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0078 - Thoras Opfergang

Titel: 0078 - Thoras Opfergang
Autoren: Unbekannt
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5:100, wie bei jeder numerischen Vergrößerung der weißen Blutkörperchen, als Typ F Arkon ins Blut gelangt sind. Dieses Resultat läßt einer Fehldiagnose keinen Spielraum, aber..."
    Doktor Villnoess lehnte sich gegen seinen Schreibtisch. Iltars „Aber" und die Pause dahinter kündigte eine zusätzliche Belastung an. „Was denn?" fragte Villnoess barsch. „Nun reden Sie schon!"
    „Chef, Frau Thora hat seinerzeit das lebensverlängernde Serum der Aras vom Planeten Tolimon erhalten. Erinnern Sie sich, daß John Marshall und Laury Marten in einer waghalsigen Aktion kleine Mengen dieses Serums erbeuteten ...?"
    „Ja, und ...?" drängte Villnoess, der den Zusammenhang mit Thoras Erkrankung nicht sehen wollte, während er im stillen unentwegt dachte: Nur das nicht! Nur das nicht!
     
    *
     
    Zögernd setzte Doktor Iltar wieder zum Sprechen an. „Das Karzinom-Labor in Terrania hat den Verdacht ausgesprochen, daß die Geschwulst F Arkon durch das Ara-Serum entstanden ist, weil einige Granulozyten in ihrer veränderten krankhaften Form jenem rätselhaften Spurenstoff ähneln, der als Bestandteil des lebensverlängernden Medikamentes der galaktischen Mediziner bis heute nicht identifiziert werden konnte.
    „Iltar...!" Der Chefarzt brauste auf. Er trat vom Schreibtisch fort und ging auf seinen Mitarbeiter zu. „Wer hat diesen Verdacht ausgesprochen? Und weiß derjenige jetzt, daß der Patient Frau Rhodan ist?"
    „Professor Eric Manoli, Chef..."
    Die zweite Frage brauchte Iltar jetzt nicht mehr zu beantworten. Heiser wiederholte Chefarzt Dr. Villnoess: „Professor Manoli... ja, dann..."
    Das andere ließ er unausgesprochen.
    Professor Manoli gehörte zu den ältesten Mitarbeitern Perry Rhodans und war durch die Wanderer-Zelldusche jung geblieben. Es gab innerhalb des Solaren Imperiums keine größere Kapazität auf dem Gebiet der Blutforschung als den Professor, und wenn Manoli von einem Verdacht sprach, dann konnte man sich darauf verlassen, daß nach exakten Untersuchungen aus dem Verdacht Tatsache wurde.
    Chefarzt Villnoess stöhnte und wischte sich über die Stirn. „Soll ich Perry Rhodan darüber unterrichten, daß seine Frau seinerzeit kein lebensverlängerndes Serum injiziert bekam, sondern ein krebsauslösendes Gift? Iltar, stellen Sie eine Verbindung zur Zentrale her. Ich muß sofort mit Professor Manoli sprechen. Er ist doch in Terrania, ja?"
    Es dauerte eine halbe Stunde, bis die Sichtsprechverbindung zustande kam. Das ausdrucksvolle, durchgeistigte Gesicht des Professors stand auf Villnoess Bildschirm. Ruhig, fast gelassen, sprach Manoli. Er räumte alle Einwände, die der Chefarzt der Terra-Klinik vorbrachte, mit seinem phänomenalen Wissen um alle Zusammenhänge dieser tödlichen Krankheit aus.
    „Wir können nicht in bezug auf das lebensverlängernde Ara-Serum vom Planeten Tolimon von Gift sprechen, Villnoess. Alle Arkoniden neigen zur Leukämie. Ich bin mir noch nicht klar darüber, ob es eine Degenerationserscheinung ist oder ein natürlicher Widerstand des Körpers gegen das Bestreben, den Tod nicht an sich herankommen zu lassen. Es fällt mir schwer, daran zu denken, daß Frau Thoras Tage gezählt sind, weil ich weiß, wie eng die Verbindung zwischen Perry Rhodan und ihr ist. Aber wie jedes Ding zwei Seiten hat, Kollege Villnoess ... ich bin durch die Ähnlichkeit zwischen dem Spurenstoff in dem Ara-Medikament und Frau Thoras F Arkon-Erkrankung in die Richtung vorwärts gestoßen worden, daß die lebensverlängernden Seren der galaktischen Mediziner auf der Basis einer gesteuerten Wucherung arbeiten. Sind das nicht interessante Aspekte, Kollege?"
    Zum erstenmal, seitdem Villnoess Arzt war, kam ihm zu Bewußtsein, was dazu gehört, Forscher zu sein. Die Worte des Professors hatten es ihm gerade aufgezeigt. Während er noch damit rang, wie er Perry Rhodan über die Tatsache unterrichten sollte, daß seine Frau bald sterben müsse, hatte der Professor von „interessanten Aspekten" gesprochen.
    Es war keine blasphemische Einstellung; Manoli stand dem Tod an sich in der Form gegenüber, daß Sterben auch eine Form des Lebens war und nichts anderes.
    Als das Fachgespräch beendet war, fühlte sich Doktor Villnoess erleichtert, aber bei dem Gedanken an die Formulierung der zu übermittelnden Nachricht an Perry Rhodan, den Administrator des Solaren Imperiums, wurden die alten Bedenken wieder wach.
    Nach dem dritten Versuch einer Abfassung, menschliches Mitgefühl anklingen zu lassen, setzte er einen
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