Grace trat ins Zimmer, und Gloria preßte die Lippen zusammen.
    »Der Arzt ist noch immer nicht gekommen«, sagte Grace und setzte sich. »Tony ist weiterhin bewußtlos. Babs und William bleiben bei ihm.«
    Sie griff nach ihrem Glas, und ihre Augen weiteten sich. Eine unsichtbare Kraft nahm ihr das Glas weg. Ihre Hand zuckte zurück.
    »Haben Sie das gesehen?« fragte sie mich entsetzt.
    »Ja«, sagte ich, beugte mich vor und griff nach dem Glas. Es blieb ruhig stehen. Ich hob es hoch, blickte es kurz an und stellte es wieder hin. Es war bis zum Rand mit Wein gefüllt. Ich hatte es kaum abgesetzt, als der Wein langsam weniger wurde. Grace und Gloria sahen mit weit aufgerissenen Augen zu. Dann waren ganz deutlich Schritte zu hören. Sie gingen um den Tisch herum und verstummten plötzlich. Die beiden Frauen saßen angespannt da und waren bleich geworden.
    Die Gabel auf Glorias Teller machte sich selbständig. Sie schwebte hoch, dann auf die silberne Platte zu, spießte ein Fleischstück auf, schwebte wieder hoch, und das Fleischstück verschwand. Lautes Kauen war zu hören.
    »Ein Geist«, keuchte Grace entsetzt und sprang auf. Wie von Furien gehetzt, raste sie aus dem Zimmer.
    Gloria und ich blieben sitzen. Als sich die Gabel wieder auf die Reisplatte senkte, stand ich auf und griff danach. Ich umklammerte die Zacken und versuchte, die Gabel an mich zu reißen, doch ich war zu schwach. Die unsichtbare Kraft war stärker. Unbeirrt schwebte die Gabel tiefer, erwischte wieder ein Fleischstück und fuhr damit hoch. Das Fleischstück verschwand in der Luft, löste sich einfach auf. Schmatzende Geräusche waren zu hören.
    Ich löste meinen Griff, schlug oberhalb des Stiels in die Luft, erwartete einen Widerstand zu spüren, doch ich irrte mich. Meine Hand krachte auf den Tisch, und die Gläser klirrten.
    »Was ist das?« fragte Gloria entsetzt.
    »Keine Ahnung«, sagte ich.
    March und Barbara traten ins Zimmer. Mit großen Augen sahen sie der Gabel zu, die weiterhin Fleischstücke aufspießte und verschwinden ließ.
    Ich packte die Reisplatte und hob sie hoch, die Gabel folgte mir. Schließlich stellte ich die Platte auf einen Stuhl und tastete die Luft rund um die Gabel ab, spürte jedoch keinen Körper.
    »Das muß ein Gespenst sein«, keuchte Barbara.
    »Ist etwas ähnliches schon früher einmal geschehen?« fragte ich.
    »Nein. Noch nie«, sagte Gloria.
    Plötzlich war der Spuk vorüber. Die Gabel krachte zu Boden und blieb auf dem Teppich liegen. Wieder waren die Schritte zu hören. Sie gingen auf eine der Türen zu. Ich folgte ihnen. Die Tür wurde von unsichtbarer Hand geöffnet und blieb offen. Das Geräusch der Schritte verklang. Ich blickte den Gang entlang und kehrte nachdenklich ins Speisezimmer zurück.
    »Haben Sie eine Erklärung dafür, Mr. Stack?« fragte Gloria.
    Ich schüttelte den Kopf. Natürlich hatte ich eine Erklärung, aber ich hütete mich, sie auszusprechen.
    Grace kam
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