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0079 - Der Tyrann von Venedig

0079 - Der Tyrann von Venedig

Titel: 0079 - Der Tyrann von Venedig
Autoren: Richard Wunderer
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überließ das Steuer dem Polizisten und sprang. Mit beiden Händen krallte ich mich an der schwarzen Bordwand fest und schwang mich in die Gondel. Hinter mir sprang Antonio. Er stürzte und rollte auf die Planken.
    Der Schwarze Doge sprang zu Jane und Shao. Suko hinter ihm her! Drei Skelette stellten sich meinem Freund in den Weg. Eines fegte er mit einem Fausthieb über Bord. Das zweite schoß er über den Haufen. Das dritte packte ihn. Mit einem Judogriff hebelte Suko auch diesen Knochenmann in die kochenden Wellen.
    Ich hetzte hinter Suko her und wurde von Antonio überholt, der vor Wut wie von Sinnen war. Mit einem übermenschlichen Satz schnellte sich der ausgemergelte Junge auf seinen Peiniger.
    Der Schwarze Doge drehte sich wütend fauchend um. Seine schwarzen Pranken krallten sich um Antonios Hals. Er hätte den Jungen getötet, hätte Suko nicht seine Arme gepackt und festgehalten.
    Dann war ich heran. Die weißen Augen des Dämons strahlten unerträglich helles Licht aus. Ich blinzelte und sah die Knochenmänner, die von allen Seiten ihrem Meister zu Hilfe kamen.
    Mein Dolch zuckte vor und traf. Gleichzeitig leerte ich das Magazin der Beretta, riß Suko seine Waffe aus der Hand und schoß auch sie leer.
    Das war sogar für einen so mächtigen Dämon wie den Schwarzen Dogen zuviel.
    Das Gleißen seiner Augen erlosch. Mit einem dumpfen Stöhnen sank er auf die Planken. Seine Hände glitten von Antonios Hals. Seine schwarze Haut wurde milchig, dann durchsichtig, zuletzt löste sich der Schwarze Doge völlig auf.
    »Raus aus dem Boot!« schrie Suko und packte die gefesselte Shao.
    Ich riß Jane von den Planken hoch. Wir mußten uns beeilen. Gemeinsam mit ihrem Meister zerfielen auch die Knochenmänner. Und die Gondel des Grauens bekam Löcher, als wäre sie von Ratten zerfressen worden.
    Gurgelnd versank das Schiff des Dämons in den Fluten, die sich langsam beruhigten. Als uns die Polizisten in ihr Boot zogen, brach schon wieder die Sonne durch.
    Wir befreiten die Frauen von ihren Fesseln. Sie waren unverletzt. Jane schilderte Tarrants Ende, und Commissario Bennato meldete die Rettung aller Entführten.
    Bei strahlendem Sonnenschein und spiegelglatter Lagune fuhren wir zum Canal Grande zurück. Suko hielt seine Shao im Arm, und ich drückte Jane an mich.
    »Was meinst du, John?« fragte Jane lächelnd. »Sollen wir heute abend eine Gondelfahrt mitmachen? Eine richtig romantische?«
    Ich schüttelte lachend den Kopf. »Bekommst du eigentlich nie genug, Darling?« fragte ich die hübsche Privatdetektivin.
    Sie strahlte mich an. »Nicht, wenn du dabei bist!«
    Und das, Freunde, war die schönste Belohnung für den erfolgreichen Abschluß des Venedigabenteuers!
    ENDE
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