Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0079 - Das Gespensterschiff

0079 - Das Gespensterschiff

Titel: 0079 - Das Gespensterschiff
Autoren: Franc Helgath
Vom Netzwerk:
ersten stürmischen Angriff aus. Er war früher selbst ein guter Fechter gewesen, doch Hawk konnte das nicht wissen. Sein erster Streich ging ins Leere.
    Dafür zuckte Zamorras Dolch hoch. Die Spitze traf den Unterarm des Freibeuters. Nun zeigte sich, daß die Beschwörungen mit dem Medaillon nicht wirkungslos gewesen waren. Hawks hämisches Grinsen gefror, noch bevor er den Schmerz gewahr wurde.
    Zamorra setzte sofort nach und versetzte dem Piraten einen Stich in die Seite.
    Mit einem wahnwitzigen Brüllen wich Hawk zurück. Das Glimmen in seinen Augen war noch stärker geworden.
    »Du wagst es…?«
    Nun war Zamorra es, der verwegen lachte. Hawk war verwundbar, doch er hütete sich, den Gegner deshalb zu unterschätzen. Hawk mußte inzwischen bemerkt haben, daß er es mit einem fähigen Fighter zu tun haben würde, und er würde seine nächsten Angriffe nicht mehr so leichtsinnig vortragen.
    Über den nächsten Säbelhieb sprang Zamorra hinweg. Hawk begann jetzt, kreuz und quer zu schlagen, um Zamorra nicht mehr an sich heranzulassen. Langsam drängte er Zamorra zu den Aufbauten des hohen Achterdecks zurück. Seine Hiebe kamen schnell und sausend. Oft lagen nur Millimeter zwischen dem Stahl und Zamorras Haut.
    Der Dämonenjäger hatte feststellen können, daß sein Medaillon ihn nicht vor dem Säbel schützte, daß er sich nicht verletzen lassen durfte.
    Mit einem letzten gewaltigen Streich wollte der Freibeuter ihm den Schädel spalten, doch Zamorra war noch neben dem Säbel weggetaucht. Klackend fuhr der Stahl ins Holz, mußte einen Nagel getroffen haben, denn Funken stoben auf.
    Zamorra sah seine Stunde gekommen. Hawk konnte seine Waffe nicht sofort befreien, und der Dämonenjäger stürmte mit der dolchbewehrten Faust vor. Er stieß die Klinge bis ans Heft in die Seite Hawks, und der Untote brach zusammen.
    Professor Zamorra trat einige Schritte zurück. Er hatte sich zu früh gefreut. Der Stoß war nicht tödlich gewesen, und wenn Hawks Gesicht auch schmerzverzerrt war, so gewann jetzt doch ein triumphierendes Grinsen die Oberhand in seinem Mienenspiel. Noch heller brannte die Glut seiner Augen. Die Bart-Enden zitterten. Zamorra war unbewaffnet. In Hawks Seite steckte immer noch der Dolch, doch der Stich schien ihm zwar geschmerzt, doch keineswegs entmutigt zu haben. Mit dem Dolch im Bauch stürmte er wieder los.
    Zamorra mußte fliehen. Seine Rechnung war nicht ganz aufgegangen. Sie war überhaupt nicht aufgegangen. Er hatte darauf vertraut, daß die durch sein Amulett geläuterte Klinge auf Käpt’n Hawk ähnlich wirken würde, wie die Geschosse auf seine Leute. Er hatte sich fürchterlich getäuscht.
    Gellendes Gelächter verfolgte ihn, als Zamorra zum Vorderschiff hastete. Er versuchte, in die Takelage zu klettern, doch die uralten Seile gaben nach, als wären sie aus Seidenpapier. Sie blieben wie Spinnweben an Zamorras greifenden Händen kleben. Dieser Fluchtweg war ihm versperrt. Gehetzt sah er sich um.
    Hawk hatte offensichtlich keine Eile, ihn endgültig umzubringen. Er verfolgte Zamorra langsam wie eine anschleichende Raubkatze.
    »Du hast es dir zu einfach vorgestellt, Magier aus der Neuzeit«, höhnte er. »Mit deinem Amulett tötest du mich nicht. Niemand tötet Kapitän Alexander Hawk. Meine Wunden sind schon wieder verheilt.«
    Zamorra mußte ihm glauben. Hawk ließ keine Zeichen von Schwächung mehr erkennen. Die Stiche mit dem Dolch waren nur Augenblickserfolge gewesen.
    Da bekam der Freibeuter auch noch Verstärkung. Wie Schatten wuchsen seine letzten Untoten neben den Wanten hervor, nahmen drohende Positionen ein. Zamorra unterdrückte nur mühsam ein Würgen, als er die Gestalten näher betrachtete. Es war, als stünde er vor nach langer Zeit geöffneten Gräbern, nur daß diese Toten sich noch bewegten und Schwerter und Beile in den angefressenen Fäusten hielten.
    Instinktiv riß sich Zamorra das Amulett vom Hals und wickelte es an der Kette um seine Rechte. Von drei Seiten kamen die Angreifer auf ihn zu, während Hawk sich jetzt im Hintergrund hielt. Er schien eher gespannt zu sein, was jetzt passierte.
    Die Gestalten rückten vor, schwangen Schwerter und Beile. Wenn überhaupt, dann konnte Zamorra nur nach links ausweichen. Mit einem verzweifelten Sprung stürzte er los, kam gerade noch an einem Enterbeil vorbei und in den Rücken eines seiner Gegner. Er wuchtete ihm die Faust mit dem Amulett in den Nacken.
    Konnte dessen Zauberkraft schon dem Dämonen-Kapitän nichts anhaben — seine
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher